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Athene Chalkioikos ist die antike volkstümliche Bezeichnung für die Stadtgöttin von Sparta, die Athena Poliuchos („Stadtbewahrerin“). Der Ausdruck bedeutet soviel wie „Athena des Hauses aus Erz“ und rührt von dem Tempelumbau oder -neubau des einheimischen Architekten, Bronzegießers und Dichters Gitiadas, der um die Mitte des 6. Jahrhunderts das Gebäude mit Platten aus Erz (wohl Kupfer oder Bronze) ausschmückte, die mit in das Metall getriebenen mythologische Szenen verziert waren. Ferner schuf er ein neues Standbild der Göttin aus Erz (oder metallbeschichtetem Holz) und dichtete einen Hymnos zu ihrer Lobpreisung. Die Tempelanlage, zu der verschiedene Nebengebäude gehörten, stand auf der höchsten Stelle des in der Moderne als Akropolis bezeichneten Hügels im Norden des Stadtgebiets Spartas. Der Bezirk der Athene Chalkioikos war ein Asyl, das mehrmals durch hochrangige Personen in Anspruch genommen wurde. So floh Pausanias, der siegreiche Feldherr von Platäa, nach seinem zweiten Prozess in ein Nebengebäude, als ihm bekannt wurde, dass er erneut verhaftet und (vermutlich wegen Medismos) angeklagt werden sollte. In geschmeidiger Auslegung des Asylrechts brachten die spartanischen Behörden Pausanias durch Aushungern fast zu Tode und holten ihn dann zum Sterben heraus. König Leonidas II., der 242 v. Chr. im Tempel Asyl suchte, als er in den Wirren der radikalen Reformversuche ins Räderwerk der Verleumdungen und Anklagen geriet und den die Volksversammlung abgesetzt hatte, wurde im darauffolgenden Jahr wieder als König eingesetzt. Der Tempel der Athena Chalkioikos war eines der wichtigsten Heiligtümer Spartas und bestand (spätestens) seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. und stand mindestens bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. Die modernen Ausgrabungen legten nur wenige Überreste frei, darunter auch einige (leider unverzierte) Bronzeplatten.
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