|
Pierer: 1857 Die Geschichte der periodischen Presse in Griechenland beginnt mit der wissenschaftlichen Zeitschrift Λóγιος Έρμής, 1811 in Wien von Anthimos Gazi gegründet u. bis 1821 fortgeführt; kürzere Zeit erschien der ebenfalls 1811 in Wien herausgegebene Φιλολογικὸς τηλεγράφος. Diesem folgten die Καλλιόπη in Wien von 1819 bis 1821 u. Μέλισσα in Paris 1819–21, letztere von Spyridon Kondos u. Agathophron herausgegeben. Seit 1821 erschien in Griechenland selbst die Έλληνική σάλπιγξ, so wie die Γενική εφημερίς τῆς Ελλάδος (1825- 28), beide von Theoklitos Pharmakidis herausgegeben; den oppositionellen Ἀπόλλων redigirte Polyzoides seit 1831 in Hydra. Dieses u. andere politische Blätter gingen 1833 ein, als Griechenland ein selbständiges Königreich geworden war u. den baierischen Prinzen Otto zum König erhalten hatte u. zunächst eine Caution von den Herausgebern politischer Blätter geleistet werden mußte, welche gesetzlich 5000 Drachmen beträgt u. von welcher nur Journale u. technologische Blätter befreit werden. Bereits 1834 entstanden wieder mehre politische Blätter; 1844 zählte man in Griechenland schon wieder 20 periodische Blätter, von denen sieben sich mit Politik beschäftigten. Die meisten derselben erschienen in Athen. Zur Zeit der Verfassungsberathungen war die Ἀϑηνά das Organ der nationalen Partei; ihr gegenüber dienten die Ἐλπίς der englischen, der Αἰών der russischen Partei. Organe der Regierung waren der französisch u. griechisch erscheinende Courrier Grec Έλληνικὸς ταχυδρόμος) u. die Ἐφημερὶς τῆς Κυβερνήσεως. Im Interesse Frankreichs wirkte bis 1840 der Volksfreund, welchem 1843 der französische u. griechische Observateur Grec folgte. Sonst erschienen noch mehre kleine literarische Wochenblätter. Im Okt. 1844 begann in Französischer Sprache Le Moniteur Grec; der Σωτήρ kam griechisch u. französisch (Le Sauveur) heraus. Außerdem erschienen Wochenblätter in Nauplia, Patras u. Syra. Mehre der genannten Blätter gingen nach längerer od. kürzerer Dauer wieder ein. Die russisch-türkischen Wirren wirkten belebend auf die neugriechische Presse u. riefen u.a. das französische politisch-literarische Blatt Le miroir Grec (seit März 1852), die in Griechischer u. Französischer Sprache von Timos u. Chalikiopulos herausgegebene Zeitung Τὸ Πανελλήνιον (seit Oct. 1853) u. den seit 7. Sept. 1853 alle 14 Tage erscheinenden Spectateur de l'Orient, im russischen Interesse von M. Renieri in Athen redigirt, hervor. Seit Mitte 1853 erschien in Athen Έφ ημερὶς τοῦ ὑπουργείου τῶν ἐσωτερικῶν, fortlaufende Erklärungen der vom Ministerium des Innern erlassenen Gesetze u. Verordnungen enthaltend. Auch begannen 1853 in Korfu Φοῖνιξ u. in Zante Άνθοδέσμη. Andere neugriechische Blätter politischer Art erschienen schon früher in Constantinopel (z.B. Μέλισσα) u. Smyrna. Die Umwälzung, welche Otto vom Throne stieß u. Georgios I. aus dem Hause Glücksburg zum Könige der Hellenen machte, hatte auf die Presse nur einen geringen Einfluß. Von den gegenwärtig in Athen erscheinenden Zeitungen sind zu nennen: Ἀϑηνᾶ, Ἐλπίς, Ἐφημερὶς τῆς Κυβερνήσεως, Οἰκονομία, 'Εϑνόφιλος, Φιλοπατρία ἑλληνική, Φῶς, Παλιγγενεσία, u. in Französischer Sprache: La Grèce. In Lamia erscheint Φάρος τῆς Οϑρυος.
|
<@=@=@> |