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Stratis Myrivilis (griechisch Στρατής Μυριβήλης), Pseudonym für Evstratios Stamatopulos (* 30. Juni 1890 in Skamia auf der Insel Lesbos, damals Osmanisches Reich - † 19. Juli 1969 in Athen) war ein griechischer Schriftsteller. Leben Evstratios Stamatopulos wurde auf der damals noch zum Osmanischen Reich gehörenden äolischen Insel Lesbos in dem kleinen Dorf Skamia geboren. Er besuchte in der Inselhauptstadt Mytilene das Gymnasium. 1912 begann er in Athen ein philosophisches und juristisches Studium. Als im selben Jahr der Balkankrieg begann, meldete sich der junge Mann freiwillig für den Kriegsdienst und kämpfte während 10 Jahren zunächst am Balkan in Makedonien und Thrakien und dann auch in Kleinasien bis zur Niederlage Griechenlands. Die Kriegserlebnisse prägten sein weiteres Leben entscheident, so dass er als überzeugter Pazifist nach Lesbos zurückkehrte. Hier war er als Journalist und Schriftsteller tätig. Seit 1930 lebte er in Athen, wo er 1936-1951 Programmdirektor des griechischen Rundfunks war. Myrivilis war Mitglied der Akademie in Athen und nach dem Krieg Präsident der griechischen Schriftstellervereinigung. 1960 wurde er für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Stratis Myrivilis starb 1969 in Athen. Werke Stratis Myrivilis war einer der bedeutendsten griechischen Prosaautoren Griechenlands im 20. Jahrhundert. Neben seiner umfangreichen journalistischen Tätigkeit erschienen bereits während des Krieges 1914 erste Erzählungen von ihm. Nach seiner Rückkehr brachte er den Roman Das Leben im Grabe heraus, in dem er seine Erlebnisse aus der Kriegszeit verarbeitete. Dieses erste wichtige Werk Myrivilis machte ihn zum wohl bedeutendsten Autor der sogenannten Gruppe "Generation von 1930". 1933 erschien dann der erste eigentliche Roman Die Lehrerin mit den Goldaugen. Es folgten diverse Erzählbände, die der Autor alle nach einer bestimmten Farbe benannte. Das letzte und wohl auch reifste Werk von Myrivilis ist der Roman Die Madonna mit dem Fischleib aus dem Jahre 1949. Myrivilis entwickelte die griechische Volkssprache Dimotiki weiter, indem er mit ihr große Ausdruckskraft und lyrische Bewegung auszudrücken vermochte. Sein Vorbild war der Volksschriftsteller Alexandros Papadiamantis. Myrivilis schrieb einerseits stark autobiographisch mit dem Thema des Krieges, andererseits über die einfachen Bauern und Fischer seiner Heimat Lesbos, die er meisterhaft zu schildern vermochte. Großartige Naturschilderungen atmen eine Synthese von griechischem Heidentum und Christentum. Ein wesentlicher Teil seiner Werke wurde auch ins Deutsche übersetzt.
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