Aristokratie

Die Aristokratie (griechisch αριστοκρατία - Adelsherrschaft, von ἀριστεύς - Bester, Fürst und κρατεῖν - herrschen) ist

  1. eine Staatsform, in der der Adel die Macht ausübt
  2. in der Neuzeit eine Bezeichnung für die Angehörigen des Adels (im Zusammenhang mit der französischen Revolution der erste Stand), in Abgrenzung zu Klerus (zweiter Stand) und Bürgertum (Dritter Stand) (zu letzterem vgl. auch Bürgertum, Bourgeoisie)
  3. in der klassischen Verfassungstypenlehre des Aristoteles die Herrschaft der Besten. Dies ist auch die wörtliche Übersetzung aus dem Griechischen. Die Besten sind die Besten der Tugend nach oder der Tüchtigkeit nach. Im Gegensatz dazu steht nach Aristoteles die Oligarchie (wörtlich: Herrschaft weniger) die Machtausübung durch eine Minderheit, die die Macht an sich gerissen hat und den eigenen Vorteil sucht. Dem folgend wird die Aristokratie auch in der Theorie vom Kreislauf der Verfassungen des Polybios verwendet.

Der heutige Parlamentarismus ist nach der klassischen Verfassungssystematik keine Demokratie, sondern - je nach Wertung - eine Aristokratie oder eine Oligarchie.

Zitat

Eine Gesellschaft ohne Aristokratie, ohne eine erlesene Minderheit, ist keine Gesellschaft ... Es gibt und gab niemals eine andere Aristokratie als die, welche sich auf seelische Anziehungskraft gründet und nach einer Art geistigem Gravitationsgesetz die Lernwilligen zu einem Vorbildlichen hinzieht. - José Ortega y Gasset (Aufbau und Zerfall Spaniens)

Siehe auch

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