Kithairon

Kithairon , einer der ältesten Könige in Böotien, dessen Andenken in dem Berge seines Namens verewigt ist. Er stiftete die beiden Feste, welche Daidala hiessen, und wovon die kleineren alle sieben, die grösseren alle sechzig Jahre wiederkehrten. Diese Bilderfeste dankten ihren Ursprung einer Fabel, nach welcher Hera, erzürnt über ihren Gatten, denselben floh und sich auf keine Weise gewinnen lassen wollte; da gab Kithairon dem Zeus den Rat, er möchte ein hölzernes Schnitzbild (Daidalon), mit Kleidern geschmückt, neben sich auf den Wagen stellen und sagen, dies sei Plataia, des Asopos Tochter, welche er sich zur Gemahlin erwählt. Die List glückte, denn die eifersüchtige Hera kam herbei und war im Begriff, die Nebenbuhlerin zu misshandeln, als sie lachend ihren Irrthum bemerkte und sich mit Zeus versöhnte.

Kithairon ist der Name eines Gebirges in Griechenland. Seine höchste Erhebung beträgt 1.410 m. Hier entspringen die Flüsse Asopos und Kephisos.

In der Antike bildete das Kithairon-Gebirge die westliche Grenze zwischen Attika und Böotien, die durch Wachtürme und Kastelle (z.B. Panakton, Drymos, Phyle) befestigt war. In verschiedenen Kulten wurden hier Dionysos, Zeus, Hera und die Nymphen verehrt. Auf dem höchsten Gipfel wurden die Daidalischen Feste gefeiert. Im Süden lag Eleutherai, der mythische Herkunftsort des Dionysos. Am Nordhang des Gebirges ereignete sich die Schlacht von Plataeae.

Das Kithairon-Gebirge ist auch der Schauplatz mehrerer griechischer Mythen: Herakles mußte hier Rinder hüten und tötete den Kithaironischen Löwen; Ödipus wurde in diesem Gebirge ausgesetzt; Apollon und Artemis töteten hier die Kinder der Niobe; ferner spielen hier die Mythen von Pentheus, Aktaion und Antiope.


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Lexikon der Griechischen Mythologie

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