Ägäische Sprachen

Als ägäische Sprachen bezeichnet man jene Idiome, die vor der Einwanderung indoeuropäischer bzw. indogermanischer Völker im östlichen Mittelmeerraum gesprochen wurden. Aus Inschriften bekannt sind das Eteokretische oder Minoische, das Eteokyprische, das Lemnische und das mit dem Lemnischen nah verwandte Etruskische (wobei noch nicht gesichert ist, ob die Etrusker tatsächlich aus dem Ägäis-Raum stammen). Außerdem zählt man eine nur durch nicht-indoeuropäische Elemente im Griechischen rekonstruierte Sprache dazu, die behelfsweise nach den Pelasgern benannt ist, möglicherweise aber mit einer anderen ägäischen Sprache identisch ist.

Viele griechische Wörter, besonders Orts- und Pflanzennamen, enden auf -ss- (z.B. kuparissos "Zypresse") oder -nth- (z.B. Korinth), was sich nur durch fremde, nicht-griechische Einflüsse erklären lässt. Welche der ägäischen Sprachen nun diese Namen dem Griechischen vermittelt hat, ist noch nicht bestimmt. Ebenfalls ungeklärt ist die Frage, ob zwischen den einzelnen ägäischen Sprachen Verwandtschaftsbeziehungen bestanden.




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