Erginos

Erginos von Orchomenos, Sohn des Klymenos, war ein mythischer König des Volkes der Minyer. Er wird bei den ersten Taten des jungen Herakles erwähnt.

Dort hatte Erginos die Stadt Theben unterworfen und entwaffnet; die Stadt war tributpflichtig. Dem Leben der Herolde, die den Jahrestribut entgegen nehmen wollten, setzte Herakles ein Ende; er sandte ihre verstümmelten Leichen mit Stricken um den Hals zurück in die Hauptstadt der Minyer, Orchomenos. Daraufhin entsandte Erginos ein Heer gegen Theben, das aber von Herakles, dem thebanischen König Amphitryon (dem Stiefvater des Herakles) und einer kleinen Gruppe junger Männer, die sich mit den Waffen des thebanischen Athene-Tempels gerüstet hatten, an einem Engpass im Gebirge vernichtend geschlagen wurde. Bei dieser Schlacht fanden sowohl Erginos als auch Amphitryon den Tod. Nach der Schlacht wurden die Stadt und die Burg Orchomenos niedergebrannt.

Historisch ist der Untergang der Stadt und damit auch der Tod des Erginos auf das Jahr 367 v. Chr. zu datieren.

Die beiden - ebenfalls mythologischen - Söhne des Erginos, Agamedes und Trophonios, wurden als Baumeister bekannt und erlangten traurigen Ruhm als Räuber eines Tempelschatzes.

Literatur

  • Gustav Schwab, Sagen des klassischen Altertums, Droemersche Verlaganstalt Th. Knaur Nachf., Münschen, ISBN 3-426-11123-3
  • Herbert Hunger, Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Rowolth Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, 1959, ISBN 3-499-16178-8

Weblinks


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Lexikon der Griechischen Mythologie

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