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Epirus in der Antike Butrint (albanisch auch Butrinti, griech. Vouthroton (oder Buthroton), italien. Butrinto) ist eine Ruinenstätte im Süden Albaniens in der Nähe der Stadt Saranda. Die nur zu einem Fünftel ausgegrabene antike Stadt liegt auf einer Halbinsel zwischen einer Lagune und dem Ionischen Meer in Sichtweite der griechischen Insel Korfu. Butrint zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Albanien und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Mythologie Der Sage nach soll Butrint vom homerischen Helden Aeneas besucht worden sein, als es ihn nach seiner Flucht aus dem brennenden Troja auch nach Illyrien verschlug, bevor er später nach Latium kam und zum Stammvater der Römer wurde. In Butrint trifft er auf Andromache und Helenos, die ebenfalls aus Troja entkommen über Chaonia herrschen. (Vergil, Aeneis 3,293 ff.) In einer anderen Version der Sage macht Aeneas an der Straße von Korfu halt und wollte den Göttern für die gelungene Flucht ein Dankesopfer bringen. Er will einen Stier schlachten, doch der Verwundete springt ins Meer, durchschwimmt die Lagune und bricht am Ufer tot zusammen. Das deutete man als Zeichen der Götter und gründete hier die Stadt. Seitdem trägt der Ort den Namen Butrint, was soviel bedeutet wie "verwundeter Stier". Das Baptisterium von Butrint Geschichte Ursprünglich war Butrint eine griechisch-illyrische Stadt. Sie war einer der Hauptorte der Chaonier, einem der drei großen epirotisch-illyrischen Stämme. Die ältesten Funde stammen aus dem späten 8. Jahrhundert v. Chr. Seit dem 6. Jahrhundert existierte eine Befestigung und im 4. Jahrhundert war Butrint der führende Ort eines lokalen Städtebundes. Seit dem Jahre 167 v. Chr. gehörte Butrint zum Römischen Reich. Im Jahr 49 besucht Julius Cesar die Stadt und erklärte Butrint zum Refugium für Soldatenveteranen. Titus Pomponius Atticus ließ sich die reich geschmückte Villa "Amaltea" am Ufer gegenüber von Butrint errichten. Die Stadtmauer schließt eine Fläche von rund 16 Hektar ein. Nach einer letzten Blütezeit unter der Herrschaft von Byzanz begann der Niedergang als die Slawen im 8. Jahrhundert auch nach Epirus vordrangen. Im 11. Jahrhundert litt die Stadt unter den Kriegszügen der süditalienischen Normannen. Was von Butrint noch übrig war, besetzten noch später die Venezianer, die hier (mit Unterbrechungen) bis 1797 einen Stützpunkt unterhielten, um die Straße von Korfu für ihre Schiffe zu sichern. Im September 1716 gewann die Republik Venedig das Kastell bei Butrint von den Türken zurück. Ali Pascha Tepelena, erbaute im 18. Jahrhundert direkt am Vivari-Kanal vor Butrint eine kleine Festung, von der noch Ruinen erhalten sind. 1928 hat der italienische Archäologe Luigi Maria Ugolini die Ruinen von Butrint wiederentdeckt. Für den Besuch des russischen Staatspräsidenten Nikita Chruschtschow wurde 1959 eine Straße nach Butrint angelegt. Im Jahre 1992 wurden die Ruine und ihr Umland von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbe gesetzt. Theater Bauwerke Zu den wichtigsten ausgegrabenen Bauwerke zählt das Löwentor aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., eines der sechs Eingänge zur Stadt, welches raffiniert versteckt nicht vom Wasser aus zu sehen ist. Das Löwentor zeigt einen Löwen, der dabei ist, einen Stier aufzufressen. Der Löwe sollte die Bewohner der Stadt symbolisieren und der Stier ihre Feinde. Das Tor verfügt lediglich über einen sehr engen Durchgang, um möglichst nur wenigen Personen zugleich das Eindringen zu ermöglichen. Zu den weiteren wichtigen Entdeckungen zählt das Theater (aus hellenistischer Zeit), ein römisches Bad und das Baptisterium aus dem 5. Jahrhundert, in dem die Christen getauft wurden. Hier finden sich auch sehr gut erhaltene Mosaike mit zahlreichen Symbolen und Tierdarstellungen. Weiterhin gibt es ein Imperilagebäude und ein Gymnasion, die aber im Laufe der Zeit verfielen. Aus der Zeit des Kaiser Justinians stammt die frühchristliche Basilika. Auf einem Hügel über der Stadt errichteten die Venezianer im Mittelalter ein Kastell, in dem sich heute ein Museum befindet. Literatur
Weblinks
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