|
Das Gastmahl des Platon ist der stilisierte Bericht des griechischen Philosophen Platon über ein Symposion (=Trinkgelage). Das Symposion gilt als einer der mittleren Dialoge Platons und entstand um ca. 380 v. Chr. Inhalt: Der junge Tragödiendichter Agathon hat während der Dionysosfeiern 416 v. Chr. einen Preis errungen. Aus diesem Grund treffen sich Freunde und Bekannte unter ihnen Alkibiades, Aristophanes und Sokrates zum gemeinsamen Feiern. Thema des Gespräches ist Eros. Berühmt ist die Rede des Alkibiades über Sokrates. Die zentrale und längste Rede wird von Sokrates vorgetragen, stammt aber ursprünglich von Diotima von Mantinea. Dies ist die einzige überlieferte Rede einer Frau in dem von Männern dominierten Kreis. Bekannt ist weiterhin Aristophanes' Rede von den Kugelmenschen. Der Verlauf des Gespräches lässt sich wie folgt zusammenfassen: Als erstes spricht der junge Phaidros, der schon aus dem platonischen Dialog Phaidros bekannt ist und wohl der Geliebte Eryximachos war. Er verkörpert die traditionelle Rolle und erzählt das bisherige, durch Mythen entstandene Weltbild. Dann vertritt der sophistisch geschulte Pausanias (reich, Hochadel), der aus Platons Dialog Protagoras bekannt ist, das Bild eines zweifachen Eros, das eine Unterscheidung in guten und schlechten Eros bedingt. Nach ihm spricht der Arzt Eryximachos und erläutert die naturwissenschaftliche Seite, nach der stets ein rechtes Maß zwischen den beiden Formen des Eros gefunden werden muss. Die Rede des Komödiendichters Aristophanes stellt den Wendepunkt der Gespräches dar, sie ist die Brücke zwischen den bekannten und den neuen Auffassungen. Aristophanes erzählt den (erfundenen) Mythos von den Kugelmenschen, die durch den Zorn der Götter geteilt wurden und nun stets nach ihrer verlorenen Hälfte suchen und streben. Der Tragödiendichter Agathon schildert anschließend in höchst künstlerischer, rhetorisch vollendeter Form seine philosophisch eher wertlose Sicht auf Eros. Schließlich legt Sokrates eine revolutionäre Meinung dar. Er wiederlegt die Argumentationen seiner Vorredner, indem er deren Fehler und Lücken aufzeigt und den schönen Schein der Reden als Verdeckung von Unwahrheit entlarvt. Diotima lehrte ihm das Bild des Eros als Mittler zwischen Menschlichem und Göttlichem, zwischen Erscheinungen und Ideen hin zur höchsten Idee des Guten und Schönen. Am Ende tritt der schöne aber gänzlich betrunkene Jüngling Alkibiades auf. Dieser wird von allen begehrt, er selbst ist jedoch nur an Sokrates interessiert. Er erzählt wie Sokrates seinen Trieben zu ihm widerstanden hat und damit als lebendes Beispiel eines "ergriffenen" Menschen etabliert wird, der über die Erscheinungswelt hinausblicken kann. Das wird durch Sokrates anschließend unter Beweis gestellter Trinkfestigkeit unterstrichen. Die literarische Qualität in Stil und Aufbau, machte das Symposion zu einem der bekanntesten Dialoge Platons. Die Wirkungsgeschichte des Werkes reicht bis in unsere Zeit. Ausgaben
Literatur
Von "http://de.wikipedia.org/"
|