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Die Tunika (lateinisch: tunica, -ae f.) war ein römisches Kleidungsstück für Männer und Frauen, das unmittelbar auf dem Körper getragen wurde. Männer trugen außerhalb des Hauses über der Tunika in der Regel die Toga. Die Tunika wurde über den Hüften durch einen Gürtel zusammengehalten und reichte bis unter die Knie herab. Sie war aus weißer Wolle gefertigt und anfangs ohne Ärmel. Später wurden kurze, nicht bis an die Ellbogen reichende Ärmel üblich. Die Frauen trugen über der inneren, ärmellosen Tunika noch eine zweite mit Ärmeln (stola), die den halben Oberarm bedeckte und nach der Außenseite einen durch Agraffen (fibulae) zusammengehaltenen Schlitz hatte. Soldaten trugen weißwollene Tuniken, Centurionen (= Hauptleute) rote. In der Historia Augusta erscheint tunica russa ducalis beziehungsweise militaris („rote Tunika“) als Kleidungsstück hoher Offiziere (= dux). Bildliche Belege bestätigen dies. Die Soldaten der Marine (classis) trugen blassblaue Tuniken, die nautischen Offiziere dunkelblaue. In der älteren Literatur (zum Beispiel Johann Jacob Hofmann (1635-1706), „Lexicon Universale“, Leiden 1698) wird aufgrund einer missverstandenen Stelle bei Martial (Epigramm 14,129) oft angenommen, dass alle römischen Soldaten rote Tuniken trugen. Dieses Missverständnis ist noch heute anzutreffen, auch bei Re-enactor-Gruppen. An der Tunika der Senatoren war in der Mitte von der Brust herab bis zum unteren Saum ein Purpurstreifen angewebt (tunica laticlavia); die der Ritter war durch zwei solche schmale Streifen ausgezeichnet (tunica angusticlavia), doch trugen sie zur Kaiserzeit auch die tunica laticlavia. Die Triumphatoren trugen Purpurtuniken, auf deren Saum Palmen in Gold gestickt waren (tunica palmata). Die einfarbige, unverzierte Tunica (tunica recta) erhielten die Jünglinge zugleich mit der toga virilis und Frauen, wenn sie heirateten, als Brautkleid von ihren Eltern. Die Tunica der römischen Bischöfe ist ein weißes Gewand aus Leinen, das bis auf die Füße reicht und durch das Cingulum um die Hüften festgehalten wird. Literatur
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