Ammianus Marcellinus

Ammianus Marcellinus (* um 330 in Antiochia am Orontes, Syrien; † um 395, wahrscheinlich in Rom) war ein römischer Historiker. Er ist neben Prokopios von Caesarea der bedeutendste spätantike Geschichtsschreiber. Ammianus Marcellinus schrieb in lateinischer Sprache, obwohl seine Muttersprache das Griechische war.

Sein Werk Res gestae ist das letzte große in Latein verfasste Geschichtswerk der Antike. Die erhaltenen Teile umfassen die Jahre von 353 bis 378 und beschreiben die Zeit unmittelbar vor Beginn der großen Völkerwanderung, in der sich die antike Mittelmeerwelt grundlegend veränderte. Ammianus hat als Soldat unter den Kaisern Constantius II. und Julian Apostata gedient und viele der in seinem Werk geschilderten Ereignisse selbst miterlebt. Obwohl er sich mehr als andere antike Geschichtsschreiber um Objektivität bemühte, ist die persönliche Sicht im Werk gelegentlich recht deutlich. So beurteilte er etwa Constantius II. recht negativ, während er von Julian ein ausgesprochen positives Bild zeichnete. Der Wert seiner Res gestae für die Erforschung des 4. Jahrhunderts ist dennoch unbestritten.

Leben

Über Ammianus’ Leben ist nur wenig bekannt, einiges erschließt sich jedoch aus seinem Werk.[1] Er wurde um 330 in Antiochia geboren, stammte wahrscheinlich aus wohlhabender griechischer Familie und war offenbar sehr belesen. Vor allem im Bereich der lateinischen und griechischen Literatur scheint er gute Kenntnisse besessen zu haben. Schon in jungen Jahren wurde er Offizier in der Armee und diente als protector domesticus, als Gardist. Als solcher hatte er die Aufgabe, seinen Vorgesetzten, den Heermeister (magister militum) Ursicinus, persönlich zu begleiten und zu beschützen. Es wird vermutet, dass Ursicinus ein Förderer und Patron des Ammianus war.[2]

354 begleitete Ammianus seinen Vorgesetzten nach Antiochia, wo er die Herrschaft des Constantius Gallus und dessen Frau Constantina erlebte. 355 nahm er persönlich an einem Auftrag gegen den Usurpator Silvanus in Köln teil. Bis 357 hielt sich Ammianus in Ursicinus’ Gefolge in Gallien auf, wo als Unterkaiser (Caesar) zu dieser Zeit Julian Apostata regierte, den Ammianus später in seinem Geschichtswerk zum Helden stilisierte. Danach ging Ammianus mit Ursicinus wieder in den Osten des Reiches, wo er an den Kämpfen gegen den persischen König Schapur II. teilnahm. Während dieser Kämpfe kam es zu einem einschneidenden Erlebnis für Ammianus, als er den Persern nur mit knapper Not während der Eroberung der römischen Festung Amida entkam. 360 wurde Ursicinus entlassen, Ammianus diente allerdings weiter in der Armee und nahm 363 an dem Perserfeldzug Julians teil, der in einem Fiasko endete.

363 schied Ammianus aus dem Heer aus und bereiste Griechenland und Ägypten. Wohl um 380 ging er nach Rom, wo er um 390 sein Geschichtswerk (Res gestae) verfasste; der genaue Titel seines Werkes ist jedoch nicht bekannt. Allerdings weiß man aus einem Brief des Libanios (epist. 1063, ed. Förster), mit dem Ammianus vielleicht bekannt war, dass sich das Werk großer Beliebtheit erfreute, wenn es auch in jüngster Zeit Zweifel gab, dass der Briefpartner Ammianus war, wofür aber vieles spricht.[3]


Werk

Der Aufbau der Res gestae

Das Werk des Ammianus Marcellinus behandelte nach seiner eigenen Aussage (31,16,9, wo er sich auch als „Soldat und Grieche“ bezeichnet) in 31 Büchern die Zeit vom Regierungsantritt des römischen Kaisers Nerva im Jahr 96 bis zur Schlacht von Adrianopel 378. Ein Teil der Bücher wurde bereits 391/392 veröffentlicht, der Rest (ab Buch 26) folgte später, vielleicht um 394. Von diesen sind nur die Bücher 14–31 erhalten geblieben, die den Zeitraum von 353 bis 378 abdecken, den Ammianus als Offizier der Garde und Augenzeuge mitverfolgt hat.

