Die Schutzflehenden

Danaiden, Jan Frans Deboever

Die Schutzflehenden (Hiketides) ist eine klassische griechische Tragödie von Aischylos. Das Stück handelt von Menschenrechten und der Lage der Frau.

Handlung

Die fünfzig Töchter des Danaos fliehen aus Ägypten, da sie dort die Söhne des Aigyptos, ihre eigenen Vettern, heiraten sollen. Verfolgt von den unerwünschten Freiern, gelangen sie nach Argos, der Heimat ihres Geschlechtes, wo sie bei König Pelasgos um Aufnahme und Schutz flehen. Dieser gerät in einen moralisch-politischen Konflikt. Nach seinem Gewissen und aus rechtlichen Gründen muss er den Frauen wegen ihrer argeischen Abstammung Unterschlupf gewähren, politisch riskiert er dadurch einen Krieg mit dem Heimatland der verlassenen Ehemänner.

Inszenierung

Hiketides beginnt direkt mit dem Einzug des Chores und nicht wie später üblich mit einem Prolog in iambischen Trimetern (der Prolog besteht entweder aus der Rede eines Schauspielers oder einem Dialog zwischen zwei Schauspielern). Mit dem Chor tritt Danaos, der das Kostüm eines Seefahrers trägt, ein. Die fünfzig Mädchen sind in ungewöhnliche Kleidung gehüllt, weiße Gewänder mit Kopftüchern. Sie sind von dunkler Hautfarbe. Die Chorführerin erklärt das Anliegen der Danaiden, den Schutz im Lande des Danaos. Es beginnt mit einem Aufblick zu Zeus und führt dann zu einem Anrufen aller Götter und der gottgewordenen Verfahren.

Bedeutung des Werkes

Das Stück ist das am wenigsten bekannte Werk des Aischylos. Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Position des Chores, der hier nicht nur ein einfacher Begleiter ist, sondern Träger der Handlung. Bedingt durch den Stil des Stückes wird angenommen, dass es das älteste Werk des Aischylos und somit das älteste überlieferte griechische Theaterstück überhaupt ist. Allerdings geht aus einem Papyrosfetzen aus Oxyrhynchos hervor, dass die Orestie-Trilogie zugleich mit Stücken des jüngeren Sophokles, also nach 468 v. Chr., aufgeführt wurde.

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