Schlacht bei Issos

Alexandermosaik, wahrscheinlich basierend auf ein Gemälde des Philoxenos von Eretria.

Haus des Fauns, Pompeji

Die Schlacht bei Issos im Jahr 333 v. Chr. war das erste Aufeinandertreffen der Kriegsherren Alexander dem Großen auf griechischer und Dareios III. auf persischer Seite. Die Griechen wollten mit ihrem Feldzug jahrzehntelange Demütigungen den Persern vergelten.

Der Ruhm dieser Alexanderschlacht ist im Altertum so groß, dass noch vier Jahrhunderte später im römischen Pompeji ein Mosaikbild ("Alexandermosaik") angefertigt wird, das eine Kampfszene des jungen makedonischen Königs mit dem persischen Großkönig nachstellt.

Ausgangslage

In der vorausgegangenen Schlacht am Granikos (334 v. Chr.) waren persische Kräfte aus den Satrapenstaaten und deren Söldner den in Kleinasien eingedrungenen Griechen unterlegen. Das Heer Alexanders rückte über die westlichen Küstenstädte tiefer in persisch beherrschtes Gebiet vor. Die ihm beim weiteren Vormarsch hinderliche Flotte löste Alexander nach Einnahme Milets auf. Er wollte zu Lande zu seinem Ziel Persepolis, der Hauptstadt des persischen Reiches, vorrücken, dessen Großkönig Dareios III. war.

Schlachtverlauf

Schlacht bei Issos
Konflikt Griechen nehmen Rache für Persereinfälle
Datum 333 v. Chr.
Ort Issos (Kilikien)
Ergebnis Griechischer Sieg
Kontrahenten
Griechen Perser
Kommandeure
Alexander der Große Dareios III.
Truppenstärken
ca. 40.000 ca. 40.000 - manche Schätzungen gehen bis 100.000
Verluste
450
ca. 2.000 - 4.000 Verwundete
tausende

Alexander schickte Parmenion, seinen Heerführer der Fußtruppen und peloponnesischer Reiterei voraus. Er sollte zunächst mit seinen 15.000 Leuten die syrischen Grenzpässe vor den Persern erreichen, blockieren und wieder zu ihm stoßen.

Alexander selbst zog mit seinem Heer zunächst nach Issos und dann auf der Küstenstraße weiter. Hier erwartete er irgendwann auf den Feind zu treffen. Dareios wiederum hatte sich ebenfalls entschlossen, den anrückenden Griechen auf der ihm günstig erscheinenden Ebene nahe Issos Paroli zu bieten. Mit seiner großen Armee marschierte er allerdings auf einer östlich gelegenen Straße zur Stadt Issos. Ohne es zu ahnen passierten die beiden Heere, durch einen Gebirgszug getrennt, einander.

Als Dareios in Issos von dort zurückgelassenen, maladen griechischen Soldaten hörte, dass sein Widerpart die Küstenstraße genommen hatte, verfolgte er ihn mit seinen Truppen. Alexander seinerseits beorderte nach Erhalt der Kunde, dass der Feind in seinem Rücken stand, die Heeresteile in Eilmärschen zurück nach Issos.

Das Schlachtfeld war topografisch auf der einen Seite durch das Gebirge, auf der anderen Seite durch das Mittelmeer begrenzt. Die gewaltige persische Übermacht an Menschen war deshalb in ihrer Wirkung gehandicapt.

Alexander postierte das Gros seiner Kavallerie auf den rechten Flügel und gesellte sich zu ihr. In der Mitte befand sich die makedonische Phalanx. Auf den linken Flügel zum Meer hin bewegten sich Reiter und Infanterie unter Parmenion vorwärts.

Dareios stellte seine starke Kavallerie rechts zum Meer hin auf. Das flache Gelände war dort für Reiterattacken geradezu ideal. Die Mitte der Front war mit schwer bewaffneten griechischen Söldnern bestückt. Links sollte das persische Fußvolk agieren. Der König wartete mit seiner Garde hinter der Frontmitte auf den Gang der Dinge.

Alexander erteilte den Einheiten den Angriffsbefehl. Sein tollkühner Vorwärtsdrang war beispielgebend für die Kavalleristen und führt deshalb zum Erfolg. Das persische Fußvolk wich zurück. Alexander kämpfte sich durch die Feinde bis in die Nähe von Dareios III. durch. Dieser bemerkte die ihm drohende Gefahr und ergriff die Flucht.

Alexanders Phalanx musste unterdessen den Fluss Pinaros mit seiner starken Strömung überqueren, was Lücken in die Reihen der Griechen riss. Dies nutzten im Dienste von Dareios stehende griechische Söldner aus und bereiteten den Angreifern deutliche Verluste. Auch an der Seite zum Meer hin setzte die persische Kavallerie der griechischen Infanterie und den peloponnesischen Reitern kräftig zu. Durch sichelförmiges Einschwenken seiner Kavallerie half Alexander den bedrängten Griechen aus der Patsche. Anschließend ging er daran, die Flanken des gegnerischen Zentrums anzugreifen.

Durch die nicht unbemerkt gebliebene Flucht ihres Befehlshabers waren die persischen Einheiten aber mutlos geworden. Trotz einer keineswegs aussichtslosen Situation zogen sich die Perser einschließlich ihrer Hilfstruppen zurück und überließen den Griechen den Sieg.

Dem flüchtenden Dareios III. jagten die Griechen nach, konnten ihn aber nicht einfangen. Der griechische Heerführer Parmenion rückte nach der Schlacht bis nach Damaskus weiter vor.

Issos Schlachtfeld

Beute

Erbeutet wurden von den Griechen unter anderem:

sowohl Mutter wie Ehefrau des Dareios (die Alexander fortan wie Königinnen behandeln ließ) und drei Kinder des Königs (1 Sohn, 2 Töchter)

persische Adlige, darunter Barsine, die Alexander später ehelichte

Wagen, Königsmantel, Schild und Bogen des Dareios

3.000 Talente Bargeld und die gesamte Reichskasse in Damaskus, ausreichend alle alten Soldschulden Alexanders und das Heer ein weiteres halbes Jahr lang zu bezahlen.

Folgen

Durch den Sieg fiel dem Makedonier der gesamte Westteil des Perserreiches zu. Das Ego Alexanders als prophezeiter "Herrscher über Asien" (siehe auch Gordischer Knoten) wurde nachhaltig gestärkt. Sein Ansehen in der griechischen Heimat stieg rapide.

Ein Angebot des Dareios III., gegen Freilassung seiner Familienangehörigen Alexander die Herrschaft über die Gebiete bis zum Euphrat zu überlassen und ein Bündnis mit ihm abzuschließen, lehnte Alexander brüsk ab.

Die Niederlage des persischen Großkönigs gestattete Alexander die Fortsetzung seines Feldzugs über Syrien, Phönizien und Palästina nach Ägypten.

Geldschein, 1000 Griechische Drachmen mit dem Bild von Alexander der Grosse vom Alexandermosaik

Schlacht von Issos oder Arbela, Jan Brueghel der Ältere

Weblinks


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