Ammianus schrieb eine Mischung aus Kaiserbiographien[4] und vor allem Reichsgeschichte: Der chronologischen Behandlung der Regierungszeit folgt eine knappe Charakterisierung des jeweiligen Kaisers, wobei jedoch zahlreiche Exkurse eingeschoben sind (siehe unten). Gerade die Charakterisierungen bilden einen nicht unwichtigen Teil des Werks. Sie sind sehr anschaulich verfasst und beurteilen die virtutes und vitia, die Tugenden und Laster der Herrscher. Während Ammianus die Geschichte von Nerva bis in die Zeit Julians offenbar nur sehr knapp behandelt hat, wird die Darstellung ab Buch 15 deutlich detaillierter. Die Ereignisse bis einschließlich Buch 25 sind chronologisch aufgebaut, ab Buch 26 tritt eine stärkere geographische Aufteilung ein. Ammianus knüpfte an Tacitus an und war bemüht, sich an den Lehrsatz sine ira et studio (d.h. „ohne Zorn und Eifer“, folglich unparteiisch) zu halten. Freilich gelang dies Tacitus selbst nicht immer, ebenso wenig wie Ammianus, der diese Maxime zwar so ernst nahm wie kaum ein anderer antiker Historiker[5], aber trotz seines auf Objektivität gerichteten Ansatzes manchmal recht subjektiv urteilte (siehe unten). Allerdings sollte man Tacitus’ Einfluss wohl auch nicht überbewerten.

Die erhaltenen Bücher lassen sich grob nach folgendem Schema ordnen:[6]

  • Buch 14–16: Der Fall des Constantius Gallus. Die Ernennung Julians zum Caesar in Gallien und seine ersten Erfolge dort.
  • Buch 17–19: Julian sichert erfolgreich die Rheingrenze, Kaiser Constantius II. muss sich im Osten gegen die Perser behaupten.
  • Buch 20–22: Julian wird in Gallien zum Augustus erhoben. Entwicklung bis zum Tod des Constantius und die Alleinherrschaft Julians bis Ende 362.
  • Buch 23–25: Persienfeldzug und Tod Julians. Die kurze Herrschaft und der Tod Jovians (Ende Buch 25).
  • Buch 26: Valentinian I. und Valens teilen sich die Herrschaft über das Imperium.
  • Buch 27–30: Feldzüge Valentinians und Tod des Kaisers. Herrschaft des Valens im Osten.
  • Buch 31: Hunneneinbruch, Flucht der Goten über die Donau und Aufnahme im Römischen Reich. Schlacht von Adrianopel.

Der Verlust der ersten 13 Bücher ist bedauerlich, da wir ansonsten über eine durchgehende Historiographie vom Ende des 1. bis zum Ende des 4. Jahrhunderts verfügen würden; dennoch ist der Wert des erhaltenen Teils unschätzbar. Vermutungen, Ammianus habe ein zweites Werk von ähnlichem Umfang verfasst, in dem er die Geschichte von Nerva bis Konstantin behandelte, womit die verlorenen Bücher 1–13 nur den Zeitraum von Konstantin bis 353 abgedeckt hätten, werden von der neueren Forschung verworfen.[7]


Die Quellen

Für seine Darstellung hat Ammianus sicherlich unter anderem die Archive konsultiert, wahrscheinlich benutzte er auch Julians verloren gegangenes Büchlein über die Schlacht von Argentoratum. Ab Buch 15 stützte sich Ammianus vor allem auf seine eigenen Erfahrungen sowie auf Augenzeugen, den davor liegenden Zeitraum hatte Ammianus aus anderen Quellen rekonstruiert. Er benutzte dazu wohl die Kaisergeschichten Herodians und des Cassius Dio sowie die Annalen des Virius Nicomachus Flavianus und wahrscheinlich auch das Werk des Eunapios von Sardes.[8] Vielleicht war Ammianus auch Material aus der so genannten Enmannschen Kaisergeschichte zugänglich. In vielen Punkten existieren aber divergierende Forschungsmeinungen.


Die verlorenen Bücher und der Anfang des „zeitgeschichtlichen Teils“

Eine Rekonstruktion des Inhalts der verlorenen Bücher des Geschichtswerks ist weitgehend unmöglich oder wenigstens höchst spekulativ. Dennoch finden sich im erhaltenen Teil des Werks einige wertvolle Hinweise. Barnes hat in seiner Analyse mehrere dieser Verweise herausgearbeitet, wo Ammianus etwa nach dem Muster vorgeht: „...wie ich bereits berichtete...“ u. ä.[9] Schon die Tatsache, dass er sich darauf beruft, Ereignisse aus dem 2. Jahrhundert bereits im vorliegenden Werk behandelt zu haben, macht die teils angeführte „Zwei-Werke Theorie“ (siehe oben) mehr als unwahrscheinlich.

Buch 14 setzt mit einer Schilderung des Sturzes des Constantius Gallus ein, der von seinem Verwandten, dem Kaiser Constantius II., als Caesar im Osten des Reiches eingesetzt worden war und der von Ammianus topisch in äußerst düsteren Farben beschrieben wird. Da Gallus einige schwerwiegende Fehler unterliefen, er aber auch am Hof des Kaisers denunziert wurde, berief ihn Constantius schließlich ab und ließ ihn kurz darauf hinrichten. Constantina, die Frau des Gallus, wird bei Ammianus ähnlich topisch als „sterbliche Megäre“ hingestellt.[10]

Mit Buch 15 beginnt, wie bereits erwähnt, der Teil des Werks, in dem Ammianus aus eigener Erfahrung und Anschauung detaillierter berichtet, als dies im gerafften ersten Teil der Fall war:

