Julius Nepos

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Julius Nepos (* um 430; † 480) war 474/75 der letzte legitime Kaiser des weströmischen Reiches.


Leben

Seit 468 als Nachfolger seines Onkels Marcellinus Magister militum Dalmatiae und 473 Patricius, nahm er im Jahr 474 den weströmischen Kaisertitel an und wurde vom oströmischen Kaiser Zenon anerkannt. Seine Herrschaft war jedoch gefährdet, da der Heermeister Orestes, der angeblich ein Sekretär des Hunnenkönigs Attila gewesen war, selbst die Herrschaft über das Reich anstrebte. Er verjagte im Jahr 475 Julius Nepos aus Rom und vertrieb ihn in die Provinz Dalmatia (Dalmatien). Während Orestes seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser ausrufen ließ, versuchte Julius von seiner Residenz Salona aus weiterhin Einfluss auf das Reich auszuüben. Er blieb aus Sicht der Oströmer, die Romulus nie anerkannten, der legitime weströmische Kaiser.

Als Romulus 476 abgesetzt wurde, zerfiel das weströmische Reich, das bereits vorher größtenteils in eine Gruppe germanischer Reiche zerbrochen war, endgültig. Italien blieb jedoch unter der Herrschaft des Odoaker, der sich zum König Italiens ausrufen ließ und die Kaiserinsignien nach Konstantinopel sandte. Im Jahr 480 veranlasste Odoaker die Ermordung des Julius Nepos (vielleicht geschah der Mord aber auch aus persönlicher Rache des Täters) und setzte damit dem letzten legitimen Kaiser des weströmischen Reiches ein Ende. Nominell blieben die Germanenreiche des Westens aber noch über Jahrzehnte die Untertanen des oströmischen Kaisers.


Literatur

  • Alexander Demandt: Geschichte der Spätantike, München 1998.
  • Arnold Hugh Martin Jones: The Later Roman Empire 284–602. A Social, Economic and Administrative Survey, 3 Bände, Oxford 1964 (Nachdruck in zwei Bänden, Baltimore 1986), S. 244f.

Weblinks

Vorgänger Glycerius

Römischer Kaiser

Nachfolger Romulus Augustulus



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