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Verwaltungsbereich: Nördliche Ägäis Nördliche Ägäis Samos Google Earth Samos (gr. Σάμος ; türk. Sisam adası; antike Bezeichnungen: Anthemis, die "Blühende"; Pitioussa, die "Pinieninsel"; Drioussa, die "Eicheninsel", Kyparissia, die "Zypresseninsel"; Phillas", die "Laubreiche" sowie Parthenia, die "Jungfräuliche" und Parthenoaroussa) ist eine Insel im Ägäischen Meer im Südosten Griechenlands, in der Nähe der ionischen Küste Kleinasiens, der Türkei vorgelagert. Die Insel bedeckt eine Fläche von etwa 468 km² und beherbergt eines der höchsten Gebirge der Ägäis. Die höchste Erhebung der gebirgigen Insel ist der Kerketeus (im Altertum Cercetus, ca. 1.433 Meter hoch). Samos ist rund 43 Kilometer lang, 19 Kilometer breit und hat eine Fläche von 468 Quadratkilometern. Hauptstadt ist Limín Vathéos (gr. Λιμήν Βαθέως, auch Vathí (Βαθύ) bzw. Samos-Stadt). Die Einwohnerzahl von Samos beträgt etwa 42.000. Die Westspitze der Insel hieß früher Kantharion (Kap Domenikos), die östliche Poseidion (Kap Gatos; heute Posidónio, Ποσειδώνιο) und die südliche Kap Kolonna. Samos ist reich an landschaftlichen Reizen und – im Verhältnis zu anderen griechischen Inseln – auch an Wasser, obwohl der längste Fluss weniger als 14 km lang ist. Typische Erzeugnisse der Insel sind Tabak, Wein, Olivenöl und Zitrusfrüchte. Siehe auch: Ring des Polykrates, Samoswein Samos Geschichte Samos war ab etwa 3000 v. Chr. bewohnt von Pelasgern, Karern und Lelegern, die jedoch frühzeitig durch flüchtige Ionier aus Epidauros verdrängt wurden. In der Antike war Samos ein wichtiges Handelszentrum und für die Schifffahrt von großer Bedeutung. Die Insel war außerdem für ihre rote, glänzende Keramik berühmt, die die Römer in ihren so genannten «Samischen Tonwaren» nachahmten. Besonders mächtig war die Insel unter Polykrates (532-522 v. Chr.), der dort eine bedeutende Seeherrschaft gründete, schließlich aber vom persischen Satrapen Orötes durch trügerische Versprechungen nach Kleinasien gelockt und hingerichtet wurde. Sein Bruder Syloson unterjochte später die Insel mit persischer Hilfe und beherrschte sie nach grausamer Verwüstung als persischer Satrap, bis sie 479 v. Chr. durch die Schlacht von Mykale frei wurde. Im gleichen Jahr wurde die Insel Mitglied des 1. Attischen Seebundes als nicht steuerzahlendes Glied. Der Aufstand der Inselbewohner im Jahr 440 v. Chr. wurde von Perikles niedergeschlagen, Samos wurde wieder zu einem Vasallen Athens.
Während des Peloponnesischen Krieges (431-404 v. Chr.) stand Samos auf der Seite Athens gegen Sparta und stellte seinen Hafen der athenischen Flotte zur Verfügung. In den späteren Kriegsjahren erhielt Samos deshalb seine Privilegien zurück. Samos fiel im Jahr 387 v. Chr. erneut an Persien, wurde jedoch 366 v. Chr. von Athen zurückerobert. 365 v. Chr. eroberte der attische Feldherr Timotheos nach zehn Monaten Belagerung die Hauptstadt, vertrieb die gesamte Bevölkerung und besetzte die Insel mit attischen Kleruchen, welche hier, wie Inschriften zeigen, ein eigenes Gemeinwesen mit besondern Beamten bildeten. Erst nach dem Tod Alexanders d. Gr. wurde die Insel durch Perdikkas den Samiern zurückgegeben (322 v. Chr.). Später gehörte sie zeitweilig zu Ägypten, kämpfte mit Antiochos dem Großen und Mithridates gegen Rom und wurde 84 v. Chr. mit der römischen Provinz Asien vereinigt. Samos war dann Teil des Römischen Reiches, später des Oströmischen Reiches, sowie dann des Osmanischen Reiches (1550 Eroberung und Plünderung durch die Türken). Im griechischen Freiheitskampf ab 1821 errangen die Griechen hier unter Kanaris einen bedeutenden Seesieg über die Türken (1824). Nach dem Londoner Protokoll von 1827 wurde Samos jedoch 1830 den Türken zurückgegeben und am 11. Dezember 1832 zur Hauptstadt eines tributpflichtigen Fürstentums gemacht. Die Insel gehörte ab 1832 in relativer Unabhängigkeit zum türkischen Wilajet Dschesair; die Verwaltung wurde der Insel übertragen, sie war jedoch an die Zahlung von Zöllen an die Türkei gebunden. 11. November 1912 Proklamation des Anschlusses von Sámos an das Königreich Griechenland; 1913 wurde Samos als Ergebnis der Balkankriege wieder Teil von Griechenland. Besetzung der Insel durch italienische Truppen im Zweiten Weltkrieg, Hinrichtung von siebzehn griechischen Widerstandskämpfern (Andartes) am 30. August 1943 in Kastanéa. Bombardierung der Städte Samos (Vathí) und Pythagório (Πυθαγόρειο) im November 1943 durch deutsche Fliegerstaffeln. Idyllischer Strand bei Potami [Quelle] Tourismus Samos ist touristisch gut erschlossen. In allen Orten findet sich die dazu notwendige Infrastruktur. Die Strände sind meist kieselig und nicht steil abfallend, daher familienfreundlich. Reine Sandstrände gibt es nur in Votsalakia und Umgebung oder ganz im Osten der Insel (Psili Ammos). Klima Während der Sommermonate weht durchgängig ein starker Wind (hauptsächlich aus Nordost), der die Sommerhitze erträglich gestaltet. Archäologie Samos ist reich an Relikten antiker Baukunst. Der Ort mit den mit Abstand meisten Überresten ist Pythagório, in dessen Nähe sich das Heraion, eine antike Tempelanlage zugunsten der Göttin Hera befindet. Eupalinos tunnel in Pythagorio, Samos. Copyright Ch. Eckert 2003. Ferner befindet sich im Bereich der von Polykrates angelegten antiken Stadtmauern (heute: Pythagorio) der zur verdeckten Wasserversorgung gebaute Tunnel des Eupalinos. Dieser Tunnel wird fälschlicherweise des öfteren den sieben antiken Weltwundern zugerechnet. Auch sonst finden sich in der Stadt zahllose Zeugnisse der Antike. Die moderne Mole etwa gründet auf antiken Fundamenten. Ausgegraben ist auch das hellenistische Gymnasium der Stadt mit den Resten des dazugehörigen Stadions und der römischen Thermen. Kloster (Moni / Monastiri) der Samos Präfektur (150) (Zahl der Mönche im Jahr 2001) Kloster Vronta (31) Bedeutende Persönlichkeiten Neben dem Tyrannen Polykrates findet sich auf Samos auch die Wirkungsstätte des Philosophen und Mathematikers des Pythagoras, der uns nicht nur Sätze über rechtwinkelige Dreiecke, sondern nebenbei auch das abendländische Tonsystem beschert hat. Pythagoras ist daher auf vielen mittelalterlichen Kirchenportalen mit dem Monochord abgebildet. Aristarchos von Samos,erster Vertreter des Heliozentrischen Weltbilds, das die Sonne in den Mittelpunkt der Welt rückte.
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