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Eine monumentale archaische Jünglingsfigur (Kouros) fanden Archäologen am Karfreitag des Jahres 2002 bei Grabungen im Bereich des ehemaligen Töpferviertels Kerameikos in Athen. Fein säuberlich in einer Reihe lag die Jünglingsfigur zusammen mit einer Sphinx, zwei Marmorlöwen und dem Fragment eines dorischen Kapitells. Sie ist das Werk eines als Dipylon-Meister bezeichneten Bildhauers und entstand um 600 v.Chr. Das Werk des Künstlers steht am Anfang der attischen Marmorbildhauerei. Die monumentale Jünglingsfigur gilt schon jetzt als einer der bedeutendsten antiken Funde der vergangenen Jahrzehnte, da das Gesicht der Figur besser erhalten ist als bei allen bisher bekannten Werken des Dipylon-Meisters. Zu denen zählt die 620 v. Chr. entstandene Statue im Metropolitan Museum in New York. Außer den Werken, die ihm zugeschrieben werden, ist über die Person des sogenannten Dipylon-Meisters nichts bekannt. Die Bezeichnung Dipylon-Meister kommt von dem Fundort auf dem Kerameikos, dem Heiligen Tor (Dipylon), des alten Haupttores von Athen, dessen Dokumentation das eigentliche Ziel der Grabungen gewesen war. In diesem Bereich wurde außerdem auch viel Keramik gefunden, was jedoch aus archäologischer Sicht nicht verwunderlich ist. Nicht nur der Kouros selbst, sondern auch die anderen um ihn gefundenen Figuren werfen eine Reihe von Fragen auf. So ist ihr Entstehungszusammenhang gänzlich unbekannt. Daß sie aus einem Grabzusammenhang stammen, scheint klar zu sein. Unklar hingegen ist, was ihr ursprünglicher Aufstellungsort auf dem Gräberfeld gewesen ist beziehungsweise, ob sie gar aus dem gleichen Gräberbezirk stammten. Auch die Funktion der Sphinx ist in diesem Zusammenhang ungeklärt. Ein dem Kouros ähnlicher, bereits 1916 gefundener Kopf, drängt die Frage auf, ob diese beiden Figuren zusammengehörten. Literatur
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