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![]() Die Fabel von Arachne, Velazquez,1644-48, Museo del Prado, Madrid, Athene und vier Musen im Hintergrund Arachne (griechisch „Spinne“, „Spinnerin“) war eine Figur der griechischen Mythologie. Sie war eine hervorragende Weberin. Es schien, als hätte Arachne das Weben von der Göttin Athene erlernt. Doch sie übertraf die Göttin und verweigerte ihr Anerkennung. Athene erschien bei ihr in der Gestalt einer alten Frau und warnte sie davor, die Götter zu erzürnen. Doch Arachne zeigte keine Einsicht, sie verlangte vielmehr einen Wettbewerb, um zu zeigen, wer die bessere Weberin sei. Athene enthüllte ihre wahre Gestalt und stimmte dem Wettbewerb zu. Sie webte einen wunderbaren Teppich, der die Überlegenheit der olympischen Götter und den Hochmut der Menschen darstellte. Doch Arachnes Arbeit zeigte die Götter bei ihren Liebeseskapaden und ihre schon fast menschlichen Fehler. Arachnes Teppich war äußerst kunstfertig - selbst Athene konnte keinen Fehler entdecken. Er übertraf sogar die Arbeit der Göttin. Eifersüchtig und erbost über das Motiv zerstörte Athene den Teppich. Arachne bekam Angst und erhängte sich im Wald. Doch Athene ließ sie nicht sterben, sondern verwandelte sie in eine Webspinne. So waren Arachne und ihre Nachkommen dazu verdammt, ihr ganzes Leben zu weben und an Fäden zu hängen. Arachne, Gustave Doré , 1861 Arachne, Jean-Jacques-Francois Le Barbier ( 1738-1826) Arachne kann betrachtet werden als Prototyp der spinnenden Frau, der seither vielfach literarisch in Erscheinung tritt, zum Beispiel als Schicksalsspinnerin bei den Moiren (oder Parzen, im Germanischen Nornen). Noch in europäischen Märchen tauchen alte Frauen auf, die mittels der Spindel Zauber ausüben (zum Beispiel die böse Fee in „Dornröschen“). Frauen (insbesondere den Femmes fatales) wird noch heute nachgesagt, dass sie Männer einwickeln oder um den Finger wickeln und aussaugen, wie die „Schwarze Witwe”. (Vgl. die Erzählung „Die Spinne“ von Hanns Heinz Ewers, 1903.) Analog dazu stellte der Psychologe Karl Abraham zu Beginn des 20. Jahrhunderts die These auf, dass die Spinne als Traumsymbol der phallischen und damit als bedrohlich empfundenen Mutter entspreche. In den romanischen Sprachen ist Arachne direkter Namensgeber für die Spinne, zum Beispiel "araignée" im Französischen. Unter Projekt Gutenberg-DE (http://gutenberg.spiegel.de/ovid/metamor/metamor.htm) ist eine deutsche Übersetzung der Metamorphosen zu finden. Ovid , Metamorphosen , Reclam, Ditzingen 1994 , ISBN: 3150013607
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