Sinop

Sinop oder Sinope (griech. Σινώπη / Sinópi), Hafenstadt und Badeort am Schwarzen Meer, ist die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz Sinop im Norden Anatoliens. Die Stadt hat etwa 26.000 Einwohner, in den Sommermonaten jedoch bis zu 60.000. Sinop liegt auf dem Übergang zu einer dem Festland vorgelagerten Halbinsel und ist an der schmalsten Stelle nur rund 200 m breit.

Geschichte

Sinop hat über mehrere Jahrtausende eine bedeutende Rolle als Kultur- und Handelszentrum am Schwarzen Meer eingenommen. Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Bronzezeit.

Sinop war die erste Schwarzmeerkolonie der an der Westküste Kleinasiens gelegenen griechischen Stadt Miletus (die ältesten Zeugnisse griechischer Besiedlung stammen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr.). Sinop hatte im 5. Jahrhundert v. Chr. die militärische Vormacht im Schwarzen Meer und gründete viele eigene Kolonien entlang der Schwarzmeerküste, so z.B. Amisos (das heutige Samsun), Cerausos (Giresun), und Trebizond (Trabzon), die es selbst zu großer Bedeutung brachten.

183 v. Chr. eroberte Pharnaces I. Sinop und machte es zur Hauptstadt der des Königreiches Pontos. Nach der Niederlage des pontischen Königs Mithridates VI. 64 v. Chr. gegen den römischen Feldherrn Pompeius Magnus verleibten die Römer Pontos in ihr Reich ein und der Einfluß Sinops nahm ab. Julius Caesar gründete im Jahre 46 v. Chr. eine Kolonie in Sinop.

Nachdem die Seldschuken die Stadt im Jahre 1214 eingenommen hatten, gewann die Stadt wieder an Bedeutung und gehörte seit 1458 zum Osmanischen Reich.

Nach der vernichtenden Seeschlacht von Lepanto im Jahre 1571 ließ der osmanische Sultan Selim I. in Sinop mehrere hundert Schiffe für die Flotte des Reiches bauen. Dafür wurden Arbeiter aus dem gesamten Osmanischen Reich nach Sinop gebracht, von denen sich viele in der Region ansiedelten. Sie trugen, wie auch Griechen, Tscherkessen, Georgier, Bulgaren und Türken zur kulturellen Vielfalt bei.

Am 20. November 1853, kurz nach Ausbruch des Krimkrieges, brannten große Teile der Stadt nach einem unerwarteten Angriff der russischen Kriegsmarine, nieder.

Sinop (Quelle)

Berühmte Söhne und Töchter der Stadt

  • In Sinop geboren wurden

  • der Philosoph Diogenes (Diogenes in der Tonne) (* ca. 400 v. Chr.; † 323 v. Chr. in Korinth),
  • der pontische König Mithridates VI. (* 132 v. Chr.; † 63 v. Chr.),
  • der Dichter Ahmet Muhip Dranas und
  • der ehemalige türkische Ministerpräsident Necmettin Erbakan, Galionsfigur der islamistischen Bewegung der Türkei (* 29. Oktober 1926).

Teil von Sinop am Isthmos der Sinop Halbinsel

Griechische Kolonisation

(MVR)

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