Epitaphios (Ritsos)

Diese Herzen begnügen sich nur mit Gerechtigkeit

Der Epitaphios ist einer der bedeutendsten Gedichtzyklen des griechischen Dichters Giannis Ritsos. Er wurde 1958 vom griechischen Komponisten Mikis Theodorakis vertont.

Entstehung

Am 9. Mai 1936 findet in Thessaloniki ein Streik der Tabakarbeiter statt, den die Polizei blutig niederschlägt. Erschüttert, ergriffen und inspiriert von einem Bild in einer Zeitung [1], auf dem eine Mutter weinend über ihrem toten Sohn kniet, beginnt Ritsos mit der Dichtung des Epitaphios. Innerhalb von zwei Tagen vollendet er ihn.

Vertonung

1958 vertont Mikis Theodorakis den Epitaphios. Es ist eines seiner wichtigsten Werke, da es seinen Bruch mit dem modernistischen und elitären Musikbetrieb der damaligen Zeit darstellt und Theodorakis sich einerseits auf die griechische Volksmusik rückbesinnt, andererseits aber gerade diese Rückbesinnung den Weg darstellt, eine "neue griechische" Musik zu schaffen. Die Komposition stellt eine Kulturrevolution in Griechenland dar, die die Oberschicht entzürnt, da das Bouzouki, welches vorher als das Instrument der Illegalen, der Kriminellen und des Lumpenproletariats praktisch verboten und tabu war, als Hauptinstrument verwendet wird; gespielt wurde es von Manolis Chiotis. Gesungen wurde von Grigoris Bithikotsis. Selbst Ritsos ist sich anfangs nicht sicher, ob es für das "heilige Werk" Epitaphios angemessen ist, diese Musikformen zu verwenden, stellt dann aber rasch fest, dass dies genau die richtige Form ist, um das Werk denjenigen zugänglich zu machen, für die es geschaffen wurde.

Verschiedenes

Die Bedeutung und Sprengkraft dieses Werkes drückt sich auch dadurch aus, dass es nach der Machtübernahme von Ioannis Metaxas öffentlich verbrannt und verboten wurde.

Von "http://de.wikipedia.org/"
Der Inhalt dieser Seite steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation

<@=@=@>