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Verwaltungsbereich:Peloponnes Epidauros (Gr. Επίδαυρος, lateinisch: Epidaurus) ist die bedeutendste antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios in Griechenland. Sie liegt auf der Peloponnes, in der Region Argolis ca. 30 km von der Stadt Nafplion und etwa 10 km von der Stadt Palea Epidauros entfernt. Epidauros, Antikes Theater [Quelle] Polyklet (Architekt), oder Polyklet der Jüngere Geschichte Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung im Bereich von Epidaurus wurden für die Zeit des 3. Jahrtausends v. Chr. nachgewiesen und zwar auf einer vom späteren Kultbezirk ca. 2 km entfernt liegenden Anhöhe, einem Teil des Berges Kynortion. Im 7. Jahrhundert v. Chr. entstand hier die erste Kultstätte deren Reste anhand eines Aschealtars ( = aufgehäufte Aschereste der Opfergaben) Spuren hinterlassen hat. Hier wurde der Gott Apollon Maleatas verehrt, für den man zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. einen kleinen, einfachen Tempel baute, der später um eine Stoa erweitert wurde. In römischer Zeit wurde diese Anlage durch eine Zisterne, ein Brunnen und ein Gebäude mit Hof ergänzt. Hierbei ist erstaunlich, dass diese Stätte bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch war, obwohl schon rund 1. Jahrtausend zuvor in der Ebene des nahe gelegenen Epidauros selbst die Verehrung von Maleatas durch Identifizierung des Asklepios mit diesem Gott übernommen worden war. In Epidauros selbst gab es zunächst eine Stätte zur Verehrung des Apollon, genauer gesagt des Apollon Maleatas. Seit dem 5. Jahrhundert tritt jedoch Asklepios an die Seite seines mythologischen Göttervaters Apollon. Zwar wird Apollon auch weiterhin in einem eigenen Tempel verehrt, doch ist es zunehmend der Heilgott Asklepios, der die Pilger und Heilungsuchenden nach Epidauros lockt. Der Aufschwung des Asklepios-Kultes hängt wohl vor allem mit der Pestepidemie von Athen und der Gründung des dortigen Asklepion-Heiligtums am Fuße der Akropolis zusammen. Da es die Epidaurer verstanden ihren Ort als den Geburtsort des Gottes zu preisen, entwickelte sich der Ort bereits im 5., spätestens jedoch im 4. Jahrhundert v. Chr. zum bedeutendsten Heiligtum dieses Gottes und wurde sehr reich. Dies kann man vor allem an der in dieser Zeit sich vollziehenden regen Bautätigkeit ablesen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wird der Ort mehrfach von Seeräubern überfallen und geplündert. Verheerender jedoch als diese Überfälle war die Plünderung der heiligen Stätte durch den Römer Sulla. Er überließ zahlreiche Weihegaben und Kultgegenstände seinen Soldaten als Sold. Wie sehr der Ort auch in römischer Zeit beliebt war, zeigt folgende Aussage Reiseschriftstellers Strabo:"Auch diese Stadt ist nicht unbedeutend, besonders wegen der Berühmtheit des Asklepios, von welchem geglaubt wird, dass er allerlei Krankheiten heile, und dessen Tempel stets gefüllt ist mit Kranken und geweiheten Tafeln, auf welchen die Heilungsmittel aufgeschrieben sind, eben wie in Kos und Trikke." (zitiert nach Strabo, Erdbeschreibung in siebzehn Büchern, ins Deutsche übersetzt von Ch. G. Groskurd, 2. Teil, Buch VIII-XIII, Hildesheim/Zürich/New York 1988, S. 89.) Später bauten die Römer das Heiligtum jedoch wieder auf. Vor allem im 2. Jahrhundert n. Chr. setzte eine erneute rege Bautätigkeit ein, was die anhaltende Bedeutung des Ortes zeigt. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts kam es jedoch erneut zu einer verheerenden Zerstörung. Die Goten unter ihrem Anführer Alarich I. zerstörten das Theater von Epidaurus und weite Bereiche des gesamten Heiligtums. Allerdings wurde es auch jetzt wieder aufgebaut. Mit dem Siegeszug des Christentums verloren die alten Kultstätte zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung ist auch in Epidauros erkennbar. Im Jahre 426 n.Chr. kam es zur 'offiziellen' Schließung der Anlage. |