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Ein Triumvirat - abgeleitet von lat. tres viri (von lat. Vir, Viris "Mann") - bezeichnet ein Bündnis von drei Personen, die gemeinsame Interessen verbinden. Römische Geschichte Das erste Triumvirat In der römischen Geschichte schlossen sich im Jahr 60 v. Chr. Gaius Iulius Caesar, Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus zu einem inoffiziellen Bündnis, das später als 1. Triumvirat bezeichnet wurde, zusammen. Im Jahr 56 v. Chr. erneuerte man auf Initiative Caesars das Bündnis. Nach dem Rücktritt Sullas als Dictator wurden Pompeius und Crassus zu den bestimmenden Figuren der römischen Politik. Beide gehörten zunächst eher zu den Optimaten, machten aber im Jahr 70 v. Chr. als Consuln fast alle Gesetzesänderungen Sullas rückgängig und näherten sich damit popularen Positionen an. Als Befehlshaber der Legionen im 3. Mithridatischen Krieg und bei der Niederschlagung des Sklavenaufstands unter Spartacus stiegen beide noch weiter auf, denen sich ihre Klientel unter den Soldaten und Veteranen verpflichtet fühlte. Wie Gaius Marius und Sulla vor ihnen wurden sie damit in die Lage versetzt, Politik am Senat vorbei machen zu können, für dessen Machtstellung sie als - ehemalige - Optimaten eigentlich hätten eintreten müssen. Als die Optimaten im Senat Crassus und Pompeius, der sich nach seiner Rückkehr von einem triumphalen Orientfeldzug unantastbar wähnte, vor den Kopf stießen, erkannte der aufstrebende designierte Consul Caesar die Gunst der Stunde. Auf die Initiative Caesars hin schlossen sich Caesar, Pompeius und Crassus (obwohl diese einander wohl nicht besonders mochten) zu einem informellen Bündnis zusammen. Am Senat vorbei und vorerst im Verdeckten sollte diese "Dreimännerherrschaft" sicherstellen, "dass nichts im Staate geschehen solle, was einem von den dreien missfiele" (Sueton). Angeblich hatte man auch Cicero einbeziehen wollen, doch dieser lehnte eine Zusammenarbeit ab. Als der Senat sich im Jahr 59 v. Chr. weigerte, die nun von Caesar eingebrachten Ackergesetze, die zur Versorgung der Veteranen Pompeius' mit Land dienen sollten, zu unterstützen, stellte sich Pompeius angeblich neben Caesar in der Comitio auf die Rostra, zückte das Schwert und gab dem Volk zu verstehen, dass er jeden persönlich erstechen wolle, der gegen dieses Gesetz stimme. Damit war das Bündnis auch gegenüber der plebs offengelegt. Diese Allianz war im Stande, die gesamten politischen Vorgänge in der Republik zu steuern und zu untergraben - Caesar als Consul setzte nun durch, was die Triumvirn wollten, und setzte sich auch über das Veto seines Kollegen Bibulus, eines Optimaten, hinweg. Dies war ein offener Verfassungsbruch, dem der Senat zunächst hilflos zusehen musste. All dies war möglich, weil die drei Männer zusammen alles dazu Nötige mitbrachten: Crassus als reichster Mann Roms das Geld, Pompeius als erfolgreichster General seiner Zeit das militärische Potential und zahlreiche ihm verpflichtete Klienten, Caesar das Consulat für das Jahr 59 v. Chr. und zudem außergewöhnliche politische Genialität und skrupellose Tatkraft[1]. Zur Bekräftigung des Bündnisses heiratete Pompeius zusätzlich noch Caesars Tochter Julia. Caesar war im Triumvirat zunächst nur "Juniorpartner". Seine Amtsführung war im Senat umstritten; eine Strafverfolgung nach dem Ende seines Konsulats - Amtsträger waren immun - wurde aber durch die mit fünf Jahren ungewöhnlich lange Amtszeit Caesars als Prokonsul in Illyrien und in Gallien (Cis- und Transalpina) verhindert. Caesar nutzte die Provinz Gallia cisalpina als Ausgangsbasis, um in den Jahren 58–50 v. Chr. das gesamte nicht-römische Gallien zu erobern. Dies brachte ihm nicht nur ungeheure Reichtümer, sondern für die Dauer