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Statue auf dem Hermannsdenkmal, 19. Jahrhundert Wenn Hermann nicht die Schlacht gewann,
Arminius (oder auch Armenius, die Quellen liefern beide Namensvarianten) (* um 16/17 v. Chr.; † um 21 n. Chr., ermordet) war ein Fürst der Cherusker, der den Römern im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht eine ihrer verheerendsten Niederlagen beibrachte. Sein germanischer Name ist unbekannt geblieben und weiterhin Gegenstand historischer Vermutungen, die u.a. Parallelen zum Drachentöter Siegfried aus dem Nibelungenlied ziehen. Im 19. Jahrhundert, als in allen europäischen Staaten das Nationalbewusstsein aufblühte, wurde die an Arminius als historische Person angelehnte Gestalt Hermann der Cherusker zu einer gewissen Mythen- und Symbolfigur in Deutschland. Zahlreiche Denkmäler künden aus dieser Zeit, so auch das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald bei Detmold (1835 - 1875). Leben Arminius wurde wahrscheinlich im Jahr 16/17 v. Chr. als Sohn des Cherusker-Fürsten Segimer (lat. Segimerus) geboren (Velleius Paterculus, (2, 118, 2.). Als Kind wurde er zusammen mit seinem Bruder Flavus zur Erziehung und militärischen Ausbildung nach Rom geschickt. Ab dem Jahre 4 n. Chr. führte er eine cheruskische Abteilung in römischen Diensten und wurde so mit der lateinischen Sprache sowie dem römischen Militärwesen vertraut (Tac. ann. 2, 10.). Dabei erwarb er sich das römische Bürgerrecht und den Rang eines Ritters (Vell. 2, 118.). Um das Jahr 7/8 n. Chr. kehrte Arminius in das cheruskische Stammesgebiet zurück. Im Jahre 9 n. Chr. führte er einen Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht und rieb in einem überraschenden Schlag die 17., 18. und 19. Legion sowie sechs Kohorten und drei Alen Auxilien (Vell. 2, 117, 1.) unter der Führung des Statthalters Publius Quinctilius Varus im Saltus Teutoburgiensis auf. Der Ort der Schlacht ist umstritten - nähere Informationen zu den diesbezüglichen Forschungen finden sich unter: Varusschlacht. In Erwartung weiterer Auseinandersetzungen mit Rom strebte Arminius ein Bündnis mit dem Markomannenkönig Marbod an, das jedoch von diesem abgelehnt wurde (Vell. 2, 119, 5.).
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Thusnelda In den Jahren 1415 n. Chr. führte Arminius eine erweiterte Koalition germanischer Stämme in der Abwehr der von Germanicus geführten römischen Strafexpeditionen, und trotz gegenteiliger Darstellungen (Tac. ann. 2, 1822.) war der größte Erfolg des römischen Unternehmens lediglich die Gefangennahme von Thusnelda, der Ehefrau des Arminius (Tac. ann. 1, 55.). Thusnelda, Tochter des Segestes und Gattin des Arminius, wurde 15 n. Chr. von Germanicus gefangen, als ihr Vater sie dem Römer auslieferte. Sie war damals schwanger und brachte in der Gefangenschaft ihren Sohn Thumelicus zur Welt, der in Ravenna groß wurde. Der von Tac. ann. 1, 58, 6. angekündigte Bericht über sein weiteres Schicksal ist nicht erhalten. Vielleicht war er 47 n. Chr. bereits tot, als sich die Cherusker von Kaiser Claudius den Italicus zum König erbaten (Tac. ann. 11, 16.). Belegen lässt sich dies jedoch aus den mageren Quellen nicht. Im Jahre 17 n. Chr. führte Arminius einen erfolgreichen Feldzug gegen Marbod, der sich nach Böhmen zurückziehen musste (Tac. ann. 2, 46.). Arminius konnte seinen militärischen Erfolg jedoch nicht ausbauen, da er mit internem Widerstand von Angehörigen des Adels zu kämpfen hatte, bis er im Jahre 21 von seinen Verwandten, vermutlich von Segestes, dem Vater seiner Frau Thusnelda, ermordet wurde. Tacitus und Paterculus über Arminius Der römische Historiker Tacitus würdigte Arminius, der den Römern eine ihrer schlimmsten militärischen Niederlagen beibrachte, mit den Worten: „Er war unbestritten der Befreier Germaniens und hat das römische Volk nicht wie andere Könige und Heerführer in seinen kleinen Anfängen herausgefordert, sondern als das Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht stand. In Schlachten war er nicht immer erfolgreich, im Kriege blieb er unbesiegt. Sein Leben währte siebenunddreißig Jahre, zwölf seine Herrschaft. Noch heute besingen ihn die Barbarenstämme...“ Die bislang bekannte römische Geschichtsschreibung seit Velleius Paterculus (historia romana, um 29/30n.Chr.) liefert uns nur den latinisierten Namen Arminius, Sohn des Sigimer, ohne weitere Zusätze: ...Tum iuvenis genere nobilis, manu fortis, sensu celer, ultra barbarum promptus ingenio, nomine Arminius, Sigimeri principis gentis eius filius,... Grab des Arminius, Caspar David Friedrich, 1812 Interpretationen on der Logik der Römer her müsste sich der Name Arminius/Armenius eigentlich auf den für Armenien zuständigen Feldherrn beziehen, wofür aber nur sehr vage Indizien sprechen. Ein blaues Mineral aus Armenien könnte jedoch ein Hinweis auf namensgebende blaue Augen sein. [1] Nicht zuletzt bekam ja auch sein jüngerer Bruder von den Römern den Beinamen Flavus aufgrund äußerlicher Merkmale. Neben Parallelen zu Irmin bzw. Irminsul wird Arminius auch als möglicher Kern der Sage um den Drachentöter Siegfried aus dem Nibelungenlied angesehen [2]. Vorbild für den Lindwurm, der sich nur aus einem Hinterhalt erlegen lässt, wäre dann die Marschkolonne der gepanzerten römischen Legionäre gewesen. Triumph von Hermann, Paul Thumann Literatur Quellen P. Cornelius Tacitus, Erich Heller (Hrsg.): Annalen. Darmstadt, 1992, lat.-deut., 2. durchgesehene und erweiterte Auflage Lexika
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