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Magnentius
Flavius Magnus Magnentius (* wohl in Ambianum, heute Amiens; † 10. August 353 in Lugdunum, heute Lyon) war römischer Gegenkaiser von 350 bis 353. Er war wohl britisch-fränkischer Herkunft und diente als Offizier in der römischen Armee. Magnentius wurde gegen Constans zum Kaiser erhoben und konnte schließlich von dessen Bruder Constantius II. besiegt werden Zeitgeschichtlicher Hintergrund Konstantin der Große, der erste christliche Kaiser, verlegte die Hauptstadt des Reiches nach Osten.Das römische Reich durchlief zu Beginn des 4. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel. Konstantin der Große hatte sich in den Nachfolgekämpfen, die mit dem Ende der von Kaiser Diokletian begründeten Tetrarchie ausbrachen, durchgesetzt und begründete so die konstantinische Dynastie. Konstantin förderte das Christentum und leitete somit die Christianisierung des römischen Reiches ein. Seine Nachfolger wurden seine Söhne Konstantin II., Constantius II. und Constans. Konstantin II. starb bereits 340, als er versuchte, seinen jüngeren Bruder Constans anzugreifen. Konstantin hatte nicht zuletzt aus außenpolitischen Erwägungen die Hauptstadt des Reiches nach Konstantinopel verlegt, das etwa gleich weit entfernt von den bedrohten Grenzen des Reiches an Donau und Euphrat lag. Während jedoch an der Donau die Lage am Vorabend von Hunnensturm und Völkerwanderung noch weitgehend gesichert war, blieb die Lage im Osten gefährlich, da die Perser nach einem unruhigen Frieden gegen Ende der Regierungszeit Konstantins wieder in die Offensive gingen. Ein weiterer außenpolitischer Brennpunkt war und blieb die Rheingrenze in Gallien. Die blutigen innerfamiliären Säuberungen der Konstantinssöhne verhinderten zwar zunächst einen Bürgerkrieg, konnten aber nicht über die Differenzen zwischen den drei neuen Kaisern hinwegtäuschen. So spaltete der Streit zwischen Arianern und Orthodoxen die kaiserliche Familie auch auf religiösem Gebiet. Während Konstantin II. und auch Constantius den Arianern zuneigten, vertrat Constans die Linie der Orthodoxie. Der Streit zwischen Konstantin und Constans eskalierte bereits 340, ein Bruderkrieg wurde nur durch den Tod Konstantins in einem Scharmützel bei Aquileia verhindert. Leben Unzufriedenheit in den Offiziersrängen der römischen Armee mit Kaiser Constans kulminierte in der Erhebung von Magnentius zum Kaiser am 18. Januar 350 in Augustodunum (Autun). Konstans wurde daraufhin von fast allen fallen gelassen und kurze Zeit später durch einen Trupp leichter Kavallerie in der Nähe der Pyrenäen erschlagen. Magnentius erlangte schnell die Unterstützung der Provinzen in Britannien, Gallien und dem restlichen Westeuropa, zum Teil, weil er eine größere Tolerenz gegenüber den Religionen, dem Christentum einerseits und der alten römischen Religion, andererseits erkennen ließ. Italien ließ er besetzen. Gemeinsam mit seinem Bruder Decentius übernahm er das Konsulat. Der verbliebene Kaiser aus der Familie Konstantins des Großen, Constantius II., brach seinen Feldzug gegen Persien ab und marschierte nach Westen. Ihre Armeen trafen sich in der Schlacht bei Mursa (heute Osijek) im Jahr 351. Magnentius führte seine Truppen in die Schlacht, während Constantius den Tag beim Gebet in einer nahegelegenen Kirche verbrachte. Dennoch wurden die Truppen des Usurpators geschlagen und gezwungen, sich nach Gallien zurückzuziehen. Als Ergebnis von Magnentius’ Niederlage rückten die italienischen Garnisonen aus und schwenkten auf einen loyalistischen Kurs ein. Magnentius machte im folgenden Jahr einen letzten Versuch, wurden aber in der Schlacht von Mons Seleucus erneut geschlagen, woraufhin er Selbstmord beging. Literatur
Weblink Erhoben gegen Constans Liste der römischen Kaiser Gestürzt unter Constantius II.
Von "http://de.wikipedia.org/"
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