Quintus Curtius Rufus

Quintus Curtius Rufus war ein römischer Historiker und schrieb vermutlich während der Herrschaft Kaiser Claudius'.

Die Lebensdaten des Curtius Rufus sind nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass er im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte. Möglich sind aber auch spätere Lebensdaten, da er u. a. von Wirren nach Alexanders Tod spricht, die denen ähneln, die das Römische Reich heimsuchen würden (10, 9, 3 ff.). Die entsprechenden Datierungen schwanken daher stark, so dass auch spätere Ansätze möglich sind.

Er verfasste eine zehn Bücher umfassende „Geschichte Alexanders des Großen“ (Historiae Alexandri Magni), von der die ersten beiden Bücher verloren gegangen sind. Auch Teile der Bücher 5, 6 und 10 fehlen. Das Werk ist stark auf die Person Alexanders ausgerichtet, ist dramatisierend und ähnelt teilweise einem Roman. Jedenfalls ist das Werk stark rhetorisierend. Zahlreiche Reden, die ein Problem von mehreren Seiten beleuchten sollen, werden den Protagonisten von Curtius in den Mund gelegt. Als Quelle ist es dennoch von einem gewissen Wert: in der neueren Forschung wird ihm sogar wieder mehr Gewicht zugemessen, wenngleich er den „objektiven“ Alexanderhistoriker Arrian nicht ersetzen kann.


Ausgaben

  • Theodor Vogel (Hrsg.): Q. Curti Rufi Historiarum Alexandri Magni Macedonis libri qui supersunt. 2 Bände. 4. bzw. 3 Aufl. Teubner, Leipzig 1903 und 1906. Nachdruck Olms, Hildesheim 2002. ISBN 3-487-11556-5
  • Konrad Müller (Hrsg.), Herbert Schönfeld (Übers.): Geschichte Alexanders des Grossen. Lateinisch und Deutsch. Heimeran, München 1954
  • Johannes Sibelis (Übers.): Alexandergeschichte. Die Geschichte Alexanders des Grossen. Phaidon, Essen/Stuttgart [1987]. ISBN 3-88851-036-8

Literatur

  • Holger Koch: Hundert Jahre Curtius-Forschung (1899 - 1999). Eine Arbeitsbibliographie. Scripta Mercaturae Verl., St. Katharinen 2000. ISBN 3-89590-103-2

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