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Das Solarium Augusti war eine riesige Sonnenuhr, die Augustus erbauen ließ und im Jahr 10 v. Chr. einweihte.
Das Solarium Augusti befand sich nördlich der Bauten des Agrippa auf dem Campus Martius in Rom. Sie bildete mit dem Augustusmausoleum, den dazugehörigen Parkanlagen und der Ara Pacis eine bauliche Einheit und war eines der wichtigsten politischen Zeichen der Macht des Augustus.
Als Gnomon (Zeiger) der Uhr, die auch ein Kalender war, fungierte ein 30 m hoher ägyptischer Obelisk (heute auf der Piazza Montecitorio). Sein Schatten wurde auf ein weitläufiges System von Bronzelinien und Bronzebuchstaben in Latein und Griechisch geworfen. Dieses Liniensystem war begehbar.
Geweiht war der Obelisk dem römischen Sonnengott Sol. Die Inschrift auf dem Sockel des Obelisken erinnerte an den Sieg des Augustus über Ägypten 20 Jahre zuvor. An Augustus' Geburtstag zeigte der Schatten direkt auf die Mitte der Ara Pacis. Alle Welt sollte wissen, schon bei der Geburt war Augustus das Los des Friedensbringers vorherbestimmt.
Der früher als Gnomon des Solarium Augusti fungierende Obelisk auf der Piazza Montecitorio (Quelle)
Die antike Weiheinschrift lautet:
IMP CAESAR DIVI F
AUGUSTUS
PONTIFEX MAXIMUS
IMP XII COS XI TRIB POT XIV
AEGUPTO IN POTESTATEM
POPULI ROMANI REDACTA
SOLI DONUM DEDIT
Imperator Caesar Augustus
Sohn des vergöttlichten (Caesar)
Pontifex Maximus
Imperator zum 12., Konsul zum 11., Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 14. Mal
nachdem Ägypten unter die Herrschaft
des römischen Volkes gebracht war
hat (diesen Obelisken) der Sonne zum Geschenk gegeben
Literatur
- Edmund Buchner: Die Sonnenuhr des Augustus. Nachdruck aus RM 1976 und 1980 und Nachtrag über die Ausgrabung 1980/1981. Zabern, Mainz 1982, ISBN 3-8053-0430-7
- Edmund Buchner: Neues zur Sonnenuhr des Augustus. In: Nürnberger Blätter zur Archäologie 10 (1993–94), 77–84. (Erwiderung auf die Kritik von Schütz)
- Michael Schütz: Zur Sonnenuhr des Augustus auf dem Marsfeld. In: Gymnasium 97 (1990), S.432–457. (Zweifelt einige Aspekte von Buchners Rekonstruktion an)
- Paul Zanker: Augustus und die Macht der Bilder. C.H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32067-8
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