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Ioannis Zampelios (1787-1856) Ioannis Zampelios, 1) Ioannis Zampelios, geb. 1787 auf der Ionischen Insel Lefkada (Sta. Maura), machte seine Studien in Italien u. Frankreich, widmete sich aber schon früh mit besonderem Eifer der Dichtkunst, namentlich der dramatischen Poesie, u. suchte durch seine Dichtungen im Interesse der geistigen, politisch-sozialen Revolution, welche zu Anfange des 19. Jahrh. auf den Ionischen Inseln begonnen hatte, auf die Gemüter seiner Nation zu wirken. Er starb als Richter auf Korfu 15. (27.) Mai 1856. Z. wurde durch seine dramatischen Dichtungen, wozu er die Stoffe aus der alten u. neuen Geschichte Griechenlands wählte, einer der einflußreichsten Nationaldichter der Griechen, u. er war unter den gelehrten Griechen der Ionischen Inseln einer der ersten, welcher für den Gebrauch der Griechischen Sprache zu literarischen Zwecken statt der bisher fast allein herrschenden Italienischen Sprache den hauptsächlichsten Anstoß gab. Er dichtete die Trauerspiele Timoleon (Wien 1818), Georg Kastriota, Rigas, Konstantin Paläologos, Karaiskakis, Botzaris, Kapodistrias, Kodros, Odysseus Andrutzos, Medea, Diakos u.a. Auch schrieb er über Gegenstände der Philologie (Grammatik, Metrik) u. über Religion. Eine Gesammtausgabe seiner Trauerspiele u. anderen Schriften erschien in Athen 1856–57, so wie eine Sammlung seiner Τραγῳδίαι, Zante 1860, 2 Bde. 2) Spyridon Zampelios (Σπυρίδων Ζαμπέλιος ), Sohn des Vor., geb. auf Lefkada, lebte anfangs daselbst u. wandte sich später nach Athen. Von ihm gibt es eine Sammlung neugriechischer Volkslieder: Ασματα δημοτικά της Ελλάδος, nebst voranstehender historisch-philosophischer Abhandlung Περὶ μεσαιωνικού Ελληνισμού, Korfu 1857; Βυζαντιναὶ μελέται, Athen 1857, so wie mehre andere kleinere Schriften, teils historischen (z.B. ῾Ιστορικὰ σκηνογραφήματα, ebd. 1860), teils literarischen Inhalts.
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