Donnerlegion

Die Donnerlegion (lateinisch legio fulminatrix, fulminata) ist der Name einer römischen Legion von Melitene in Kappadokien.

Sie wurde Anlass zu der christlichen Sage, dass die Errettung Marc Aurels und seines Heers von Wassermangel und Verdurstung durch Gewitterregen im Quadenkrieg im Jahre 174 durch das Gebet jener Legion herbeigeführt sei, die ganz aus Christen bestanden habe. Man erdichtete dazu ein den Christen Schutz verheißendes und deren Ankläger mit Strafe bedrohendes Reskript. Der Name Fulminata war allerdings bereits seit der Zeit des Augustus vorhanden, hängt also mit dem Geschilderten nicht unmittelbar zusammen.

Das Ereignis ist in einem Relief auf der Markussäule in Rom dargestellt. Durch photographische Aufnahmen des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom wurde es möglich, die Markussäule näher zu untersuchen. Man fand, dass die Angaben des Dio Cassius über ein rettendes Unwetter der Tatsache entsprache, wobei die Römer auf der Säule ihre Götter dafür verantwortlich machten, während in christlichen Kreisen das Ereignis für eigene Propaganda apologetisch ausgenutzt wurde. Der kaiserliche Bericht zu dieser Sache bezieht sich allerdings in erster Linie auf die bei dieser Gelegenheit von den Soldaten wiederholte Ausrufung des Kaisers zum Imperator.


Literatur

  • Keim: Aus dem Urchristentum. Zürich 1878
  • E. Petersen: Blitz- und Regenwunder von der Marcussäule. In Rheinisches Museum für Philologie. Frankfurt am Main (1895)

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