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Die Rion-Antirion-Brücke verbindet den westlichen Peloponnes mit dem griechischen Festland Blick von Andírrio
Die Rio-Andirrio-Brücke (griechisch Γέφυρα Ρίου-Αντιρρίου Géfyra Ríou-Andirríou, im Deutschen manchmal Rion-Antirion-Brücke), auch Charílaos-Trikoúpis-Brücke genannt, ist eine Straßenbrücke in Griechenland über den Golf von Korinth. Sie verbindet das auf dem westgriechischen Festland gelegene Andírrio mit Río im Nordwesten des Peloponnes in der Nähe von Patras. Die 2.883 Meter lange Brücke besteht aus der 2.252 Meter langen Hauptbrücke über dem Meer und der 392 Meter langen Rampenbrücke für die Zufahrt bei Río sowie der 239 Meter langen Rampenbrücke bei Andírrio. Die Hauptbrücke hat vier Pylone und Stützweiten von 286 Metern, drei Mal 560 Metern und 286 Metern; sie ist damit die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt. Die Idee einer Verbindung über das westliche Ende des Golfs stammt aus dem Jahr 1880 vom damaligen griechischen Ministerpräsidenten Charílaos Trikoúpis. Es sollten noch über hundert Jahre vergehen, bis der erste Spatenstich am 19. Juli 1998 erfolgte. Im Juni 2004 wurden die beiden letzten Pfeiler verbunden. Die Baukosten beliefen sich auf 771 Millionen Euro. Die vier Pylone ragen 160 Meter aus dem Meer, das bis 65 Meter tief ist. Gegründet sind die Pylone auf über 200 Rammpfählen, bis zu 30 Meter lang, aus Stahl, auf welchen ein kreisförmiges Fundament mit 90 Meter Durchmesser ruht. Bei der Konstruktion war bezüglich einer ausreichenden Sicherheit gegen ein Versagen ein hoher Aufwand erforderlich, da die Brücke in einem Gebiet liegt, in dem mit starken Erdbeben zu rechnen ist. So soll ein Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala, mit Verschiebungen bis zu zwei Metern zwischen den einzelnen Pfeilern, die Brücke nicht schädigen, außerdem war eine Kollision eines Tankers mit 180.000 Tonnen BRT sowie die Belastung bei Windgeschwindigkeiten von 250 km/h zu berücksichtigen. Beleuchtete Brücke nachts Die Dilatationsfugen der Rio-Andirrio-Brücke sind derzeit die größten ihrer Art. An der höchsten Stelle liegt das 27,2 Meter breite und 2,82 Meter hohe Brückendeck 52 Meter über dem Meer, was auch noch großen Schiffen die Durchfahrt ermöglicht. Die Brücke wurde am 6./7. August 2004 offiziell mit einer großen Zeremonie und einem Feuerwerksspektakel eingeweiht. Während dieser Feier trug Fackelläufer Otto Rehhagel, der Trainer der griechischen Fußballnationalmannschaft, das olympische Feuer über die Brücke. Am 12. August wurde die Brücke für den Verkehr freigegeben. Bis zu diesem Zeitpunkt standen Fähren für die Überquerung des Meeresarms zur Verfügung. Die Fahrt über die Brücke, die vier Fahrspuren hat, dauert jetzt fünf Minuten. Die Baugesellschaft wird bis ins Jahr 2039 eine Benutzer-Gebühr erheben. Danach wird die Brücke an den griechischen Staat übergehen. Pkw-Fahrer müssen für die einfache Fahrt über die Brücke momentan 10,50 Euro zahlen (Stand: Juni 2006). Die Fährschiffe verkehren jedoch weiterhin und bieten während der Überfahrt für die Hälfte der Brückenmaut einen guten Blick auf die Konstruktion der Brücke. Am 28. Januar 2005 wurde die Brücke aus Sicherheitsgründen zunächst für unbestimmte Zeit geschlossen. Nach Gewitter und Stürmen mit Windstärke 9 war eines der 186 Tragseile in Brand geraten und durchtrennt worden. Am 1. Februar wurde die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben, aber bis zum Ende des Austausches des Tragseils mit nur einer Fahrspur pro Richtung. Inzwischen ist die Brücke wieder in beiden Richtungen befahrbar. Weblinks
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