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Unter Ikonoklasmus (zu altgr. εικών, "Bild", "Abbild" und κλαστειν, "zerbrechen") versteht man
Die Zerstörung, Entweihung und Entfernung fremder Bildwerke und Symbole hingegen wird im engeren Sinn nicht als Ikonoklasmus, sondern als Kulturvandalismus bezeichnet. Dieser ist kennzeichnend für jegliche gewaltsame Auseinandersetzung um die Vormacht bis zur Gegenwart. Erst mit dem Schwinden des differenzierenden religiösen Umgangs mit Bildwerken in der Gegenwart, verbunden mit dem Heraufkommen einer quasireligiösen Hochschätzung alles historisch Überlieferten als "Kunst- und Kulturgut", wird auch im weiteren Sinn der Begriff Ikonoklasmus oder Bildersturm für die Zerstörung jeglichen Bildwerks gebraucht. Die Bilderstürmer werden Ikonoklasten, die Bilderverehrer dagegen Ikonodulen genannt. Christlicher Ikonoklasmus Zum Ikonoklasmus in der Orthodoxen Kirche siehe byzantinischer Bilderstreit. Der Bildersturm der Reformationszeit Einige Reformatoren des 16. Jahrhunderts wirkten auf ihre Anhänger ein, Kunstwerke mit Darstellungen von Gott und so genannten Heiligen zu zerstören, da es sich dabei teils um Götzenbilder teils um eine Missachtung des 2. Gebots, 2.Mose (Exodus) 20,4-6, handele. Vor allem gemäßigte Reformatoren im Umfeld von Martin Luther erlaubten Bilder im Sinne einer Laienbibel als Alternative für das leseunkundige Volk; demgegenüber traten andere wie etwa Andreas Karlstadt und Thomas Müntzer für ein totales Bilderverbot ein. Martin Luther hat Bilder nicht generell verboten, sprach sich aber gegen Götzen aus Stein und Holz, die man anbetet, und gegen den Glauben an "wunderkräftige" Bilder aus. Huldrych Zwingli und Johannes Calvin plädierten für ein totales Bilderverbot in Kirchen, denn sie wollten die Gebäude im Sinne der Reinheit des christlichen Glaubens gemäß der reformierten Verinnerlichung und Anbetung umgestalten. Zwingli hat alle Bilder verboten, die in Kirchen verehrt und beweihräuchert werden und auf denen Gott, Christus oder Heilige dargestellt sind. Calvin verdammte die christliche Kunst, weil sie von der Predigt ablenke, zum Götzendienst verführe und den Menschen ein falsches Bild von Gott vermittele. Beispiel für den erbitterten Streit von Lutheranern und Reformierten um das Bilderverbot ist die Auseinandersetzung über einen Hochaltar in Danzig um 1600 - siehe Jakob Adam. In England ließ Heinrich VIII. zwischen 1535 und 1540 die Klöster auflösen und deren Kunstschätze in Frankreich versteigern. Islamischer Ikonoklasmus Im Islam besteht das Verbot figürlicher Darstellungen vor allem in den Moscheen. Im Wesentlichen geht dies auf dasselbe Verbot zurück, das von Allah (Gott) an Musa (Moses) übermittelt wurde wie im Juden- und Christentum. Gelegentlich finden sich muslimische ikonoklastische Übergriffe gegen heilige Bildwerke anderer Religionen. Für die moderne Zeit gilt als Beispiel die Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan und -Fresken sowie buddhistischer Ausstellungsstücke des Museums in Kabul durch die Taliban im Jahr 2001.
Ikonoklasmen anderer Kulturen
Literatur
Von "http://de.wikipedia.org/"
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