Georgios Rallis

Georgios Rallis, Γεώργιος Ράλλης (* 26. Dezember 1918 in Athen; † 15. März 2006) war ein griechischer Politiker. Er war vom 10. Mai 1980 bis zum 21. Oktober 1981 Premierminister Griechenlands.

Rallis studierte Recht und Politikwissenschaft an der Nationalen Kapodistriakon Universität in Athen. Er entstammt einer traditionsreichen griechischen Politikerdynastie. Sein Großvater Dimitrios Rallis (1844-1921) war fünf Mal kurzzeitig griechischer Premierminister (1897, 1903, 1905, 1909 und 1921). Georgios' Vater Ioannis Rallis (1878-1946) war ebenfalls Premierminister, von 1943 bis 1944 während der deutschen Besatzung. Nach der Befreiung Griechenlands wurde er wegen Kollaboration zu lebenslanger Haft verurteilt und starb wenig später im Gefängnis.

Georgios Rallis gehörte der konservativen Partei an, wurde 1950 erstmals ins griechische Parlament gewählt und wurde 1954 erstmals Minister in der Regierung von Alexander Papagos. Er schloss sich der Nationalen Radikalen Union von Konstantinos Karamanlis an und diente bis 1963 als Minister in dessen Regierung. Nach dem Militärputsch von 1967 wurde Rallis verhaftet und auf die Insel Kassos verbannt, nachdem er gefordert hatte, dass die Demokratie wiederhergestellt werden sollte. Später erlaubte man ihm, das Land zu verlassen und er blieb bis zur demokratischen Wende im Jahr 1974 im Exil.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr wurde Rallis Bildungsminister. Er leitete die Bildungsreform und setzte die Abschaffung des als künstlich empfundenen Katharevousa als Amtssprache durch sowie dessen Ersatz durch das moderne Neugriechisch (Dimotiki). 1978 wurde er Außenminister, besuchte als erster griechischer Außenminister überhaupt die Sowjetunion, arbeitete an der Verbesserung der Beziehungen zu Bulgarien und Jugoslawien. Auch leitete er die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Gemeinschaft.

Als Karamanlis 1980 zurücktrat, wählten ihn die Delegierten von Nea Dimokratia zum neuen Parteivorsitzenden und Rallis übernahm das Amt des Premierministers. Während seiner kurzen Amtszeit trat Griechenland dem militärischen Teil der NATO bei. Im darauf folgenden Jahr verlor er jedoch die Parlamentswahlen gegen Andreas Papandreou von der PASOK und trat als Parteivorsitzender zurück. Später hatte Rallis Meinungsverschiedenheiten mit seinem Nachfolger Konstantinos Mitsotakis und war einige Zeit lang parteiloser Parlamentarier.

Obwohl Rallis Premierminister geworden war, als seine Partei die Gunst der Wähler zu verlieren begann, blieb er aufgrund seiner Milde, seiner Bescheidenheit und seiner Direktheit populär. Er schrieb 14 Bücher über Politik und moderne griechische Geschichte. Am 15. März 2006 starb er an einem Herzfehler.

Vorgänger Konstantinos Karamanlis

Griechischer Premierminister 1980-1981

Nachfolger Andreas Papandreou

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