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Das Mausoleum von Halikarnassos (eigentlich Maussolleion) war das prächtige Grabmal von Mausolos II. (auch Maussolos oder Maussollos), dem persischen Satrapen von Karien in Kleinasien, im heutigen Bodrum an der Westküste der Türkei. Seit Antipatros von Sidon gehört es zum klassischen Kanon der Sieben Weltwunder und wurde erst im 16. Jahrhundert bis auf die Fundamente nahezu vollständig abgetragen. Unser heutiger Begriff Mausoleum leitet sich von diesem berühmten Bauwerk ab. Als einem der wichtigsten Bauwerke ionischer Architektur der Spätklassik kommt ihm eine zentrale Bedeutung in der Architekturgeschichte zu. Den Auftrag zum Bau seiner Grabstätte gab Maussollos während seiner Regierungszeit von 377 v. Chr. bis 353 v. Chr. selbst. Als Architekten sind Satyros und Pytheos überliefert. Zum Zeitpunkt seines Todes war das Mausoleum noch nicht fertiggestellt. Bereits seit dem 18. Jahrhundert wurden zahlreiche Versuche unternommen, auf Grundlage der antiken literarischen Beschreibung durch Plinius den Älteren das Aussehen des Baus zu rekonstruieren. Sie führten zu ebenso vielen unterschiedlichen wie phantasievollen Lösungen. Auf eine wissenschaftliche Grundlage wurden die Bemühungen erst gestellt, als 1857 eine englische Grabung unter C. T. Newton Teile des Fundaments freilegte und Skulpturen sowie Bauteile gefunden wurden. Doch erst durch die dänischen Forschungen und Grabungen von 1966-1977 unter Kristian Jeppesen ließ sich eine umfassende und weitgehend durch Bauteile belegte Rekonstruktion erarbeiten. Fries und Statuen des Mausoleums von Halikarnassos befinden sich heute im Britischen Museum in London. Mausoleum Der Bau ist von einem terrassierten und ummauerten, etwa 100 m auf 240 m großen Bezirk umgeben. Das Mausoleum war im Stufenbau 32,40 m auf 38 m groß und erreichte eine Höhe von etwa 45 m. Der gewaltige, leicht rechteckige Sockel wird mit drei jeweils leicht zurückgesetzten Stockwerken rekonstruiert, die durch Relieffriese und Statuengruppen voneinander getrennt sind. Darüber erhob sich eine Ringhalle - also die Form eines Peripteros - mit 9 auf 11 ionischen Säulen, zwischen denen Skulpturen aufgestellt waren. Dach und oberen Abschluss des Bauwerks bildete eine getreppte Pyramide, auf ihrer Spitze bekrönt von einer bronzenen Quadriga, die von Maussollos und Artemisia gelenkt wurde. Als Bildhauer sind Bryaxis, Leochares, Timotheos und Skopas überliefert. Das Mausoleum wurde mit Sicherheit durch ein Erdbeben im 12. Jahrhundert schwer beschädigt, blieb in seinem Fundament jedoch nahezu das gesamte Mittelalter hindurch erhalten. 1404 und, Augenzeugenberichten zufolge, noch einmal 1523 wurde es dann von den Rittern des Johanniterordens abgebrochen, um Baumaterial für ihre Festung St. Peter zu gewinnen. Verständlich ist dieser Zerstörungsakt nur im Zusammenhang mit dem Rückzug der Kreuzritter aus Rhodos, nachdem diese bereits Zypern verloren hatten und nun vor den Truppen Suleiman des Prächtigen kapitulieren und Rhodos verlassen mussten. In aller Eile wurde hier einer der letzten christlichen Brückenköpfe ausgebaut, bevor sich die Ordensritter 1530 endgültig auf die von ihnen eroberte Insel Malta zurückzogen. Bereits in den älteren Teilen der 1404 errichteten Burg finden sich Architektur- und Reliefstücke aus Marmor und die typischen grau-grünen Quadersteine, aus denen der Kern des Grabbaus bestand. Aber noch 1497/1498, als die Florentiner Bernardo Michelozzi und Bonsignore Bonsignori Kleinasien besuchten, waren nach ihren Berichten bedeutende Teile des Grabmals intakt. So fanden auch einige Fragmente den Weg nach Europa. Sicher ist daher, dass der Schlussakt der Tragödie dieses Weltwunders tatsächlich erst 1523 stattfand. Der mit der Reparatur der Burg beauftragte Festungskommandant de la Tourette berichtet nämlich, dass nach der Entdeckung der eigentlichen Grabkammer, eines großen, mit Marmor ausgestatteten Raumes, ohne Umschweife die Reliefplatten zerschlagen und der Bau abgebrochen wurde. An der Stelle des antiken Halikarnassos befindet sich heute die Touristenmetropole Bodrum. Ihr moderner Name, der im Türkischen so viel wie "unterirdisches Gewölbe" bedeutet, deutet noch heute auf die verschütteten Reste des Mausoleums hin. Mausolos Literatur
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