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Als Kykladenkultur werden die prähistorischen Gesellschaften der Bronzezeit auf der Inselgruppe der Kykladen in der Ägäis bezeichnet. Archäologische Funde bei Ausgrabungen auf den Inseln unfassen figürliche Darstellungen, so genannte Kykladenidole, Bilder in Form von Fresken und Funde aus dem Alltag der damaligen Inselbewohner. Die Kykladenkultur ist nahe verwandt mit der Minoischen Kultur auf der südlich benachbarten Insel Kreta, unterscheidet sich aber in einigen wesentlichen Merkmalen. Zeitliche Einordnung Die Periodisierung geht auf Nikolaos Platon und Arthur Evans auf Kreta zurück. Die Chronologie wird bestimmt durch Funde griechischer Keramik, vorwiegend in Form von Importware aus Ägypten. Sowohl die ägyptische Chronologie wie ihre Auswirkungen auf die Datierungen in den benachbarten Regionen ist noch nicht gesichert und wird weiter diskutiert. Die Tabelle stellt die Epochen der Minoischen Kultur auf Kreta den entsprechenden Epochen auf den Kykladen und der helladischen Zeit auf dem griechischen Festland gegenüber. Die einzelnen Phasen innerhalb der Epochen, sowie deren teilweise weitere Unterteilung entsprechen in Regel einem Stilwechsel, vor allem der Keramik. Als Ende der Jungsteinzeit in der Region wird allgemein das Jahr 3.000 v. Chr. definiert.
Frühkykladische Epoche Noch der Jungsteinzeit zuzuordnen sind die Funde auf der winzigen Insel Saliagos zwischen Antiparos und Paros, sowie Kephala auf Kea. Die erste Phase der frühkykladischen Epoche entspricht der Grotta-Pelos-Kultur auf Naxos, ein weiterer Fundort aus dieser Zeit ist Phylakopi (auf Milos). Es sind nur Grabfunde bekannt, Siedlungen aus der Zeit wurden bisher nicht entdeckt. In Frühkykladisch II wird die Keros-Syros-Kultur der Insel Sýros eingeordnet, aus dieser Zeit liegen Siedlungsspuren auf verschiedenen Inseln (Kea, Ios und Delos) vor, daneben Grabfunde. Die Kastri- oder Lefkandi-Kultur ebenfalls auf Sýros wird entweder dem Ende von FK II zugeordnet oder sie markiert den Beginn von FK III. Die folgende Phylakopi-Kultur von Milos gehört dann entweder an das Ende von FK III oder ist bereits der mittelkykladischen Zeit zuzurechnen. Mittelkykladische Zeit Die mittelkykladische Epoche wird normalerweise nicht weiter unterteilt, der Austausch zwischen den Inseln in Form von Handel aber auch Wanderungsbewegungen im Zusammenhang mit Konflikten war intensiv, so dass man erstmals von einer gemeinsamen Kultur sprechen kann. Die besterforschten Fundorte sind Phylakopi (Milos) und Paroikia auf Páros. Ajia Irini auf Kea kann in dieser Epoche teilweise der Helladischen Kultur des griechischen Festlandes zugerechnet werden, da der Einfluss der Inselkulturen duetlich gemindert ist. Spätkykladisches Fresko von Antilopen aus Akrotiri Spätkykladisch Aus der spätkykladischen Epoche ist die Phase I herauszuheben, da hier die durch einen Vulkanausbruch verschüttete und weitgehend erhaltene Stadt Akrotiri auf der Insel Santorini einsortiert wird. Im Laufe der Epoche verschmelzen die Kykladen mit der Festlandskultur und sind zunehmend der Mykenischen Kultur des Späthelladikums zuzurechnen. Nach 1200 v.Chr. brechen die Siedlungsstrukturen zusammen, die Dark Ages beginnen. Volksstämme Thukydides und Herodot nennen die Urbevölkerung der Kykladen Leleger und erwähnen, dass sie in den Südwesten Kleinasiens vertrieben worden wären, wo sie als Karer bezeichnet wurden. Während Thukydides sie durch den mythologischen König Minos verdrängen lässt, schreibt Herodot dies den Doriern und Ioniern zu. Literatur
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