Titus Quinctius Flamininus

Titus Quinctius Flamininus, Cabinet de France, 3293

Titus Quinctius Flamininus (* um 230 v. Chr.; † 174 v. Chr.) war ein römischer Politiker und Feldherr, bekannt vor allem durch seinen Sieg über Makedonien im Zweiten Makedonisch-Römischen Krieg. Er gehörte dem Geschlecht der Quinctii Flaminini an.

Flamininus diente in den letzten Jahren des Zweiten Punischen Krieges in mehreren Funktionen als Soldat und nach dem Krieg als Decemvir zur Ansiedlung von Veteranen. Etwa 200/199 v. Chr. war er Quaestor und wurde bereits 198 v. Chr. zum Consul gewählt, obwohl er die weiteren Ämter des Cursus honorum noch nicht bekleidet hatte und erst etwa 30 Jahre alt war.

Als Konsul übernahm er den Oberbefehl im Krieg gegen Philipp V. von Makedonien, den er auch in den folgenden Jahren als Proconsul behielt. Im Juni 197 v. Chr. gelang ihm in der Schlacht von Kynoskephalai der entscheidende Sieg über Philipp. Er schloss mit dem König einen Frieden, in dem Makedonien zusicherte, sich aus Griechenland zurückzuziehen.

Bei den Isthmischen Spielen im Frühjahr 196 v. Chr. proklamierte Flamininus die Autonomie der griechischen Poleis. Er erhielt von den Griechen zahlreiche Ehrungen, u. a. sein Porträt auf Goldmünzen. In den folgenden Jahren blieb er noch in Griechenland, um kleinere Konflikte beizulegen.

194 v. Chr. zog Flamininus nach einem Feldzug gegen den spartanischen König Nabis mit seinen Truppen aus Griechenland ab und feierte in Rom einen Triumph. 189 v. Chr. wurde er Censor. In den folgenden Jahren war er mehrmals diplomatisch im östlichen Mittelmeerraum tätig, so als Gesandter zu König Prusias II. von Bithynien, um die Auslieferung Hannibals zu verlangen.

Flamininus ist als einer der bedeutendsten römischen Philhellenen in Erinnerung geblieben, auch wenn die römische Republik in den folgenden Jahrzehnten eine stärkere Machtpolitik gegenüber Griechenland verfolgte. Kaiser Nero bezog sich in seiner Freiheiterklärung für die Griechen 67 n. Chr. (ebenfalls an den Isthmien) auf das Vorbild des Flamininus.

Die wichtigsten Quellen für das Leben des Flamininus sind die entsprechenden Bücher in den Geschichtswerken von Polybios und Titus Livius sowie Plutarchs Biographie.


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Weitere Personen mit dem Namen Titus Quinctius Flamininus waren der Sohn oder Neffe des Feldherrn (Consul 150 v. Chr.) und dessen Sohn (Consul 123 v. Chr.), deren politische Laufbahnen aber eher unspektakulär verliefen.


Literatur

  • Linda-Marie Günther: Titus Quinctius Flamininus – Griechenfreund aus Gefühl oder Kalkül? In: Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. Beck, München 2000. S. 120–130. ISBN 3-406-46697-4
  • Rene Pfeilschifter: Titus Quinctius Flamininus. Untersuchungen zur römischen Griechenlandpolitik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005 (Hypomnemata, 162), ISBN 3-525-25261-7

Weblinks



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