Hopliten

Hoplit

Als Hopliten (griech. οπλιτης) bezeichnet man die Angehörigen der griechischen Bürgermilizen bzw. Söldner der Antike, die in enger Formation, der Phalanx ("Walze") kämpften.

Der Name stammt vom griechischen Wort für den charakteristischen Schild (Hoplon), das aber auch ganz einfach "Waffe" bedeutete. Die Hopliten bildeten den Schwerpunkt auf den griechischen Schlachtfeldern, während Plänkler, Schleuderer, Bogenschützen (Gymneten =Nackte), Peltasten und Reiter (Hippeis) nur am Rande teilnahmen, d.h. zum Flankenschutz oder zur Verfolgung des flüchtenden Gegners.

Die Kampfweise der Hopliten war nicht mehr der Zweikampf einzelner Soldaten, sondern der geschlossene Einsatz in der 8-gliedrigen Formation der Phalanx. Dies verlieh den Hoplitenheeren eine bis dahin unbekannte Stoßkraft und begründete ihre Überlegenheit über herkömmliche Heere bis zum Auftreten der flexibleren römischen Legion.

Ausrüstung

Ausgerüstet waren die Hopliten mit der langen Stoßlanze, einem großen Schild, welcher den gesamten Körper abdecken sollte und dem Kurzschwert für den Nahkampf. Hinzu kam eine Rüstung mit Helm, Brustpanzer, Arm- und Beinschienen aus Bronze, später Eisen. Da diese Ausrüstung relativ teuer war, konnten sich nur gut organisierte Staaten oder wohlhabende Bürger derartige Rüstungen leisten. Hochwertige Rüstungen hatten einen Preis, der etwa einem heutigen Kleinwagen entsprechen würde.

Es war üblich, die Schilde mit charakteristischen Abzeichen zu versehen, die sich von Polis zu Polis unterschieden. Die Schilde der Athener Hopliten waren beispielsweise mit einer Eule gekennzeichnet, bei den Thebanern war es eine Sphinx und bei den Spartanern ein Λ, der griechische Buchstabe Lambda (für Lakedaimonier).

Geschichte

Erfunden wurde die Phalanx der Hopliten durch die Spartaner im 2. Messenischen Krieg um 640 v. Chr. Sie wurde in kurzer Zeit von den anderen griechischen Kleinstaaten übernommen und begründete die Überlegenheit griechischer Heere über die Heere herkömmlicher Art. Durch die Einführung überlanger Stoßlanzen, den Sarissen, durch Philipp II. von Makedonien um. ca. 350 v. Chr. wurde die Stoßkraft der Phalanx weiter verbessert. Bereits während des Krieges des Pyrrhos von Epirus gegen Rom im Tarentinischen Krieg 282 - 272 v. Chr. zeigte sich die Überlegenheit der römischen Legion über die griechische Phalanx. Hopliten waren allerdings ursprünglich auch die Soldaten der römischen Legionen, bis diese im 4. Jh. v. Chr. überwiegend mit dem Pilum, dem Wurfspeer, ausgerüstet wurden und für sie die Bezeichnung "Legionäre" aufkam.

Siehe auch: Schlacht bei Marathon, Schlacht an den Thermopylen, Schlacht von Plataeae, Schlacht von Leuktra

Politische Bedeutung in der Polis Athen

Der Beginn des direkten politischen Einflusses der Hopliten lässt sich auf die Reform von Solon datieren. In der von ihm geschaffenen Staatsform, der Timokratie, war nicht mehr die Zugehörigkeit zum Adel die Voraussetzung zur Übernahme politischer Ämter, sonden das nachweisbare Vermögen (siehe auch Zeugiten). Da prinzipiell jeder genug Vermögen erwerben konnte, um sich eine Ausrüstung zum Hopliten leisten zu können, stand damit prinzipiell jedem der Aufstieg in die politisch aktive Klasse offen.

In demokratischen Zeiten, wo der Status als Hoplit nicht mehr die politische Teilnahme nach "unten" beschränkte, konnten besitzlose Athener eine Ausrüstung im städtischen Zeughaus bekommen. Da jede Phyle ihre Kampfeinheit ( Im Jahr 500 v.C. ca. 1000 Hopliten) stellte, bestand für jeden Bürger somit die Wahl, ob er auf einer Triere oder in der Phalanx dienen wollte.

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