Bis hierher habe ich, soweit die Wahrheit zu erforschen war, sämtliche Ereignisse, die ich als Zeitgenosse miterleben oder durch eindringliche Nachfrage von Augenzeugen erfahren konnte, in der Reihenfolge der verschiedenen Begebenheiten zur Darstellung gebracht. Den weiteren Inhalt meines Werkes will ich nach besten Kräften noch sorgfältiger gestalten...[11]

Die Komposition des Werks zielt nun bis Buch 26 auf das Wirken Julians ab (siehe unten), sein Tod sollte der Schlusspunkt des Werks sein. Zu Beginn des 26. Buchs äußert sich Ammianus dazu wie folgt:

Mit besonderer Sorgfalt haben wir die Reihe der Geschehnisse bis an die Grenze der unmittelbaren Vergangenheit verfolgt und waren dabei schon entschlossen, unseren Fuß von einem wohlbekannten Gebiet zurückzuziehen... Aus solchen Befürchtungen heraus haben auch einige Persönlichkeiten der früheren Zeit es abgelehnt, umfangreiche Untersuchungen über verschiedene Vorkommnisse noch zu ihren Lebzeiten zu veröffentlichen, wie auch Cicero... Wir wollen nun über die Unwissenheit des gemeinen Volkes hinwegsehen und mit der Darstellung der restlichen Ereignisse fortfahren![12]

Die Exkurse

Bedeutend ist sein Werk nicht nur als eine der wichtigsten Quellen der Völkerwanderung, sondern auch aufgrund der zahlreichen Exkurse bezüglich der Geographie (nicht immer fehlerfrei), Ethnographie, Naturgeschichte und des Militärwesens. Ammianus war denn auch einer der wenigen antiken Historiker, die sich auf militärischem Gebiet aus eigener Erfahrung auskannten. Der Leser erfährt einiges über das Persien der Sassaniden sowie über Germanen und Hunnen. Seine Beurteilung der „Barbaren“, zu denen er die Perser nicht zählte ist jedoch – der Tradition der antiken Historiographie Rechnung tragend – teils recht stereotyp. Die literarische Gestaltung von Wissenschaftsgeschichte, bei der sich Ammianus vor allem auf griechisches Wissen stützte, macht zu einem nicht geringen Teil den Wert des Werks aus.[13] Teils sollten die Exkurse sicherlich auch kleinere „Pausen“ bzw. „Orientierungshilfen“ für den Leser sein, bevor ein neuer Abschnitt begann.[14]

Interessant sind auch die Romexkurse,[15] in denen er das Leben (und den Verfall der Sitten) in Rom beschreibt, gleichzeitig aber Ehrfurcht vor der ruhmreichen Vergangenheit der Stadt zeigt. Ebenso richtet Ammianus sein Augenmerk immer wieder auf die Provinzen des Reiches und beschreibt etwa Ägypten oder berichtet über die Araber. In den letzten sechs Büchern fehlen die Exkurse jedoch völlig.


Die Darstellung Constantius’ II. und des Perserkriegs

Constantius II. Bild von Joachim Krenzer's Webseite

Ammianus ist die wichtigste Quelle für die Kämpfe des Imperiums mit dem Sassanidenreich unter Schapur II. Am Perserkrieg hat Ammianus selbst teilgenommen. Er schildert den Notenaustausch zwischen Rom und Persien im Jahr 358 und berichtet zuverlässig und eindringlich über die Invasion Schapurs im Jahr 359, die Belagerung und den Fall von Amida sowie später vom Persienfeldzug Julians 363.[16] Dabei kritisiert Ammianus die Defensivstrategie des Kaisers Constantius II. und bevorzugt wohl eher das offensive Vorgehen Julians, obwohl Julians Persienfeldzug in einer Katastrophe endete und Constantius im Ergebnis die klügere Strategie verfolgt hatte.

In der neueren Forschung wird darauf hingewiesen, dass Ammianus – trotz der inhaltlichen Qualität seines Werks – bisweilen recht subjektiv urteilte, so in Bezug auf Constantius II., den Gegenspieler seines Helden Julian, der von Ammianus wohl zu Unrecht so schlecht beurteilt wird. Ein Grund dafür dürfte Ammianus’ Absicht gewesen sein, den Kontrast zum angeblich so vorbildlichen Julian zu verstärken (eine ähnliche Rolle kommt Gallus zu), wenngleich er auch jenen nie völlig kritiklos reflektiert (siehe folgenden Abschnitt). Doch auch bezüglich der Politik des Constantius war Ammianus’ Urteil nicht undifferenziert. Dabei ist auch zu bedenken, dass er mit einem Abstand von mehreren Jahren die Regierungszeit des Kaisers beurteilte und daher größere Rücksicht nicht mehr walten lassen musste.[17] Gerade die Furcht des Kaisers vor Konspiration und Usurpationen und sein teils übertrieben hartes Vorgehen erschienen Ammianus unangemessen. Er übt scharfe Kritik an Constantius’ Außenpolitik, ebenso wie er die Einflussnahme der Kaiserin – womit er wohl vor allem Constantius’ zweite Frau Eusebia meint – und der Eunuchen am Hof tadelt.[18] Andererseits lobte er Constantius durchaus, etwa bezüglich seiner Sparsamkeit und seiner Fürsorge für Staat und Militär.[19] Dennoch wird jede Beurteilung dieses Kaisers durch Ammianus’ vorwiegend negative Sichtweise erschwert.[20]