seines Auftrags auch die Befehlsgewalt, das Imperium, über riesige Armeen ein, die er sich in dieser Zeit persönlich verpflichten konnte. Die Verlängerung des Triumvirats 56 v. Chr. in Ravenna und Lucca erreichte das gemeinsame Consulat Crassus’ und Pompeius’ für das Jahr 55 v. Chr. und die Verlängerung von Caesars Prokonsulat in Gallien um weitere fünf Jahre. Nachdem aber Crassus im Jahr 53 v. Chr. im Krieg gegen die Parther gefallen war und sich Pompeius dem Senat wieder angenähert hatte, da ihm Caesars Macht zu groß zu werden schien, brach das erste Triumvirat, spätestens mit Beginn des Bürgerkriegs 49 v. Chr., auseinander. Legalität dieses Bündnisses
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Das 1. Triumvirat ist im Hinblick auf die Legalität recht einfach zu beschreiben: Dieses Triumvirat erfüllte nicht den Bestand eines Bündnisses oder politischen Paktes, es war eine rein "männerfreundschaftliche" Zweckbeziehung. Natürlich war sicherlich nach der Bekanntgabe dieses Bündnisses jedem Römer klar, welche enormen Auswirkungen auf die Politik solch ein Zusammenschluss haben würde. Aber da in der römischen Politik die politische Freundschaft, die amicitia, einen festen Platz hatte, war das Triumvirat im Prinzip nichts anderes als solch eine Freundschaft im höheren Stil und damit vollkommen legal - im Unterschied zu einigen durch die Triumvirn veranlassten Maßnahmen. Das zweite Triumvirat Das 2. Triumvirat wurde am 11. November 43 v. Chr. zwischen Octavian, Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus auf fünf Jahre geschlossen. Ziel war die Sicherung des politischen Erbes nach Caesars Ermordung. Nachdem Antonius und Octavian nach Caesars Tod im Kampf um die Macht im Staat zuerst auf gegnerischen Seiten standen, fanden sie im Oktober 43 v. Chr. einen Ausgleich und bildeten nach dem Vorbild Caesars, Pompeius' und Crassus' zusammen mit Caesars ehemaligen magister equitum Marcus Aemilius Lepidus ein zweites Triumvirat, zu dessen Bekräftigung Octavian Antonius' Stieftochter Clodia heiratete. Die "Dreimännerherrschaft zur Ordnung des Staates", wie das Bündnis offiziell hieß, beruhte de facto allein auf der militärischen Macht der Triumvirn, auf ihrer Verfügungsgewalt über die weitaus meisten römischen Legionen. Sie ließen sich aber von der Volksversammlung am 27. November 43 v. Chr. diktatorische Machtbefugnisse auf fünf Jahre übertragen, um ihre Position zu legalisieren. Wie zur Zeit Sullas wurden nun Proskriptionslisten veröffentlicht, die alle darauf Verzeichneten für vogelfrei erklärten. Laut Sueton soll sich Octavian anfangs gegen die Proskriptionen gewehrt, sie dann aber unnachsichtiger durchgeführt haben als seine beiden Kollegen. Auf Antonius’ Betreiben fiel dem Massaker an den politischen Gegnern der Triumvirn auch Cicero zum Opfer. Im Jahr darauf gingen Antonius und Octavian nach Griechenland, wo die Caesar-Attentäter Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus ihre Streitkräfte gesammelt hatten. Deren Niederlage in der Schlacht bei Philippi in Makedonien im Herbst 42 v. Chr. bedeutete den endgültigen Untergang der römischen Republik. Da der Sieg im Wesentlichen Antonius zu verdanken war, nahm dessen Gewicht innerhalb des Triumvirats weiter zu. Als die Triumvirn nach Philippi ihre Einflusssphären absteckten, erhielt Antonius zusätzlich zu Gallia Comata das alte Africa. Ferner sollte er die Verhältnisse in den wohlhabenden Ostprovinzen ordnen. Lepidus wurde Nordafrika zugesprochen, damals die Kornkammer Roms. Octavian erhielt die beiden spanischen Provinzen und die schwierige Aufgabe, die Veteranen in Italien anzusiedeln, das von den Triumvirn gemeinsam verwaltet wurde. Bei den Landverteilungen kam es zu brutalen Enteignungen und Vertreibungen nicht