Triere

Die Triere (griechisch: Dreiruderer) war ein rudergetriebenes Kriegsschiff (Galeere) des Altertums mit drei gestaffelt angeordneten Reihen von Riemen gleicher Länge (4,2 m), aber unterschiedlicher Blattform in jeder Reihe auf jeder Seite (ähnlich der Bireme mit zwei Reihen).

Im Gegensatz zur griechischen Triere, bei der an jedem Ruder nur ein Mann saß, wurde bei der römischen Trireme die Anzahl der Ruderer pro Ruder erhöht und so ein deutlisch schwererer Schiffstyp geschaffen.

Die Länge der Triere betrug maximal 37 m, die übliche Breite 4,5 m plus 1 m für die Ausleger der Riemen. Die Steuerung der Triere erfolgte durch zwei seitliche Balanceruder oder beim langsamen Manövrieren durch asymmetrische Riemenbedienung. Das Schiff besaß zur Fortbewegung auf längeren Strecken Schiffsmast und Rahsegel, die vor der Schlacht abgebaut wurden, um die Beweglichkeit des Schiffes nicht zu beeinträchtigen. Die Verdrängung des Schiffes betrug ca. 45 Tonnen und durch Versuche mit Nachbauten konnte eine Höchstgeschwindigkeit auf kurzen Strecken von ca. 7 Knoten oder 13 km/h ermittelt werden.


Triere Poster (2445 x 1511 Pixels, . 650 KB)

Die Größe der Triere ist durch archäologische Funde der Fundamente von Schiffshäusern, die dem Schutz der Schiffe im Winter dienten, recht genau bekannt. Es gibt aber keine Schiffsfunde, so daß alle detaillierten Informationen auf modernen Rekonstruktionen beruhen, die sich auf die Auswertung schriftlicher Überlieferungen und bildlicher Darstellungen stützen.

Die Triere war aus verschiedenen Gründen nicht hochseetauglich:

die leichte Bauweise und der niedrige Freibord machte sie sehr anfällig für Stürme.

die im Verhältnis zu Schiffsgröße und -gewicht sehr große Besatzung hätte auf längeren Fahrten viel Wasser und Verpflegung erfordert, für die kein Stauraum vorhanden war.

der Schwerpunkt liegt sehr hoch über dem Wasserspiegel.

Die leichte Bauweise der Triere wird dadurch verdeutlicht, dass es einer Triere in einem Fall möglich war, eine Hafensperre zu überwinden, indem ein Teil der Besatzung zum Heck ging und mit seinem Gewicht den Bug aus dem Wasser hob. Ein weiterer Beleg ist, daß die Seesoldaten ihre Wurfspeere aus dem Liegen schleudern mußten, um nicht durch ihre Bewegung an Deck die fürs effektive Rudern nötige ruhige Lage des Schiffs im Wasser zu stören.

Zur Besatzung einer attischen Triere gehörten 170 Ruderer, 10 bis 20 Matrosen (inklusive der Offiziere) und etwa 10 Soldaten. Das waren Hopliten für den Enterkampf und Bogenschützen zur Bekämpfung des Feindes mit Wurfspeeren und Pfeilen. In anderen Flotten hatte der Enterkampf einen höheren Stellenwert, so dass die Besatzung mehr Soldaten umfasste. Auch die Bauform der Triere variierte entsprechend der bevorzugten Taktik. Dazu gab es noch langsamere und breitere Trieren zum Transport von Truppen und Pferden.

Eine Triere wurde von einem Trierarch kommandiert. Dabei handelte es sich in Athen oft um einen reichen Bürger, der das betreffende Schiff auf eigene Kosten auszurüsten und instandzuhalten, die Mannschaft anzuwerben und zu besolden, und auch selbst die Führung des Schiffes in der Schlacht zu übernehmen hatte. Die eigentlichen seemännischen Aufgaben lagen beim Steuermann, dem ein Beobachter der Wind- und Wasserverhältnisse, ein Zahlmeister, ein Schiffszimmermann und die Matrosen unterstanden. Die Ruderer waren gegen Entgelt arbeitende Bürger Athens und dank dieses Kriegsdienstes im demokratischen Athen den anderen Bewaffneten gleichgestellt. Insbesondere, da Athen seinen Großmachtstatus auf seine Flotte von ca. 200 Trieren stützte, waren die Ruderer sehr angesehen und politisch einflussreich.

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Die übliche Kampftaktik war das Zerstören der Ruderreihen im Vorbeifahren, um das gegnerische Schiff anschließend zu entern oder mit einem Rammstoß in den Grund zu bohren. Dafür trug eine Triere einen bronzeummantelten Rammsporn am Bug. Er hatte ein Gewicht von ca. 200 kg, schwamm und wurde wenn möglich nach einem Kampf geborgen und wiederverwendet. In der Schlacht von Syrakus (siehe Sizilienexpedition) wurde erstmals ein Rammstoß mit verstärktem Bug auf einen gegnerischen Bug gezeigt. Eine weitere wichtige Taktik war die Seeblockade und das abgestimmte Vorgehen von Land- und Seestreitkräften. So war z. B. ein nächtlicher Überfall auf die nachts am Ufer kampierenden Seefahrer eine sehr erfolgversprechende Kriegslist, oder man drückte den Gegner ans Ufer oder auch nur in Reichweite des Ufers, wo man die Schiffe in Brand setzen oder die Mannschaft bekämpfen konnte.


Griechische 1 Cent Münze mit einer Triere (Designer: A.Michelioudaki)

Die dazu benötigten schwierigen Manöver verlangten einen hohen Grad an Fertigkeiten und Konzentration seitens der Ruderer: ein einzelner unerfahrener Ruderer konnte die gesamte Mannschaft aus dem Takt bringen. Die Besatzungen von Trieren mussten hart und lang trainieren und waren keine Sklaven, sondern Angehörige der ärmsten Schicht der freien Bürger (in Athen: Theten) einer Polis und wurden gut bezahlt. Sklaven, die in Notfällen eingesetzt werden sollten, wurden zuerst freigelassen. Im Krisenfalle hatte die Leistung der Besatzung einer Triere einen Einfluss auf das Überleben ihrer Stadt, was die Zuverlässigkeit einer solchen Besatzung sowohl beim Training als auch im Kampfeinsatz erhöhte.

Literatur

  • John S. Morrison/John E. Coates: Die athenische Triere. Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 1990, ISBN 3-8053-1125-7
  • John Warry: Warfare in the Classical World. University of Oklahoma Press, Norman 1995, ISBN 0-8061-2794-5

Weblinks

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