Julian

Ammianus’ Held ist zweifellos der letzte heidnische Kaiser Julian, mit dessen Tod das Werk eigentlich enden sollte (siehe die oben angesprochene neue Einleitung). Auch wenn er teils Kritik an ihm übt, so stellt Ammianus ihn doch als einen vorbildlichen Kaiser dar, wobei er ihn an einigen Stellen etwas zu positiv zeichnet:

Julian darf wirklich unter die heldenhaften Gestalten gezählt werden, Ruhmestaten und damit verbundene Würden zeichneten ihn aus. Wenn nämlich nach den Annahmen der Weisen es vier Haupttugenden gibt, und zwar Mäßigkeit, Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit..., dann hat sie Julian insgesamt wie im einzelnen mit angespanntem Eifer gepflegt.[21]

Ammianus war Julian vielleicht bereits in Gallien begegnet, wo der junge Caesar im Auftrag des Kaisers Constantius II. erfolgreich gegen die Alamannen kämpfte und die Rheingrenze wieder gesichert hat. Bereits Julians Herrschaft in Gallien wird von Ammianus teils bewundernd beschrieben, zumal der Caesar hier auch einige große Erfolge feiern konnte, wie etwa die Rückeroberung Kölns von den Franken. Allerdings übergeht Ammianus dabei, dass das Verhältnis Julians zu den Heermeistern Ursicinus und Marcellus nicht das beste war.

Julians Erhebung zum Kaiser in Lutetia zu Beginn des Jahres 360, ausgelöst durch die Anordnung, seinem Vetter, dem Kaiser Constantius, Teile des gallischen Feldheeres für den Abwehrkampf gegen die Perser zur Verfügung zu stellen, wird von Ammianus als spontane Aktion der gallischen Legionen dargestellt.[22] In Wahrheit handelte es sich dabei schlicht um eine Usurpation und vielleicht sogar um einen von Julian inszenierten Akt.

Nachdem Constantius Ende 361 verstorben war, konnte Julian ohne Widerstand den Thron besteigen. Ammianus berichtet, wohl nicht übertrieben, vom Arbeitseifer Julians. Ammianus war wohl auch mit dem religionspolitischen Kurs des Kaisers, der auf eine Bevorzugung der traditionellen Götterkulte hinauslief, nicht ganz unzufrieden. Andererseits verurteilte Ammianus Julians Rhetorenedikt, welches Christen den Zugang zum Bildungswesen faktisch verbot. Ebenso konnte er Julians Abergläubigkeit und seinem übertriebenen Opferwahn nichts abgewinnen. Dennoch hat Klaus Rosen zu Recht darauf hingewiesen, dass die zehn Bücher, die Ammianus Julian gewidmet hat (16–25), wie ein Berg aus dem Gesamtwerk herausragen.[23] Breiten Raum gibt Ammianus dem Perserkrieg Julians, wobei der Höhepunkt die kunstvolle Beschreibung von Julians Tod in Buch 25 ist.[24]


Das Ende des Werks

Nach Julians Tod berichtet Ammianus am Ende von Buch 25 von der nur kurzen Regierungszeit Jovians, dem Frieden von 363 (den Ammianus als Schmachfrieden ablehnt) und schließlich in Buch 26 von dem Beginn der Regierungszeit Valentinians I. und des Valens. Dabei reicht die Darstellung in den folgenden Büchern von den recht erfolgreichen Feldzügen Valentinians gegen die Germanen bis zur Niederwerfung eines Aufstandes in Africa durch Flavius Theodosius, den Vater des gleichnamigen Kaisers Theodosius I. Ebenso wird die Lage im Osten beschrieben, wobei Valens bei Ammianus nicht besonders gut abschneidet. Valentinian I. hingegen – den Ammianus kaum bewunderte – wird relativ günstig beurteilt, auch weil er auf militärischem Gebiet einige Erfolge verbuchte, die Ammianus anerkannte. Teilweise dürfte auch die religiöse Toleranz Valentinians eine Rolle gespielt haben, vielleicht im Sinne eines Gegenpols zu Theodosius I., der jedoch ebenfalls keine Heidenverfolgung betrieben hat.

Zuletzt schildert Ammianus in Buch 31 den Einfall der Hunnen, für den er die wichtigste Quelle ist, den Untergang des Greutungenreichs, die Flucht der Terwingen (der westlichen Goten) über die Donau und ihre Bitte um Aufnahme ins Reich. Den Schlusspunkt bilden der durch römisches Versagen ausgelöste Aufstand der Goten und die Schlacht von Adrianopel, in der nicht nur Valens fällt, sondern auch der Großteil der östlichen Hofarmee ihr Ende findet. Die Niederlage wurde von Ammianus zweifellos als Katastrophe empfunden (siehe den folgenden Abschnitt).


