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Die Neoteriker (lat. auch poetae novi) waren ein Kreis von Dichtern im antiken Rom um 50 v. Chr., die sich entschieden von der damaligen römischen Dichtungstradition abgrenzten und sich als eine neue Art von Dichtern (griech. neos = neu) sahen. In stilistischer Hinsicht orientierten sie sich an den Idealen des hellenistischen Dichters Kallimachos. Der bekannteste Vertreter der Neoteriker war Catull. Von den Werken anderer Neoteriker, z.B. Marcus Furius Bibaculus, Gaius Licinius Macer Calvus und Gaius Helvetius Cinna, sind nur noch Fragmente erhalten. Im Gegensatz zu anderen Schriftstellern dieser Zeit standen die Neoteriker der Politik kritisch oder desinteressiert gegenüber. Statt des Großen und Erhabenen trat bei ihnen das Kleine, das Persönliche und scheinbar Unbedeutende in den Vordergrund. Ihre Gedichte handeln vom Dichter selbst und seinen Gefühlen, von Freundschaft oder Liebe. Hintergrund für diese Anschauung war auch der zunehmende Verfall der römischen Republik, der die Möglichkeiten für gesellschaftliches Engagement erheblich einschränkte und in weiten Kreisen der Oberschicht einen Rückzug ins Privatleben zur Folge hatte. Dies wurde noch bestärkt durch den Epikureismus, der gleichzeitig in Mode kam und die Neoteriker nachhaltig prägte. Ein weiteres zentrales Merkmal neoterischer Dichtung war das Bemühen um eine möglichst detaillierte Ausarbeitung, bei der nichts dem Zufall überlassen blieb. Auch den persönlichen, emotionalen Gedichten liegt eine intensive Gestaltungsarbeit zu Grunde, ihre spontane Wirkung wurde also bewusst herbeigeführt. Infolge dieses Strebens nach Perfektion bevorzugten die Neoteriker kurze Gedichtformen wie Epyllion, Epigramm oder Elegie. Sie verwendeten dabei vielfältige Versmaße, wie den Hendekasyllabus, den Hexameter oder das elegische Distichon. Von "http://de.wikipedia.org/"
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