Narbonensis

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Gallia Narbonensis war eine Römische Provinz im heutigen Südfrankreich. Die Bezeichnung als Provinz führte dazu, dass ein Teil der Landschaft noch heute Provence genannt wird.

Die Provinz erstreckte sich entlang der Mittelmeerküste zwischen Alpes Montes (Alpen) und Pyrenaei Montes (Pyrenäen), landeinwärts bis zum Oberlauf der Garunna (Garonne), den Cebenna Montes (Cevennen) und das Tal des Rhodanus (Rhône)hinauf bis zum Lacus Lemanus (Genfersee).

Gallia Narbonensis grenzte direkt an Italien und die Herrschaft über die Provinz hatte für die Römer eine Reihe von Vorteilen: sie garantierte die Kontrolle des Landwegs auf die Iberische Halbinsel, bildete einen Puffer gegen die Angriffe gallischer Stämme, ermöglichte aber auch die Kontrolle über den Handel im Tal der Rhône zwischen den Galliern und Massilia (das heutige Marseille).

Als Konsul des Jahres 125 v. Chr. wurde Marcus Fulvius Flaccus vom Senat beauftragt, Massilia gegen die Plünderungen der Salluvier zu unterstützten. Flaccus nutzte den Auftrag, um große Teile des Landes zu erobern, und kehrte 123 v. Chr. mit einem Triumphzug nach Rom zurück.

Zwei Jahre später wurde die Provinz Gallia ulterior, das entferntere Gallien (das später nur noch Gallien hieß) im Gegensatz zu Gallia citerior, dem näheren Gallien in Norditalien (auch Gallia cisalpina genannt) eingerichtet, die später in Gallia Narbonensis umbenannt wurde und schließlich nur noch Narbonensis hieß.

Hauptstadt wurde erst Aquae Sextiae (Aix-en-Provence), später dann das erst 118 v. Chr. gegründete Colonia Narbo Martius (Narbonne).

Durch die Verwaltungsreform des Diokletian wurde Narbonensis um seinen nördlichen Teil verkleinert, der den Namen Viennensis bekam. Wenig später wurde die Provinz geteilt, wobei die Namen Narbonensis I (westlich der Rhône) und Narbonensis II (östlich der Rhône) vergeben wurden. Zusammen mit Aquitania I, Aquitania II, Novempopulana (der äußerste Südwesten Galliens) und Alpes Maritimae bildete man eine Diözese, die die Nummer XIV und den Namen Septem Provinciarum (sieben Provinzen) bekam.

Die wichtigsten Städte in der Provinz waren (alphabetisch):

  • Aginum (Agen)
  • Aquae Sextiae (Aix-en-Provence)
  • Arausio (Orange), Kolonie der Legio II Augusta
  • Arelate (Arles), Kolonie der Legio VI Ferrata
  • Baeterrae (Béziers), Kolonie der Legio VII Claudia
  • Carcaso (Carcassonne)
  • Forum Julii (Fréjus), Kolonie der Legio VIII Augusta
  • Massilia (Marseille)
  • Narbo (Narbonne), die Hauptstadt, Kolonie der Legio X Gemina
  • Nemausus (Nîmes)
  • Ruscino (die Ortschaft Roussillon südlich Perpignan - Namenspatron des Roussillon)
  • Tolosa (Toulouse)
  • Valentia(Valence)
  • Vienna (Vienne)

Literatur

  • Helga Botermann: Wie aus Galliern Römer wurden. Leben im Römischen Reich. Klett-Cotta, Stuttgart 2005. ISBN 3-608-94048-0
  • Raymond Chevallier: Römische Provence. Die Provinz Gallia Narbonensis. Atlantis-Verl., Luzern u.a. 1985 (Edition Antike Welt, 2) ISBN 3-7611-0568-1
  • Bert Freyberger: Südgallien im 1. Jahrhundert v. Chr. Phasen, Konsequenzen und Grenzen römischer Eroberung (125–27/22 v. Chr.). Steiner, Stuttgart 1999 (Geographica historica, 11) ISBN 3-515-07330-2

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