Ammianus’ Gedankenwelt und Stil

Ammianus war trotz seiner griechischen Herkunft auch ganz Römer und betonte die Einheit der griechisch-römischen Kultur. So nahm Rom als Symbol einen wichtigen Platz in seinem Werk ein: Rom war für Ammianus die Verkörperung der Reichsidee, das Reich wiederum Garant der griechisch-römischen Zivilisation. Dennoch sah er die Grenzen des Römischen Reichs überall vor dem Ansturm der Barbaren unhaltbar werden.

Oft weist Ammianus auf die Schicksalsgöttin Fortuna hin, die das Auf und Ab von Glück und Unglück bestimmt. So ist das Werk von einer stark pessimistischen Zukunftshaltung geprägt, ohne allerdings die Hoffnung auf bessere Zeiten aufzugeben: Als Ammianus sein Werk mit der Schlacht von Adrianopel enden lässt, wird in den Schlussbemerkungen deutlich, dass er noch nicht alles verloren gibt. Zwar vergleicht er die Niederlage mit der bei Cannae – aber auf diese folgte bekanntlich der Triumph der Römer. Unter Theodosius I., in dessen Regierungszeit Ammianus schrieb, schien sich die Lage auch tatsächlich noch einmal zu stabilisieren; wenigstens die Gotengefahr war für den Moment gebannt. Die nachfolgende Entwicklung im 5. Jahrhundert, die zur Etablierung germanischer Reiche auf dem Boden des Imperiums führte, war so noch nicht abzusehen.

Ammianus verfasste sein Werk wohl auch deshalb auf Latein, weil er an Tacitus anknüpfen wollte. Doch können noch andere Erwägungen eine Rolle gespielt haben. So hatte zu Ammianus’ Zeit das Lateinische auch im Osten stark an Boden gewonnen, während die Kenntnis der griechischen Sprache im Westen seit der hohen Kaiserzeit rückläufig war. Vielleicht war Ammianus’ Entscheidung auch durch das Publikum bedingt, zumal durch das Werk deutlich wurde, wie sehr ein Grieche sein kulturelles Erbe bewahren und sich doch gleichzeitig als Römer fühlen konnte.[25] Möglicherweise sollte dem „westlichen Publikum“ auch die Persönlichkeit Julians, der eher Grieche als Römer war, näher gebracht werden.

Ammianus’ Werk ist (neben den Werken Prokops, der allerdings griechisch schrieb und dessen ideelles Zentrum nicht mehr Rom war) die beste historiographische Quelle für die Zeit der Spätantike und kann sich durchaus mit den anderen großen Geschichtswerken der Antike messen. Dies ist besonders hervorzuheben, da die lateinische Geschichtsschreibung nach Tacitus völlig abgeflacht war. Es stellt gleichzeitig das letzte bedeutende lateinische Geschichtswerk der Antike dar und ist auch sprachlich gut gelungen. Allerdings ist das Werk mit Gräzismen gespickt, oft tritt auch der künstliche Stil der Spätantike deutlich hervor.

Ammianus schreibt sehr anschaulich, beschränkt sich in der Regel auf das Wesentliche und verwendet häufig exempla (Beispiele) und Anekdoten, um seine Urteile zu illustrieren. Frank Wittchow beschreibt Ammianus’ Erzähltechnik daher als „exemplarisches Erzählen“. Dies wird besonders in den Julian gewidmeten Büchern deutlich, wo der Kaiser in Anlehnung an die humanitären Kaiser hochstilisiert wird. Ammianus will den Leser mit seiner Rhetorik überzeugen, seine Sicht der Dinge zu teilen, was auch ein typisches Merkmal der antiken Historiographie ist (siehe unten). Gleichzeitig sollen die dem Kaiser zugeschriebenen Tugenden aber auch erzieherisch auf den Leser wirken, denn Ammianus sieht vor allem im Versagen von Individuen den Hauptgrund für den Niedergang des Imperiums. Auffällig ist auch, dass Ammianus das Stilmittel der Rede, ansonsten eines der Hauptmerkmale antiker Historiographie, nur sehr sparsam einsetzt. Dafür spielt er immer wieder auf andere literarische Werke an, was seine umfassende Bildung verrät.


Ammianus’ Verhältnis zum Christen- und Heidentum

Ammianus war zwar Heide, begegnete dem Christentum aber mit einer großen Toleranz, da er beispielsweise die Armenversorgung und die moralischen Werte durchaus anerkannte. Gleichzeitig beschrieb er auch die eher negativen Seiten, wie die Kämpfe in Rom um die Bischofswürde zwischen Damasus I. und Ursinus. Anders als viele heidnische Historiker ignorierte er die Kirche also nicht, sondern scheint vielleicht sogar ein gewisses Interesse am christlichen Glauben gehabt zu haben. Gelegentlich wird sogar eine „neutrale monotheistische Haltung“ bei ihm unterstellt. In der Forschung gibt es aber auch Auffassungen, die Ammianus’ Verhältnis zum Christentum negativer interpretieren. Bemerkenswert ist jedoch, dass Ammianus etwa bezüglich Julians Tod nicht den Bericht vieler heidnischer Autoren wiedergibt, wonach der Kaiser von einem Christen aus dem eigenen Heer ermordet worden sei; Ammianus gab überhaupt wenig auf Gerüchte. Insgesamt ist die religiöse Einstellung Ammians, der sich auch sehr für Philosophie interessierte, aber nur schwer zu beurteilen.[26]

Nach seiner Ankunft in Rom stand er wohl auch mit den dortigen heidnisch-senatorischen Kreisen in Verbindung; zu nennen wären neben dem bereits oben erwähnten Nicomachus Flavianus noch Quintus Aurelius Symmachus und Vettius Agorius Praetextatus. Auch durch diese dürfte Ammianus angeregt worden sein, ein Geschichtswerk mit Julian im Mittelpunkt zu verfassen. In vielen Punkten folgte er der antiken historiographischen Tradition, die eben heidnisch geprägt war.


