Phleius

Phleius (griech. Φλειοῦς, Phleioûs, seltener Φλιοῦς, Phlioûs, lat. Phlius) war eine antike, erst ionische, dann dorisierte Stadt in der nordöstlichen Peloponnes und der Hauptort des durch seinen Wein berühmten unabhängigen Gebiets Phliasia am oberen Asopos.

Phleius hatte über die längste Zeit seiner Geschichte eine aristokratische Verfassung und hielt bis nach dem Peloponnesischen Krieg zu Sparta. 394 v. Chr. wurde infolge einer demokratischen Bewegung die seit kurzem bestehende Oligarchie gestürzt und erst nach langen innern Kämpfen und nach Eroberung der Stadt durch Agesilaos (379 v. Chr.) wiederhergestellt. Später trat Phleius dem Achäischen Bund bei.

Obwohl Phleius in politischer Hinsicht zweitrangig war, besaß es in der Antike offenbar ein reiches Kulturleben. Aus der Stadt stammt eine ganze Reihe für die griechische Kunst und Kultur bedeutsamer Personen:

  • Aristias, Dramatiker, führte in Athen das Satyrspiel ein
  • Kleagoras, Maler
  • Pratinas, Dramatiker
  • Thrasyllos, Musiker
  • Timon (ca. 320 v. Chr. – 230 v. Chr.), Philosoph und Dichter

Noch heute finden sich Überreste der antiken Stadt in der Nähe des Dorfes Hagios Georgios. Oberirdisch blieben Teile der Stadtmauer sowie eines Theaters erhalten. Ausgegaben wurden zudem u. a. das Osttor der Stadt (sog. ‚Korinthisches Tor‘), ein kleiner, möglicherweise der Demeter geheiligert Tempel auf dem Stadtberg sowie eine Basilika aus hellenistischer Zeit.

Griechische Kolonisation



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