nur einzelner Landbesitzer, sondern sogar ganzer Stadtbevölkerungen. Octavian war damals allgemein verhasst. Überdies kam es wegen der Landverteilung zu schweren Differenzen mit Antonius’ Bruder Lucius, den Octavian aber im Perusinischen Krieg besiegte. Als Antonius daraufhin nach Italien zurückkehrte, verweigerten die Legionen beider Triumvirn jedoch den Kampf und zwangen sie zu einem erneuten Bündnis. Der Vertrag von Brundisium vom Herbst 40 v. Chr. sah unter anderem die Hochzeit Antonius’ mit Octavians Schwester Octavia vor. Im Jahr 37 v. Chr. wurde das Triumvirat um weitere fünf Jahre verlängert. Aber bereits ein Jahr später gelang es Octavian, Lepidus zu entmachten, dessen Truppen zu ihm übergelaufen waren. Er beherrschte nun den gesamten Westen des Reichs, während Antonius seine Basis im Osten hatte. Das zweite Triumvirat endete spätestens mit der Erklärung Antonius' zum Staatsfeind 32 v. Chr., auch wenn es den Anschein hat, als hätten sich sowohl Octavian als auch Antonius vielleicht noch länger auf ihre Vollmachten als Triumvirn berufen. Neuere Geschichte In der neueren Geschichte trat am 9. November 1799 18. Brumaire nach einem Staatsstreich Napoleon als erster von drei Konsulen die Macht in Frankreich auch offiziell an. Dieses Konsulat von drei Konsuln wird von verschiedenen Historikern ebenfalls als Triumvirat bezeichnet. Nach einem Attentat auf den Großwesir Sevket Pascha übernahm im Januar 1913 ein Triumvirat der Jungtürken die Macht im niedergehenden Osmanischen Reich. Die Generäle Enver Pascha als Kriegsminister, Talaat Pascha als Innenminister und Cemal Pascha als Marineminister regierten gemeinsam bis zum Ende des 1. Weltkriegs mit diktatorischen Vollmachten. Eine nach der Februarrevolution 1917 in Sankt Petersburg aktive Gruppe bestehend aus Josef Stalin, Lew Kamenew und Grigori Jewsejewitsch Sinowjew, welche in der Folgezeit eine bedeutende Rolle in der sowjetischen Politik spielte, wird ebenfalls als Triumvirat bezeichnet. Auch in Brasilien wurde 1969 ein Triumvirat gebildet, als die drei Militärminister von Heer, Marine und Luftwaffe - Aurélio de Lyra Tavares, Augusto Hamann Rademaker-Grünewald und Márcio de Souza Melo - während der schweren Erkrankung des Staatspräsidenten Arturo da Costa e Silva die verfassungsgemäße Amtsübernahme des Vizepräsidenten verhinderten. Laut Eigendefinition amtierten sie als "die Militärminister in vorübergehender Ausübung der Präsidentschaft der Republik". Aktuelle Ereignisse
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Somit ist es wichtig, Triumvirate, die in ihrem Auftrag oder ihrer Funktion von außen legitimiert sind, von solchen, die sich aus sich selbst heraus als legitimiert betrachten, zu trennen. Dies ist für folgendes Beispiel von Bedeutung: Tony Blair hatte sich am 11. Februar 2004 mit Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin zu einem Arbeitsessen getroffen, nachdem dieser am 9. Februar auch mit Frankreichs Staatspräsidenten Jacques Chirac informelle Gespräche geführt hatte. In der Folge war Kritik an diesem Alleingang von Deutschland, Frankreich und Großbritannien laut geworden. Blair meinte, die drei wollten kein "Triumvirat" oder "Direktorium" bilden [1]. Damit drückte er aus, auf keine Legitimierung einer solchen Funktion durch Institutionen der EU hinarbeiten zu wollen. Dass damit dennoch Absprachen zwischen den dreien getroffen werden können und womöglich getroffen wurden, die auf die europäische Politik Einfluss nehmen und die die Richtung der EU in ihrer Gesamtheit oder als Europa der zwei Geschwindigkeiten bestimmen werden, versteht sich vielleicht nicht von selbst, sollte aber erwähnt werden. Quellen
Von "http://de.wikipedia.org/"
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