Beurteilung

Antike Historiographie nur nach modernen Maßstäben zu beurteilen, würde ihr kaum gerecht, da den antiken Historikern etwa die Methodik der kritischen Quellenreflexion eher fremd war. Sie legten dafür mehr Wert auf die prosaische Qualität ihres Werkes und wollten dem Leser zugleich ihre – freilich auch der Wahrheit verpflichtete – Sicht der Dinge näher bringen. Auf die Kritik der modernen Forschung am „Constantiusbild“, das die Res gestae vermitteln, wurde bereits eingegangen. Aber auch Jovian und Valens werden nie mit der gleichen Sympathie dargestellt, die Ammianus Julian entgegenbrachte – im Gegenteil: Beide werden eher negativ geschildert, wobei gerade bezüglich Jovians die neuere Forschung, entgegen der Darstellung in den Res gestae, teils eine andere Haltung als Ammianus einnimmt.

Dennoch ist Ammianus in der Regel ein scharfer Beobachter, seine „Analyse“ wird oft auch von anderen Quellen gedeckt. Schon Edward Gibbon hat ihn daher hoch geschätzt.[27] Ammianus’ Sicht der Dinge hat die moderne Forschung denn auch stark geprägt; man mag einen Vergleich zu Thukydides und Polybios ziehen, in deren Tradition sich Ammianus sah.[28] Entgegen der insgesamt sehr positiven Sichtweise der Res gestae in der Forschung – man ziehe aus jüngerer Zeit nur die Äußerung von Arnold Hugh Martin Jones heran („...Ammianus is also a great historian, a man of penetrating intelligence and of remarkable fairness...“)[29] –, spricht Timothy Barnes von einem ungerecht urteilenden Ammianus, den man nicht mit Tacitus, sondern mit Thomas Babington Macaulay vergleichen sollte.[30] Barnes’ Ansichten entsprechen zwar nicht der communis opinio, sind in vielerlei Weise jedoch interessant, wenn auch diskussionsbedürftig. Insgesamt ist der Wert von Ammianus’ Darstellung auch für Barnes unbestreitbar, jedoch auf eine andere Art:

Ammianus has secured a permanent place in the select group of really great historians precisely because, like Macauley’s History of England, his Res Gestae exhibit the creative and imaginative powers of a novelist.[31]

Auch wenn viele von Barnes’ Thesen problematisch sind, gerade was seine Zweifel an der Objektivität Ammians angeht – die dieser an vielen Stelle durchaus beweist –, so verdeutlichen sie doch die noch immer gegebene Vielfalt von Interpretationsmöglichkeiten bezüglich der Res gestae. Unzweifelhaft bleibt Ammianus dennoch die mit weitem Abstand zuverlässigste Quelle für das 4. Jahrhundert. Wo seine Darstellung abbricht, muss der weitere Geschichtsverlauf für die nächsten Jahrzehnte durch Quellen rekonstruiert werden, die Ammianus’ Qualität bei weitem nicht erreichen (siehe beispielsweise Zosimos).[32]


Überlieferungsgeschichte

Das Werk genoss bereits zu seiner Zeit großes Ansehen, wurde aber später (wohl auch aufgrund des nicht unkomplizierten Stils) recht wenig genutzt und ging in der Folgezeit wie so viele Werke unter. Es wurde erst in der Renaissance neu aufgelegt: Gianfrancesco Poggio Bracciolini entdeckte 1417 den Text des Codex Fuldensis (siehe unten); die editio princeps erschien 1474 in Rom. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu einer Vielzahl von Auflagen der Res gestae.

Die Überlieferungsgeschichte ist sehr problematisch: Die einzige vollständig erhaltene Handschrift, die jedoch nur den Inhalt der Bücher 14 bis 31 wiedergibt, ist der Codex Fuldensis (der sich nun im Vatikan befindet: Vaticanus Latinus 1873). Dieser basiert auf dem Codex Hersfeldensis, der wohl im 9. (oder auch erst 10.) Jahrhundert im Kloster Hersfeld entstand und von dem die gesamte Überlieferung abhängt. Bis auf sechs Seiten und Fragmente ist der Codex Hersfeldensis völlig verloren gegangenen, sodass man vor allem auf den Text der Fuldarer Handschrift angewiesen ist. Es existiert eine (allerdings nicht ganz korrekte) Edition der Res gestae von Sigismund Gelenius aus dem Jahr 1533, die auf dem Codex Hersfeldensis basiert und daher von Wichtigkeit bei der Rekonstruktion des Textes ist, wobei diese durch einige Korruptelen erschwert wird.[33] Die heutige Standardedition des lateinischen Textes stammt von Wolfgang Seyfarth (1978). Ein umfassender historisch-philologischer Kommentar bleibt jedoch ein Desiderat.[34]


