Gaius Flaminius

Gaius Flaminius war ein römischer Staatsmann aus der plebejischen gens Flaminia. Er ist vor allem durch seine Kämpfe mit der römischen Nobilität und seine Niederlage am Trasimenischen See bekannt, wo er 217 v. Chr. fiel.

Im Jahr 232 v. Chr. setzte er als Volkstribun die Aufteilung des ager Gallicus, eines den Kelten abgenommenen Gebiets um Ariminum (dem heutigen Rimini), gegen den Widerstand der Nobilität unter die Plebejer durch.

Als Consul 223 v. Chr. besiegte er die keltischen Insubrer und erhielt vom Volk einen Triumph.

Aus seiner Zeit als Censor im Jahr 220 stammen zwei wichtige Bauwerke:

217 erneut Consul, stellte er sich der karthagischen Armee unter Hannibal in der Schlacht am Trasimenischen See, wo er mit dem größten Teil des römischen Heers fiel.

Diese Niederlage hat sein Bild in der Überlieferung stark verzerrt; tatsächlich war er in der Zeit vor dem Zweiten Punischen Krieg nicht nur militärisch und politisch erfolgreich, er konnte sich offenbar auf breite Unterstützung nicht nur aus der Plebs, sondern auch aus Teilen der Senatsaristokratie verlassen – anders wäre seine Karriere bis zu Censur und zweitem Consulat nicht erklärbar. Erst der Misserfolg seines offensiven Vorgehens gegen Hannibal (während später Quintus Fabius Maximus, der Cunctator, durch seine Zurückhaltung zumindest eine weitere Niederlage verhinderte) führte dazu, ihn zum bequemen Sündenbock abzustempeln.


Literatur

  • Burckhard Meißner: Gaius Flaminius – oder: wie ein Außenseiter zum Sündenbock wurde. In: Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. Beck, München 2000. S. 92–105. ISBN 3-406-46697-4

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