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Tarent (italienisch Taranto, lat. Tarentum) liegt in Apulien (Süd-Italien), am Golf von Tarent im Ionischen Meer. Tarent wurde im späten 8. Jahrhundert v. Chr. (706 v. Chr. nach Eusebius) im Zuge der griechischen Kolonisation von Sparta aus gegründet. Ausschlaggebend für die Wahl des Ortes war die strategisch günstige Lage, mit Hilfe derer die Griechen ihre Ansprüche in dieser Region sichern konnten. Die Spartaner zerstörten zwar die einheimische Siedlung, brachten aber eine neue Kultur und neue Traditionen. Die gesellschaftliche Struktur der Kolonie entwickelte sich im Laufe der Zeit in eine richtige aristokratische Kultur dessen Reichtum wahrscheinlich von der Nutzung der Ressourcen des fruchtbaren umliegenden Gebietes kam. Dieses Gebiet wurde bevölkert und von einer Reihe von kleinen Befestigungen in strategischer Position verteidigt. Die Legende erzählt, dass der spartanische Held Phalantus im 8. Jahrhundert v.Chr. der Führer der Parthenier wurde. Die Parthenier waren eine Gruppe ausgestoßener Stadtbewohner, die die illegitimen Kinder des in der Stadt von Sparta regierenden Adels waren. Bevor er sich aufs Meer wagte, um neues Land zu suchen, befragte er das Orakel von Delphi. Dies sagte ihm voraus, dass er bei Saturo ("Bevölkert das reiche Land der Japygen und ihr werdet deren Untergang sein") eine Stadt gründen würde, wo es bei heiterem Himmel regnen würde (griech.: ethra). Phalantus ging also auf Reisen bis er an die Mündung des Flusses Tara kam. Dort schlief er auf dem Schoß seiner Frau ein. Diese dachte an die dunkle Voraussage des Orakels und an die erlittenen Schwierigkeiten und fing schluchzend an zu weinen. Ihre Tränen fielen auf das Gesicht ihres Mannes. - So hatte sich das Orakel bewahrheitet: es regnete bei heiterem Himmel: die Tränen seiner Frau Ethra. Das Rätsel war gelöst und der Held schickte sich an, seine Stadt zu gründen, die er Saturo nannte. Silbermünze mit Taras Eine andere Darstellung über den Ursprung von Tarent geht auf das Jahr 2000 v. Chr. zurück: Gründer der Stadt sei Taras, Sohn des Poseidon, gewesen. Taras wäre mit einer Flotte in dieses Gebiet gekommen - in der Nähe des Flusses Tara. Nach der Legende hätte Taras 2 Städte gegründet: Taras (das spätere Tarent) und Saturo (der Name stamme von seiner Frau Satureia) Eines Tages wäre Taras im Fluss verschwunden und von seinem Vater als Held aufgenommen worden. Für den Gott Poseidon hatte das antike Tarent eine große Hingabe und so wurde in der Stadt ein Tempel für ihn errichtet. Danach wurde dieses Gebiet von Ariern besiedelt. Sie waren von der Besonderheit der Küste angezogen und lebten in Pfahlbauten. Nach und nach unterdrückten die Arier die einheimische Bevölkerung und kontrollierten das ganze Gebiet. in jener Zeit wechselte die Stadt ihren Namen in Taras. Die hellenische Zeit Reste eines dorischen Tempels aus der Magna Graecia in Tarent (willkürlich auch als "Poseidon" Tempel bezeichnet), (http://www.ccjonicita.it/paginefoto/ , Foto von Ortensia Passero) Um 500 v. Chr. war Tarent eine Monarchie; wahrscheinlich regierte der tyrannische König Aristophilides. Es gab politische Konflikte und viele Verbannte. Dauernde Angriffe der naheliegenden Peuketier (heutige Provinz Bari) und Messapier(heutige Provinzen Tarent, Brindisi, Lecce) überstand die Stadt, bis sie 473 v. Chr. den Japygern unterlag. Nach dem griechischen Historiker Herodot zählte diese zu den schlimmsten Niederlagen an griechisch-stämmiger Bevölkerung. Dieser Vorfall verursachte eine Krise unter den Aristokraten an der Macht, die durch den Krieg dezimiert sich einer Revolution nicht entziehen konnten. In der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Stadt total umgestaltet. Es wurde eine neue Verteidigungsmauer gebaut und die monumentale Oberfläche wurde damit vergrößert. Der Höhepunkt wurde mit dem großartigen Bau des dorischen Tempels auf der Akropolis erreicht. Die Demokratie brachte jedoch die agressive Politik der Außenwelt gegenüber nicht zum Stillstand. Zwischen 444 und 433 v. Chr. organisierte die Stadt einen Krieg. Es ging um den Besitz von Siritide (Land um die Stadt Siris) mit der panhellenischen Kolonie Thouiroi. Dieser Krieg endete mit der Vereinbarung für die Gründung einer gemischten Unterkolonie von Thuri und Tarent, die den Namen Herakleia bekam, in der bald die dorische Komponente von Tarent überwog. Tarent erlebte seine Blütezeit in der siebenjährigen Amtszeit von Archytas. Die Stadt dehnte sich immer mehr aus, so dass die Lukaner sich mit Rom im Jahr 302 v. Chr.verbündeten. Da aber Rom keinen Krieg mit der Stadt der Magna Graecia wollte, kam es zu einem Traktat, indem sie sich einigten, dass sich die römischen Schiffe nicht weiter als bis zum Kap Lacinio (in der Nähe von Crotone) nähern durften. Literatur
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