Literatur

Übersetzungen

  • Ammianus Marcellinus: Das römische Weltreich vor dem Untergang. Übersetzt von Otto Veh, eingeleitet und erläutert von Gerhard Wirth. Artemis-Verlag, München – Zürich 1974, ISBN 3-7608-3514-7 (dort auch weitere ältere Literaturangaben).
  • Ammianus Marcellinus: Römische Geschichte. Lateinisch und Deutsch und mit einem Kommentar versehen von W. Seyfarth. 4 Bde., Akademie Verlag, Berlin 1968ff.

Sekundärliteratur

  • Timothy D. Barnes: Ammianus Marcellinus and the Representation of Historical Reality. Ithaca 1998.
  • J. den Boeft, D. den Hengst und H. C. Teitler (Hrsg.): Cognitio Gestorum – The Historiographic Art of Ammianus Marcellinus. Amsterdam – New York 1992.
  • Jan Willem Drijvers / David Hunt (Hrsg.):The Late Roman World and Its Historian: Interpreting Ammianus Marcellinus. London 1999.
  • Charles W. Fornara: Studies in Ammianus Marcellinus I: The Letter of Libanius and Ammianus’ Connection with Antioch. In: Historia 41 (1992), S. 328–344.
  • John F. Matthews: The Roman Empire of Ammianus. London 1989 (Standardwerk und beste Darstellung zum Thema).
  • John F. Matthews: The Origin of Ammianus. In: Classical Quarterly 44 (1994), S. 252–269.
  • Philological and historical commentary on Ammianus Marcellinus. Hrsg. v. Jan den Boeft, Daniel den Hengst, Hans C. Teitler u. Jan Willem Drijvers. Groningen 1991ff. (Kommentar, noch nicht vollendet).
  • Klaus Rosen: Ammianus Marcellinus. Darmstadt 1982 (Erträge der Forschung 183).
  • Guy Sabbah: Ammien Marcellin, Libanius, Antioche et la date des derniers livres des Res gestae. In: Cassiodorus 3 (1997), S. 89–116.
  • Frank Wittchow: Exemplarisches Erzählen bei Ammanius Marcellinus – Episode, Exemplum, Anekdote. Saur, München – Leipzig 2001, ISBN 3-598-77693-4.

