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Mittelalterliches Portrait Euklids von Alexandria Euklids Elemente oder Die Elemente (im Original Stoicheia) war bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts das nach der Bibel meist verbreitete Werk der Weltliteratur. Es gibt uns einen guten Überblick über den mathematischen Kenntnisstand der Griechen gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr.. Bei den Elementen handelt es sich um ein Lehrbuch der Mathematik, das aus 13 Büchern besteht. Heute weiß man, dass diese Bücher von mehreren Autoren stammen und teilweise auf älteren Quellen beruhen, Euklid hier also hauptsächlich als Systematisierer und Herausgeber diente. Bücher Die Liste gibt einen Überblick über die behandelten Themen in den einzelnen Büchern (und über die dem Inhalt nach vermuteten Quellen):
Zu diesen Büchern kamen später sogar noch zwei weitere Bücher hinzu:
Aufbau Das Werk arbeitet die Grundlagen der Geometrie und Arithmetik aus und zeigt musterhaft den Aufbau einer exakten Wissenschaft. Die meisten Aussagen werden aus einem begrenzten Vorrat von Definitionen, Postulaten und Axiomen hergeleitet und bewiesen. Dieses Vorgehen beeinflusste bis heute nicht nur die Mathematiker, sondern auch viele Physiker, Philosophen und Theologen bei ihrem Versuch, ihre Wissenschaft auf Axiomen aufzubauen. siehe auch: Euklidische Geometrie Überlieferung Die älteste erhaltene Handschrift stammt aus dem Byzanz des Jahres 888 und wird heute in der Bodleian Library (Oxford) aufbewahrt. Eine Übersetzung des Boethius aus dem Griechischen ins Lateinische (um 500) ist heute nur teilweise, und auch nur in späteren Bearbeitungen erhalten. Von den zahlreichen arabischen Übersetzungen und Kommentaren waren für die Überlieferung besonders die beiden Übersetzungen des al-Haggag gegen Ende des 8. Jahrhunderts und diejenigen von Ishaq ibn Hunain/Tabit ibn Qurra (Ende 9. Jahrhundert) bzw. von Nasi al-Din al-Tusi (1248) von Bedeutung. Die erste mittelalterliche Übersetzung der Elemente ins Lateinische verdanken wir dem Engländer Adelard von Bath. Dieser durchstreifte im 12. Jahrhundert Europa auf der Suche nach Handschriften und übertrug so um 1120 auch dieses Werk aus dem Arabischen. Unabhängig davon wurden die Elemente dann im gleichen Jahrhundert in Spanien auch von mindestens zwei weiteren berühmten Übersetzern aus dem Arabischen übertragen: von Hermann von Kärnten und von Gerhard von Cremona. Ebenfalls im 12. Jahrhundert, allerdings in Süditalien oder auf Sizilien und von einem unbekannten Autor, ist eine weitere Übersetzung der Elemente aus dem Griechischen entstanden. Wegen des Stils der Übersetzung liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei diesem unbekannten Autor um denselben handelt, der um (1160) auch den Almagest des Ptolemäus übersetzte. Natürlich gehörten die Elemente zu den ersten Werken, die man gedruckt haben wollte. Die vorbereitende Bearbeitung des Regiomontanus blieb in den 1460er Jahren unvollendet. Eine vollständige Übersetzung aus dem Griechischen von Zamberti konnte dann 1505 gedruckt werden. Aus dieser Zeit nach der Erfindung des Buchdrucks werden hier nur noch einige der uns wichtigsten Werke hervorgehoben: die Übersetzung des Commandinus aus dem Griechischen (1572), die ausführlich kommentierte Ausgabe von Christoph Clavius (1574), die Übersetzung von F. Peyrard ins Französische (1814-1818), die Übersetzung (der ersten Teile) von Xu Guangqi und Matteo Ricci ins Chinesische (1607) und nicht zuletzt die deutsche Übersetzung von Cl. Thaer nach dem Text von Heiberg (1933-1937).
Literatur Euklid: Die Elemente, ISBN 3-8171-3413-4 Weblinks
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