Panagiotis Kanellopoulos

Panagiotis Kanellopoulos

Panagiotis Kanellopoulos (Griechisch: Παναγιώτης Κανελλόπουλος) (* 13. Dezember 1902 in Patras; † 11. September 1986 in Athen) war ein griechischer Politiker und ehemaliger Ministerpräsident.

Studium

Kanellopoulos absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Athen, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während seines Lebens verfasste er Werke über Politik, Philosophie, Rechtswissenschaften und Soziologie. Sein Buch „I was Born in 1402“ gewann den Literaturpreis der Akademie von Athen.


Politische Laufbahn

Metaxas - Diktatur und Zweiter Weltkrieg

Als überzeugter Republikaner gründete er 1935 die National Unionistische Partei. Nach der Errichtung der Diktatur durch Oberst Ioannis Metaxas am 13. April 1936 ging er allerdings bis zum Tode des Diktators am 29. Januar 1941 ins Exil. Während des Zweiten Weltkriegs organisierte er Widerstandsgruppen an der Grenze zu Albanien. Im April 1941 war er für einige Tage Verteidigungsminister in der Regierung des Ministerpräsidenten Emmanouil Tsouderos. 1942 folgte er der Regierung ins Exil nach Kairo. Vom April 1944 bis Januar 1945 war er Wiederaufbauminister im Kabinett von Georgios Papandreou. Im Oktober 1944 kehrte er mit der Exilregierung nach Griechenland zurück.

Ministerpräsident 1945 und Ministerämter

Vom 1. bis zum 22. November 1945 war er erstmals Ministerpräsident und zugleich Außenminister. 1946 wurde er zum Abgeordneten der Nationalversammlung (Voulí ton Ellínon) gewählt und vertrat dort den Wahlbezirk von Patras. In den folgenden Jahren war er mehrfach Minister: 1947 war er Luftfahrtminister, dann von Juni 1949 bis Januar 1950 Kriegsminister im Kabinett von Alexandros Diomidis. 1950 war er Stellvertretender Ministerpräsident.

In der Regierung von Marschall Alexandros Papagos war er von November 1952 bis Oktober 1955 Minister für Nationale Verteidigung sowie 1954 bis 1955 auch Stellvertretender Ministerpräsident. Nach dem Tode von Marschall Papagos trat er der National-Radikalen Union (ERE) von Konstantinos Karamanlis bei. In den Regierungen von Karamanlis war er von 1959 bis 1963 erneut Stellvertretender Ministerpräsident. Am 9. Juli 1961 unterzeichnete er in dieser Funktion während eines Staatsbesuchs des deutschen Vizekanzlers Ludwig Erhard in Athen ein Assoziierungsabkommen zwischen Griechenland und den Europäischen Gemeinschaften.

Nach der Niederlage der ERE bei der Wahl zur Nationalversammlung vom November 1963 wurde er Vorsitzender der ERE, nach dem der bisherige Parteivorsitzende Karamanlis ins Exil nach Paris ging.


Ministerpräsident und Obristenputsch 1967

Als die ERE am 3. April 1967 der Regierung von Ministerpräsident Ioannis Paraskevopoulos ihre Unterstützung entzog, wurde er schließlich selbst zum zweiten Mal Ministerpräsident. Allerdings wurde er bereits 18 Tage später durch den Obristenputsch von Oberst Georgios Papadopoulos am 21. April 1967 gestürzt. Kanellopoulos war somit der letzte parlamentarisch bestätigte Ministerpräsident vor dem Ende der Militärdiktatur im Juli 1974.


Wiederherstellung der Demokratie 1974

1974 wurde er erneut in die Nationalversammlung gewählt. 1975 kandidierte er erfolglos gegen Konstantinos Tsatsos für das Amt des Präsidenten der 2. Republik. Anschließend zog er sich aus dem politischen Leben zurück. Zu seinem 95. Geburtstag 1997 wurde eine Sondermarke herausgegeben und zu seinem 100. Geburtstag 2002 veranstaltete das Hellenic Leadership Institute einen Festakt.


Biographische Quellen und Hintergrundinformationen

Vorgänger Damaskinos Papandreou
Premierminister von Griechenland 1945
Nachfolger Themistoklis Sophoulis



Vorgänger Ioannis Paraskevopoulos
Premierminister von Griechenland 1967
Nachfolger Konstantinos Kollias

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