Als Rhyton bezeichnet man ein gewöhnlich einhenkeliges Gefäß zum Ausgießen von Trankopfern durch eine Öffnung im unteren Bereich. Einige Rhyta, die aus der kretominoischen Kultur stammen, sind menschen- oder tierförmig gestaltet. Oft kommen Stier- oder Widderkopf vor. Diese gibt es in der griechischen Keramik sowohl bemalt als auch unbemalt. Vegetabilische Formen finden sich als Verzierung, jedoch niemals als Grundform eines Rhytons.

Während des 19. Jahrhunderts wurde die Form des Rhytons im Zuge der verschiedenen "orientalischen" Moden für das Kunsthandwerk wieder populär. Diesmal wurde sie allerdings nicht zu kultischen, sondern rein dekorativen Zwecken verwendet. Insbesondere im Viktorianischen Zeitalter im Vereinigten Königreich und im zweiten Kaiserreich Napoleon III. in Frankreich fanden sich derartige Gefäße als schmückender Zierrat der Salons.

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Vergleichende tabellarische Auflistung der Universität Giessen mit Abbildungen diverser antiker Gefäße