Basilica Aemilia

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Phantasievolle Rekonstruktionszeichnung der Basilica Aemilia während der augusteischen Epoche, 1905.

Die Basilica Aemilia ist die einzige noch sichtbare der vier großen Basiliken aus der Zeit der römischen Republik und befindet sich auf dem Forum Romanum.

Sie wurde 179 v. Chr. von den Censoren Marcus Aemilius Lepidus und Marcus Fulvius Nobilior errichtet und trug den Namen Basilica Aemilia et Fulvia. Nachdem die Mitglieder der Familie der Aemilier die Basilika in der späten Republik und der frühen Kaiserzeit immer wieder restauriert hatten, wurde sie in Basilica Aemilia umbenannt.

So lässt 80-78 v. M. Aemilius Lepidus, Nachfahre des Gleichnamigen, Schilde mit den Bildnissen seiner Vorfahren anbringen, zu sehen auch auf einer Münze, die vermutlich zwischen 66 und 54 v. in Umlauf kam. Ob dies eine weitere Bauphase belegt, ist unklar. Eine weitere sichere Neubauphase geht von den 50er Jahren bis 34 v. Chr., durch L. Aemilius Lepidus Paullus; wobei wegen widersprüchlicher Quellenlage die genaue Zeit auch hier unklar ist und ebenjener ein Jahr, nachdem ihn Cicero 44 v. Chr. noch für seine Bautätigkeit am Forum auf das höchste lobte, proskribiert wurde und nach Kleinasien floh. Sein Sohn weihte 34 v. Chr. als Konsul suffectus die Basilica ein. Die Basilica brannte 14 v. Chr. bei einem großen Feuer, das sich bis zum Vestalinnentempel ausbreitete, bis auf die Grundmauern ab und wurde wieder aufgebaut. Nur dem Namen nach geschah dies durch M. Aemilius Paullus, die Geldmittel kamen wohl von Augustus und Freunden des Aemilius. Eine Weihinschrift an Lucius und Gaius Caesar wird gemeinhin in das Jahr 2 v. Chr. datiert und der Porticus zugeordnet, was auf eine Fertigstellung selbiger in diesem Jahr schließen ließe.

Einen weiteren Brand gab es 238, wonach umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig waren. Endgültig wurde sie 410 bei der Plünderung Roms durch Alarich I. zerstört. Ihre Reste wurden später als Baumaterialien verwendet.

Von der genauen Gestalt der Basilica ist so gut wie nichts überliefert. Der rund 70x30 m große Innenraum war in drei Schiffe gegliedert. Später wurde wahrscheinlich ein weiteres Schiff an der Nordseite hinzugefügt. Die dem Forum zugewandte Fassade war als eine vermutlich zweistöckige Porticus vorgelagert. Hinter den 16 Bögen befanden sich Tabernae, die wohl als Geschäftsräume dienten.

Zur Bauforschung: Die ersten Ausgrabungen an der Basilica begannen 1899 unter der Leitung von Giacomo Boni, wobei die Grabungsdokumentation nie veröffentlicht wurde. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Basilica unter Alfonso Bartoli vollständig freigelegt und teilweise restauriert. Die ersten - wenngleich auch spärlich - veröffentlichten Grabungsberichte stammen von einer Nachgrabung Pietro Romanellis aus den Jahren ´46-´48. Dabei wurden auch Tiefgrabungen durchgeführt, die zwei weitere Säulenstellungen zutage brachten, wobei die Verbindung dieser mit den literarischen Quellen immer noch schwierig ist. In den letzten 50 Jahren wurden der Fries und die der Basilica zugeordneten Barbarenstatuen häufig besprochen; die Bauornamentikforschung versuchte, die erhaltenen Bauglieder in eine Chronologie einzuordnen. In den 70er bis 90er Jahren nahm Heinrich Bauer neue Pläne und Bauglieder auf, um zu einer Rekonstruktion des frühkaiserzeitlichen Gebäudes zu kommen. Auch versuchte er, die republikanische Baugeschichte zu beleuchten. Er publizierte seine Ergebnisse in mehreren Aufsätzen, verstarb jedoch, ohne eine abschließende Publikation zu veröffentlichen. Zur Zeit findet eine Bauneuaufnahme und Sichtung aller bisherigen Materialien als Projekt des DAI (Deutschen Archäologischen Instituts) statt.

Zeichnung der Überreste der Basilica Aemilia durch Giuliano da Sangallo, 1480

Abbildung der Fassade der Basilica Aemilia auf einer römischen Münze, 61 v. Chr.

Literatur

  • H. Bauer, Basilica Aemilia, in: Kaiser Augustus und die verlorene Republik. Ausstellungskatalog Berlin 1988 (1988) 200-211
  • P. Kränzle, Fries der Basilica Aemilia (1997)

Weblinks

Römische Architektur, Bilder

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