Pferdekopf-Amphore

Pferdekopf-Amphoren waren eine besondere Form der Amphora, die im Athen um 600 v. Chr. produziert wurden. Es waren sehr bauchige Gefäße, die auf beiden Seiten Pferdeprotomen im Schwarzfigurigen Stil zeigten. In einem einzelnen Fall war auf einer Seite ein Frauenkopf zu sehen. Anders als andere frühe Bauchamphoren verzichteten die Maler hier auf den getrennten Halsfries. Die Dekoration wurde in ausgesparte, rechteckige Bildfenster eingebracht, der restliche Vasenkörper wird schwarz bemalt. Es sind über 100 solcher Amphoren bekannt, die von verschiedenen Künstlern bemalt wurden, darunter auch von weniger begabten Malern. Diese Amphoren hatten eine ganz bestimmte Bedeutung, die heute jedoch nicht ganz klar ist. Manche Forscher nahmen an, dass es sich bei den Amphoren um Grabvasen handelt, doch ist eine Verwendung der Vasen als Grabmale in keinem Falle nachweisen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Vasen als Siegpreis gedient hatten. Nach John D. Beazley gehörten diese Vasen nicht einmal ein halbes Jahrhundert zum Repertoire der Athener Künstler. Eine stilistische Entwicklung läßt sich nicht feststellen. Es ist möglich, dass diese Amphoren die Vorläufer der Panathenäischen Preisamphoren waren.


Literatur

  • John D. Beazley: Attic Black-figure Vase-painters. Oxford 1956, S. 15-17.
  • John Boardman: Schwarzfigurige Vasen aus Athen. Ein Handbuch, von Zabern, 4. Auflage, Mainz 1994 (Kulturgeschichte der Antiken Welt, Band 1) ISBN 3-8053-0233-9, S. 18.
  • Bettina Kreuzer: Untersuchungen zu den attischen Pferdekopfamphoren, In: BABesch 73 ( 1998) S. 95-114.

Griechische Vasen

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