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Der auf der Akropolis in Athen bei Ausgrabungen gefundene sogenannte Kritios-Knabe wird meist der Werkstatt der Bildhauer Kritios und Nesiotes zugeschrieben, die auch die Skulpturengruppe der "Tyrannenmörder" geschaffen haben. Die 1,17 m hohe Marmorstatue befindet sich im Akropolismuseum von Athen. Der Kritios-Knabe wird in die spätarchaisch-frühklassische Zeit, also kurz vor 480 v. Chr., datiert und steht noch in der Tradition der archaischen Kouroi. Die Statue stellt einen blonden Jüngling dar, wie Farbreste an den Haaren zeigen. Sie wurde als Weihegabe auf der Akropolis zur Ehrung eines jungen Wettkampf-Siegers aufgestellt. Dass die Statue in eine kunsthistorische Übergangszeit gehört, die auch als Strenger Stil bezeichnet wird, belegt auch der gleichförmig ausgeformte Lockenansatz, der typisch für diese Zeit ist. Ein gutes Vergleichsbeispiel ist hierfür der Apoll von Olympia. Die Beine sind nicht mehr wie bei den archaischen Kouroi in einer vorgetäuschten Schreithaltung versteift, wie beispielsweise bei der riesigen Statue des sog. Sunion-Krieger. Das Körpergewicht hier ruht auf dem linken Bein (Standbein); das rechte ist als Spielbein leicht abgewinkelt. Eine Schieflage des Beckens ruft das jedoch noch nicht hervor. Durch diesen Gegensatz Standbein-Spielbein wird später ab Polyklet eine Schräglagerung des Beckens (Ponderation) bewirkt. Später, in der Schule Polyklets wird das zum Kanon erhoben. Auch für nachfolgende Bildhauerschulen wie die des Praxiteles oder Lysipp ist dieser Kanon des Polyklet wiederum maßgebend. Weblinks Von "http://de.wikipedia.org/"
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