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Kriton (* 5. Jahrhundert v. Chr.) war ein wohlhabender Athener Bürger und Freund des Sokrates. Kriton besuchte Sokrates kurz vor dessen Hinrichtung und versuchte ihn erfolglos zur Flucht zu bewegen, wie Platon in dem gleichnamigen Dialog berichtet, zeitlich nach der Apologie des Sokrates und vor Phaidon. Der Dialog zwischen Kriton und Sokrates kreist um die Thematik Recht und Gerechtigkeit. Kriton bewertet das Todesurteil gegen Sokrates als moralisch nicht bindend, da es von unverständigen Richtern gefällt worden sei. Während Sokrates in der Apologie noch leidenschaftlich gegen seine Ankläger argumentiert hatte, tritt er hier als weiser Verteidiger der Gesetze auf, gegen die ein Einzelner nicht aufbegehren solle, auch wenn sie ihm ungerecht erscheinen. Kriton verweist außerdem auf die Pflichten Sokrates' gegenüber seinen Freunden und seiner Familie und er bietet ihm die Perspektive eines Exils in Thessalien, wo er Unterstützer habe und von wo er seine Ideen weiter propagieren solle. Sokrates hält dagegen, dass er eine Flucht für nicht gerecht hält. Ein weiser Mensch solle zudem keine Angst vor dem Tod haben. Die Gebote des Staates seien zudem höherrangig als die Pflichten gegenüber der Familie und den Freunden. Würde er diese Gebote brechen, so gäbe er damit nicht nur seinen Anklägern recht, die ihm eben solches staatsgefährdendes Verhalten vorwarfen, er würde sich zudem im Jenseits dafür Rechenschaft ablegen müssen. Literatur
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