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Verwaltungsbereich:Peloponnes Stymphalos oder Stymphalus, oder Stymphelos, oder Stymfalos, griechisch: Στύμφαλος. (Alte Schreibweisen für) Hochebene, See und Ort im Nordosten des Peloponnes. Mythologisches und spätantike Geschichtsschreibung Reichliches Quellwasser und der See Stymphalos begünstigten wohl die Besiedlung. Der Feldbau in der an sich fruchtbaren Karst-Ebene (Polje) blieb jedoch schicksalhaft, da die Seeausdehnung in der Ebene mangels oberirdischen Abflusses jahreszeitlich und Jahr für Jahr stark schwankte - von ausgetrocknet bis ganz überflutet (vgl. Stymfalia (Ecosystem)). Ohne die Sage über Herakles’ sechste Aufgabe wäre Stymphalos zu allen Zeiten ein unbedeutender, kaum bekannter Flecken geblieben.
Eine wichtige Quelle für diese Sage, für Ebene und See Stymphalos’, wie auch für die Archäologie und Geschichtsschreibung zu ganz Griechenland sind die erhaltenen Schriften des Pausanias. Fakten und Mythen zu Stymphalos hat er in seinem ca. 171-181 geschriebenen Werk "Beschreibung von Griechenland, Buch VIII, Arkadien" (8.22) beschrieben. Nachwirkung in Kultur und Kunst bis heute In römischer Zeit, in der Renaissance, dem Klassizismus aber auch heute noch war und ist die griechische Mythologie - auch Stymphalos - sehr lebendig und lebt auch heute noch in Mosaiken, Skulpturen, Stichen, Ölbildern, lexikalischen Werken und in der Literatur fort. Ein 1750 Jahre alter Beleg aus Spanien (!) ist der Teil eines römischen Mosaiks „Herakles tötet die Stymphalischen Vögel" (aus Llíria bei Valencia). Alte Kartenwerke zum Peloponnes, so auch die Moreae-Karte von Frederick de Witt von 1680, verzeichnet ein "Stymphalus lacus". Archäologie: hellenistische Besiedlung, fränkische Episode Seit der Bronzezeit entwickelte sich an der Nordseite des Sees Stymfalia eine Besiedlung, die ab dem 4. Jahrhundert BC eine kleine griechische Stadt mit Stadtmauer und Tempel wurde. Als Pausanias Stymphalos besuchte (ca. 150), war die Stadt, insbesondere nach einem zerstörerischen Erdbeben, schon weitgehend aufgegeben. Seit 1980 wurde die Nordseite des Sees geologisch und archäologisch erforscht. Kanadische Archäologen (vgl. Links) konnten Reste von Stadtmauern und -Toren, Straßen, einem Athena-Tempel (auf einem Akropolis-Hügel) und von der schwankenden Seeausdehnung immer wieder überflutet, eine Anzahl von Gebäudefundamenten freilegen und anhand von Fundstücken und Vergleichen die Besiedlungszeit datieren. Hiervon in 2 km Entfernung nordwestlich, liegen gut erhaltene Ruinen, die einem fränkischen Zisterzienser-Kloster, Moní Zaráka, aus der Zeit des vierten Kreuzzuges zuzuordnen sind. Das Kloster wurde mit Steinen der hellenistischen Bauten ab 1225 errichtet und um 1280 wieder aufgegeben. Feldbau und Bewässerung im schwierigen Ökosystem Im Unterschied zur Reihe der ähnlichen Karstbecken des Peloponnes weist der Stymfalische See zwei Besonderheiten auf: 1. Der See verschwindet während der heißen, trockenen Jahreszeit so gut wie nie; Die aus winterlichen Niederschlägen oft stark ansteigende Wassermenge wird durch Verdunstung, zwei, bisweilen verstopfte, Schlucklöcher (griechisch: Katavothres, pl.) und einen künstlichen Ausgang immer nur soweit reduziert, dass der See i.d.R. eine minimale Größe von 3 auf 1 km behält. 2. Der philhellenische Römische Kaiser Hadrian ließ den künstlichen Ausgang, ein Aquädukt vom Stymphalischen See Richtung Korinth bauen. Dazu wurde vom südöstlichen Seerand aus ein ca. 1000 m langer Tunnel durch den angrenzenden Berg getrieben, ohne Höhenverlust durch das südlich gelegene Tal und einen weiteren 600 m langen Tunnel geführt. Danach konnte der Aquaedukt der abschüssigen Topologie Richtung Nemea und Korinth folgen. Pausanias hat auch diese beiden Besonderheiten in seinem Buch "Arkadien" erwähnt. Der Aquädukt war lange in Betrieb. Er verfiel jedoch, bis die solide gebauten Tunnel von 1881-1885 repariert und das wieder fließende Wasser zur sommerheißen Felder-Bewässerung der Ebene bei Kiáto am Korinthischen Golf genutzt wurde (Morfis, S. 130). Ab 2002 wurde auf der gleichen Route ein modernes Wasserpipelinesystem gebaut. Baumaßnahmen und Trassierung haben die Bauten und Funktionsfähigkeit des historischen Kulturdenkmals der Späthantike gefährdet. Der Streit um die Neuverteilung der Wasserrechte (Stymfalier gegen Küstenstädte) und Umweltschutzsorgen, ob die hohen Transportkapazitäten der Pipeline das ökologische Gleichgewicht Stymfalias gefährden, haben zur erheblichen Verzögerung des Baus und der Inbetriebnahme des neuen Wasserversorgungssystems geführt. Literatur
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