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Die legio VIIII Hispana (auch Legio IX Hispana) war eine römische Legion, die von der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. existierte. Sie zählt zu den ältesten Legionen, die im Kaiserreich fortbestanden. Erstmals wurde sie im Gallischen Krieg unter Gaius Iulius Caesar von 58 v. Chr. bis 51 v. Chr. erwähnt. Danach nahm sie am Bürgerkrieg gegen Gnaeus Pompeius Magnus teil, wo sie zunächst in Spanien stationiert war, bevor sie nach Griechenland verlegt wurde und bei der Schlacht von Pharsalos (48 v. Chr.) focht. Danach sollten die Soldaten der Legion eigentlich in den Ruhestand versetzt werden, doch es ist sicher, dass die Legion noch ein letztes Mal 46 v. Chr. am Afrikafeldzug Caesars teilnahm. Mutmaßlich um 41 v. Chr. (einer Inschrift gemäß, die eine legio VIIII triumphalis erwähnt, vielleicht schon früher) hob Octavian, der spätere Augustus, sie neu aus, um gegen die Besetzung Siziliens durch Sextus Pompeius vorzugehen. Danach leistete sie Dienst im Balkan, wo sie sich den neuen Namen legio VIIII Macedonica zulegte. Bei dem Krieg gegen Marcus Antonius nahm sie unter anderem an der entscheidenden Schlacht bei Actium teil. 25 v. Chr. kämpfte sie im achtjährigen Krieg gegen die aufständischen Iberer. Offenbar zeichnete die Legion sich hier durch besondere Leistungen aus, denn Spanien verließ sie als legio VIIII Hispana. Ihre folgenden Stützpunkte sind unklar; vermutlich zog die Legion nach dem Spanienkrieg in die Provinz Pannonia, wo sie bis 43 permanent in Sisak stationiert war. Als einzig bekannte Ausnahme ist sicher, dass Teile der Legion unter Cornelius Lentulus Scipio nach Africa und Mauretania gesandt wurden, um die legio III Augusta in ihrem Kampf gegen den aufständischen Berberkönig Tacfarinas zu unterstützen. 43 wurde sie von Kaiser Claudius zur Invasion Britanniens beordert; nach der erfolgreichen Eroberung war die Hispana bis 65 in zwei Militärlagern in Longthorpe sowie Newton-on-Trent. Während der Revolte unter Boudicca wurde über ein Drittel der Legion vernichtet. Da ihr Kommandeur Quintus Petilius Cerialis jedoch die Karriereleiter dennoch weiter besteigen konnte, scheint die Legion sich durchaus wacker geschlagen zu haben. Die geschlagenen Lücken wurden durch in Germanien rekrutierte Soldaten aufgefüllt. 65 zog die Legion nach Lincoln, bevor sie 71 die legio II Adiutrix im Wachdienst bei York ablöste. 78 zerschlug die Hispana zusammen mit der legio XX Valeria Victrix Rebellen bei Stanwick im Norden Britanniens. 83 wurden vermutlich über 1000 Soldaten der Legion abgezogen, um den Aufstand der Chatten bei Mainz niederzuschlagen. Vielleicht nahmen auch einige Teileinheiten an der Eroberung Dakiens (102106) teil. Die letzte überlieferte Aktion der Hispana in Britannien ist die Erbauung einer Festung nahe bei York im Jahre 108. Sie taucht erst wieder 121 bei Nimwegen auf. Vielleicht tauschte sie mit der Legio VI Victrix die Standorte, da diese zur gleichen Zeit von Germania Inferior aus nach Britannia verlegt wurde. Hier wird die Legion zum letzten Mal direkt erwähnt. Auf jeden Fall existierte sie noch unter der Herrschaft Hadrians. Vielleicht wurde sie während der jüdischen Revolte von 132 bis 136 zerschlagen oder während einer der zahllosen Kämpfe und Aufstände entlang der Donau. Sicher ist zumindest, dass sie spätestens in den Anfangsjahren der Regierung Mark Aurels nicht mehr existierte. Das Emblem der legio VIIII Hispana ist unbekannt; aufgrund ihres Gründers Caesar könnte es jedoch ein Stier gewesen sein. Die früher herrschende Vermutung, die Legion sei in schweren Kämpfen gegen Ende des 1. Jahrhunderts im nördlichen Britannien untergegangen, ist der Ausgangspunkt für das weit verbreitete Jugendbuch Der Adler der Neunten Legion von Rosemary Sutcliff. Weblinks
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