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Der Achaiische Bund war ein Bündnis des nordpeloponnesischen Stammes der Achaier im antiken Griechenland, zu dem später auch einige Poleis gehörten. Der Städtebund umfasste die 12 achaiischen Städte Aigai, Aigeira, Aigion, Bura, Dyme, Helike, Olenos, Patrai, Pharai, Pellene, Rhypes und Tritaia. Später kamen Keryneia und Leontion dazu. Geschichte
Ursprung Der erste Achaiische Bund entstand nach Einführung der demokratischen Verfassungen im 5. Jahrhundert v. Chr., zentriert um den Kult des Zeus Homagyrios. 373 v. Chr. wurde die führende Stadt Helike durch eine Flutwelle völlig zerstört. Aigai, Olenos und Rhypes wurden wegen ihres desolaten Zustands von der Bevölkerung aufgegeben und verlassen. Keryneia und Leontion blühten auf und wurden an deren Stelle in den Bund aufgenommen. Makedonische Opposition Der Bund beteiligte sich an der Opposition gegen König Philipp II.. Nach der Unterwerfung Griechenlands durch Makedonien verschwand der Bund. Doch schon 280 v. Chr. wurde er unter der Führung von Aigion neugegründet, mit dem Ziel "die Makedonen zu vertreiben" (Polybios). Auch dem Stamm nicht angehörende Gebiete wurden in den Bund integriert. Sie erhielten das Bürgerrecht und eine Beteiligung an der Regierung. Der Bund verfügte über eine Volksversammlung, einen Rat und Beamte, die von einen Strategen geführt wurden. Feindschaft mit Sparta Unter Aratos von Sikyon kämpfte der Bund erfolgreich gegen die Makedonen. Ein Bündnis mit Sparta kehrte sich im Laufe der Zeit auf Grund von Expansionsdrang auf beiden Seiten in Feindschaft um. Der Spartanerkönig Kleomenes III. konnte viele Städte des Bundes auf seine Seite ziehen und drohte den Bund vollständig zu vernichten bzw. unter seine Kontrolle zu bringen. Die Achaier änderten daraufhin 225 v. Chr. ihre bisher antimakedonische Politik und riefen die Makedonen unter Antigonos III. Doson zu Hilfe.
Bündnis mit Makedonien Im Bündnis mit ihnen gewannen sie große Teile der Peloponnes, unter anderem in der Argolis und am Isthmus von Korinth, aber auch in Arkadien. Während des Zweiten Makedonischen Krieges wechselten die Achaier 198 v. Chr. von der Seite Makedoniens unter Philipp V. auf die Seite Roms, woraufhin der Bund in den folgenden Jahren seine größte Ausdehnung erreichte.
Partner der Römer Als Partner der Römer erweiterten die Achaier ihr Bundesgebiet und konnten 188 v. Chr. die gesamte Peloponnes unter ihrer Herrschaft vereinigen. Vor allem immer wieder aufflammende innere Konflikte mit dem inzwischen in den Bund eingegliederten Sparta belasteten das Verhältnis zu den Römern, zum endgültigen Bruch kam es jedoch erst 146 v. Chr. Nach der anschließenden Niederlage der Achaier und der Zerstörung Korinths musste der Bund aufgelöst werden. Eintausend Achaier, vornehmlich Angehörige der Führungsschicht, unter ihnen der Historiker Polybios, wurden nach Rom verschleppt. Südgriechenland wurde zur römischen Provinz Achaea. Siehe auch
Literatur
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