Weblinks

Anmerkungen

  1. ↑ Rosen, Ammianus Marcellinus, bietet einen guten systematischen Überblick bzgl. der wichtigsten Forschungsprobleme (Forschungsstand bis 1979). Wichtige neuere Werke sind unter anderem Matthews, The Roman Empire of Ammianus sowie Barnes, Ammianus und Drijvers/Hunt, Interpreting Ammianus Marcellinus. Auf diese sei zu allen Detailfragen verwiesen. Einen allgemeinen knappen Überblick bietet Michael von Albrecht, Geschichte der römischen Literatur, Bd. 2, 3. Aufl. (als TB), München 2003, S. 1127–1138. Siehe auch die Einleitungen in den Übersetzungen von Veh/Wirth, S. VII–XXX und Seyfahrt, S. 9–51.
  2. ↑ Zur ersten Zeit als protector domesticus und zu Ursicinus’ Patronage für den jungen Ammianus vgl. Matthews, The Roman Empire of Ammianus, S. 74–77, und Rosen, Ammianus Marcellinus, S. 18f.
  3. ↑ Rosen, Ammianus Marcellinus, S. 22, 26f., und Matthews, The Roman Empire of Ammianus, S. 8f., 478f., nehmen an, dass Ammianus der Empfänger des Briefes war, dem widerspricht jedoch Fornara, Studies in Ammianus Marcellinus I: The letter of Libanios and Ammianus’ connections with Antiochia.
  4. ↑ Das genos der Biographie hatte in der römischen Historiographie seit den Tagen Suetons derart an Einfluss gewonnen, dass sich dem auch Ammianus nicht ganz entziehen konnte.
  5. ↑ Vgl. Manfred Fuhrmann, Rom in der Spätantike, 3. Aufl., Düsseldorf und Zürich 1998, S. 124.
  6. ↑ Eine recht detaillierte Inhaltsangabe, erstellt von Jan Willem Drijvers, findet sich im Ammianus Marcellinus Online Project.
  7. ↑ Vgl. beispielsweise R. Browning, History, in: The Cambridge History of Classical Literature. The Later Principate, hrsg. von P. E. Easterling u.a., Cambridge 1982, S. 62f. sowie Barnes, Ammianus, S. 27f. und 213ff.
  8. ↑ Zu den Quellen: Rosen, Ammianus Marcellinus, S. 52ff. sowie Barnes, Ammianus, passim.
  9. ↑ Barnes, Ammianus, S. 213ff.
  10. ↑ „Megaera quaedam mortalis“, Ammian 14,1,2. Zu Constantina bei Ammianus siehe Anja Wieber-Scariot, Zwischen Polemik und Panegyrik. Frauen des Kaiserhauses und Herrscherinnen des Ostens in den Res gestae des Ammianus Marcellinus, Diss., Trier 1999, die auch Eusebia, die Frau des Constantius behandelt.
  11. ↑ Ammian 15,1,1; Übersetzung entnommen aus: Ammianus Marcellinus. Das römische Weltreich vor dem Untergang, übersetzt von Otto Veh, eingeleitet und erläutert von Gerhard Wirth, München – Zürich 1974, S. 49.
  12. ↑ Ammian 26,1,1f.; Übersetzung entnommen aus: Ammianus Marcellinus. Das römische Weltreich vor dem Untergang, übersetzt von Otto Veh, eingeleitet und erläutert von Gerhard Wirth, München – Zürich 1974, S. 500f.
  13. ↑ Allgemein zu den Exkursen vgl. Rosen, Ammianus Marcellinus, S. 73ff. Zu den geographischen Exkursen: ebd., S. 69ff. Speziell zum Persienexkurs (Ammian 23,6): F. Feraco, Ammiano Geografo. La digressione sulla Persia (23, 6), Neapel 2004.
  14. ↑ Vgl. etwa Ammian 15,9,1.
  15. ↑ Ammian 14,6 sowie 28,4; vgl. auch den Rombesuch Constantius’ II.: 16,10, dazu Richard Klein, Der Rombesuch des Kaisers Constantius II. im Jahre 357, in: Richard Klein, Roma versa per aevum. Ausgewählte Schriften zur heidnischen und christlichen Spätantike (Spudasmata 74), herausgegeben von Raban von Haehling und Klaus Scherberich, Hildesheim – Zürich – New York 1999, S. 50–71.
  16. ↑ Rowland Smith, Telling Tales: Ammianus. Narrative of the Persian Campaign of Julian, in: Drijvers/Hunt, Interpreting Ammianus Marcellinus, S. 89–104. Vgl. auch den Eintrag in der Encyclopaedia Iranica.
  17. ↑ Vgl. Michael Whitby, Images of Constantius, in: Drijvers/Hunt, Interpreting Ammianus Marcellinus, S. 77–88.
  18. ↑ Ammian 21,16,8 und 21,16,15f.
  19. ↑ Ammian 21,16,1f.
  20. ↑ Vgl. die Rezension von Pedro Barcelós Constantius-Biographie durch Richard Klein in Plekos.
  21. ↑ Ammian 25,4,1; Übersetzung entnommen aus: Ammianus Marcellinus. Das römische Weltreich vor dem Untergang, übersetzt von Otto Veh, eingeleitet und erläutert von Gerhard Wirth, München – Zürich 1974, S. 471.
  22. ↑ Ammian 20,4.
  23. ↑ Klaus Rosen, Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006, S. 23.
  24. ↑ Ammian 25,3, wobei Ammianus wohl bewusst eine aemulatio (Nachahmung) des Tods Sokrates’ wählt.
  25. ↑ Vgl. Rosen, Ammianus Marcellinus, S. 48–51.
  26. ↑ Teils neue Wege geht Jason P. Davies, Rome's Religious History: Livy, Tacitus and Ammianus on Their Gods, Cambridge 2004, S. 226ff.; nützlich ist der knappe Überblick von Bourke van Laëthem, Christianity In Ammianus Marcellinus. Barnes’ These, Ammianus sei als Christ erzogen worden und später ebenfalls vom „Glauben abgefallen“ [Barnes, Ammianus, S. 79ff, speziell S. 83ff.], mag die Forschungsdiskussion beleben, ist aber sicherlich diskussionswürdig.
  27. ↑ Edward Gibbon, History of the Decline and Fall of the Roman Empire, Kap. 26: „It is not without the most sincere regret that I must now take leave of an accurate and faithful guide, who has composed the history of his own times without indulging the prejudices and passions which usually affect the mind of a contemporary. Ammianus Marcellinus, who terminates his useful work with the defeat and death of Valens, recommends the more glorious subject of the ensuing reign to the youthful vigour and eloquence of the rising generation.“
  28. ↑ Vgl. Barnes, Ammianus, S. 66.
  29. ↑ A.H.M. Jones, The Later Roman Empire, Bd. 1, ND Baltimore 1986, S. 116
  30. ↑ Vgl. etwa Barnes, Ammianus, S. 195f.
  31. ↑ Barnes, Ammianus, S. 198.
  32. ↑ Vgl. die knappe Würdigung von Manfred Fuhrmann in Der Kleine Pauly (Bd. 1, Sp. 302–304); ähnlich Klaus Rosen im entsprechenden Artikel in Der Neue Pauly (Bd. 1, Sp. 596–598).
  33. ↑ Vgl. dazu Rosen, Ammianus Marcellinus, S. 8ff.; zur Überlieferungsgeschichte siehe die aktuellen Literaturhinweise bei Drijvers/Hunt, Interpreting Ammianus Marcellinus, S. 8ff.
  34. ↑ Siehe jedoch den entstehenden Kommentar von den Boeft u.a.



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